Sehnder Gemeinden verabschieden Pastor Uwe Büttner in den Ruhestand
Bei strahlendem Sonnenschein und unter Einhaltung der Corona-Auflagen waren rund 150 Besucher auf den Platz vor das Sehnder Gemeindehaus gekommen, um dem letzten Gottesdienst von Pastor Uwe Büttner beizuwohnen – und sich von ihm nach rund acht Jahren zu verabschieden. Mit dabei waren nicht nur die Kolleginnen Damaris Frehrking und Ricarda Schnelle, sondern auch die Superintendentin Sabine Preuschoff, der Sehnder Bürgermester Olaf Kruse, der Ortsbürgermeister Helmut Süß und die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Heidrun Golenia. Mit dem erforderlichen Abstand und Desinfektionsmittel am „Einlass“ waren der Platz und der Wendehammer für die Gemeinde vorbereitet.
Acht Jahre in Sehnde
Nach einer musikalischen Begrüßung durch Inken Kinder und der Einleitung durch Damaris Frehrking mit dem Wochenspruch sprach Heidrun Golenia einen Rückblick auf die Zeit von Pastor Uwe Büttner in Sehnde. „Sie werden nach den acht Jahren eine nicht unerhebliche Lücke hinterlassen“, sagte sie. „Und das nicht nur in Sehnde, sondern auch in den Nachbargemeinden.“ Dann verwies sie nicht nur auf die Aktivitäten als „Bau-Pastor“, sondern auch die vielen Aktionen, wie dem Rockband Revival für Oldies, der Motorradpilgerfahrt, dem Männerkreis und den Silberdisteln.
Büttner hielt Gottesdienst
Büttner hielt danach seinen letzten Gottesdienst als Pastor in Sehnde und schlug in seiner Predigt auch einen Bogen zu seinem Abschied. „Ich werde eine Erfahrung mit Jesus teilen“, sagte er, „nämlich, dass ich viele Menschen nicht erreicht habe.“ Und seine Predigt, die wie immer „zu lang war“, zog wieder Parallelen von der Bibel zum praktischen Leben – und die aktuelle Corona-Bedrohung. Er ging auf das Dilemma zwischen Glaube und Wissenschaft ein und betonte: „Unser Glaube widerspricht nicht der Wissenschaft, nicht der Straßenverkehrsordnung und schon gar nicht der Maskenpflicht.“ Dieses Credo von Glaube und Alltagsleben war eigentlich immer Bestandteil seiner Predigten und seiner Arbeit. Und er wurde an diesem Nachmittag noch einmal deutlich, als er auf den US-Präsidenten Donald Trump zu sprechen kam: „Es ist eine Hemmungslosigkeit und Blasphemie, für ein Bild mit der Bibel friedliche Demonstranten aus dem Weg räumen zu lassen.“ Schließlich dankte er den Angehörigen des inzwischen auf drei Gemeinden angewachsenen Bereiches für ihr Vertrauen in Freude und Leid mit den Worten: „Achtet auf die Liebe und teilt sie reichlich aus.“
Preuschoff entließ Büttner
In ihrer Abschiedsrede sprach Superintendentin Preuschoff dann über Büttners Werdegang, viele gemeinsame Zeiten und die ersten Schritte von Büttner in einer Gemeinde. So erinnerte sie an die Gründung der Band „Die Kapellis“ in Hasbergen, seine Liebe zum Pilgern und seine Erkenntnis zum Beruf: „Dieser Dienst ist von vornherein überlastend“. Immerhin hat er es trotzdem 36 Jahre ausgehalten. Er setzte sich stets für die ein, betonte Preuschoff, die wenig bis keine Lobby haben – und erinnerte sich „Du konntest ganz schön kantig sein“. Neben seiner Pensionsurkunde übergab sie Büttner dann noch einen Engel, der ihn weiter in Bewegung halten solle.
Mehrere Grußworte
In ihren Grußworten betonten die Kirchenvorstandsvorsitzende, der Bürgermeister Olaf Kruse und der Ortsbürgermeister die engagiert Arbeit von Uwe Büttner in der Gemeinde und für Sehnde. Sein Einsatz beim Bündnis für Familie und das soziale Wirken hob Kruse hervor, ebenso wie seine Arbeit mit den Senioren und die Bautätigkeiten. So habe Büttner, gab Golenia bekannt, anstelle von Abschiedsgeschenken um eine Spende für das Solarprojekt auf dem Gemeindehaus gebeten. Ortsbürgermeister Helmut Süß wandelte den Spruch von Büttner, nun komme er erst einmal ins „Abklingbecken“ dahingehend ab, dass er – so wie er ihn kenne – wohl eher in die „Wiederaufbereitungsanlage“ ginge. Auch die Vorsitzende der Silberdisteln und des Fördervereins der Kirche zum Heiligen Kreuz, Sonja Werner, und Brigitte Philippi von der Sehnder Liedertafel dankten Büttner für die Zusammenarbeit, bevor dann mit dem von Frehrking und Büttner gespielten Sketch „Feierabend“ von Loriot der Eintritt in die Pension endgültig hergestellt worden war.
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