Sehnder Senioren erkunden Picasso und Beckmann im Sprengel Museum

Auf Einladung des Seniorenbeirats Sehnde begaben sich über 20 Teilnehmer auf eine faszinierende Reise durch die Sonderausstellung „Mensch – Mythos – Welt: Pablo Picasso und Max Beckmann“ im Sprengel Museum. Unter der fachkundigen Leitung von Dr. Carmen Putschky wurden die Besucher fast zwei Stunden lang in die Welt der beiden herausragenden Künstler des 20. Jahrhunderts eingeführt und tauchten tief in deren Werke ein.

Picasso und Beckmann erklärt

Dr. Putschky präsentierte die Exponate von Picasso und Beckmann auf kompetente, engagierte und zugleich kurzweilige Weise. Bei Picasso wurden unter anderem ein Gemälde, das er im Stil alter Meister schon im Alter von 16 Jahren geschaffen hatte, sowie die Reduktion von Formen und Ebenen in den „Trois Femmes“ diskutiert. Auch ein Pferdekopf aus Picassos berühmter Darstellung der Kriegsgräuel „Guernica“ wurde näher beleuchtet. Interessanterweise deutete Dr. Putschky bei dem Bild „Le Coq et la Chat“ an, dass Picasso möglicherweise persönliche Erfahrungen verarbeitet haben könnte, da die Katze den Hahn frisst – und nicht umgekehrt, wie es bei ihm üblich wäre.

Die präsentierten Werke von Max Beckmann beleuchteten nicht zuletzt die Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg sowie die sozialen Umbrüche und die Auswirkungen der Technisierung. Beckmanns Selbstporträts zeigen einen Blick nach innen, der möglicherweise seine Selbstzweifel reflektiert. Auch er experimentierte mit ungewohnten Perspektiven und überlagernden Ebenen, wie beispielsweise bei einem Blick aus einem Zug.

Frauendarstellungen

Frauen als Thema waren bei beiden Künstlern stets präsent: Bei Picasso in oft erotischen und sexualisierten Darstellungen, während Beckmann zwar weibliche Körper, aber oft distanzierte und nahezu unbeteiligte Gesichter zeigt. Interessanterweise haben sich die beiden Künstler nie persönlich getroffen, obwohl Beckmann dies gerne gewollt hätte.

Die Führung endete mit großem Applaus von allen Teilnehmern und Dr. Hermann Krähling, der Sprecher des Seniorenbeirats, versprach, dass aufgrund des großen Interesses an diesem Besuch solche Führungen sicherlich wieder angeboten werden.