Prof. Battenberg spricht zur Emanzipation und Assimilation der Juden in Deutschland

 

Seit in der Aufklärungszeit die Forderung nach rechtlicher und gesellschaftlicher Gleichberechtigung der Juden auf der politischen Agenda stand, wurde das Problem der Emanzipation im 19. Jahrhundert auf allen Ebenen heftig diskutiert. Widerstand und Skepsis bei den eher traditionsorientierten Juden auf der einen Seite standen der Hoffnung und Begeisterung über den bevorstehenden „Eintritt ins Bürgertum“ bei aufgeklärt-liberalen Kreisen auf der anderen Seite gegenüber.

Prof. Dr. Battenberg spricht im Regionshaus – Foto: Nasser Amini

Auf nichtjüdischer Seite wechselten sich Wohlwollen und Widerstand ab. Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem referiert Professor Dr. Friedrich Battenberg am Donnerstag, 15. März, 19 Uhr, im Haus der Region Hannover an der Hildesheimer Straße 18 in Hannover über die Erfolge der Emanzipationsentwicklung und ihre Gegenbewegungen, aus denen schließlich auch der moderne Antisemitismus erwuchs. Der Eintritt ist frei.

Friedrich Battenberg, der sich in seiner rechts- und sozialhistorischen Forschungsarbeit seit vielen Jahren mit dieser Thematik auseinandersetzt, gibt einen Einblick in die Erfolge und Misserfolge der Emanzipationsentwicklung. Anhand von historischen Quellen geht er den Ursachen nach, warum eine Integration der Juden in die mehrheitlich christlich orientierte bürgerliche Gesellschaft nicht wirklich gelang. Es wird von erfüllten Hoffnungen ebenso wie von enttäuschten Erwartungen die Rede sein. Wer die Entwicklung des Antisemitismus vom Nationalsozialismus bis hin zur Gegenwart verstehen will, wird in der Emanzipationsentwicklungen des „langen“ 19. Jahrhunderts einige Hinweise darauf finden, wie sich die spätere Entwicklung erklären lässt.

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