Sonderausstellung „Kirchen im großen Freien“ des RMS zeigt viel Geschichte
Das sowohl außergewöhnlichste als auch schwerste Ausstellungsstück stellt eine 350 Kilo schwere Glocke aus dem zwölften Jahrhundert dar. Sie ist ein zentrales Stück der neuen Ausstellung im Regionalmuseum Sehnde (RMS) auf dem Gutshof Rethmar. Neben der Glocke aber warten weitere spannende Exponate auf die Besucher, die die Kirchentradition im Großen Freien zeigt.
Glocke als schwerste Ausstellungsstück
Die große Glocke wurde dabei von Matthias Digwa vom Gutshof Rethmar transportiert. Sie kam mit seinem Gabelstapler von der Leichenhalle neben der Kirche in Rethmar ins Museum. Sie hatte früher vor dem Bonhoerffer-Haus in Sehnde die Gläubigen zum Gebet gerufen und dort ihren Dienst getan. Als es zum Verkauf des Gebäudes an die Stadt kam und die dortige Kirchenstelle entwidmet wurde, kam die Glocke als frühere Leihgabe zur Kirche in Rethmar zurück. Dort ist sie nun eingelagert und wartet auf neue Aufgaben. Oder auf Besucher – denn wo kann man schon mal eine Kirchenglocke von Nahem sehen – und vielleicht auch anfassen. Daneben gibt es aber auch einen Opferstock, eine Hochzeitskasse und zahlreiche Kult-Gegenstände der Kirchenarbeit.
Exponate aus dem großen Freien
Siegbert Voges und Frank Reuters haben den Aufbau der Exponate mit dem Thema „Kirchen im Großen Freien“ organisiert und geleitet. Alle Gegenstände der Ausstellung stammen aus den Kirchengemeinden Rethmar, Haimar, Sehnde, Anderten, Ahlten, Ilten und Harber. Sie sind Bestandteil der ehemalige Gebietskörperschaft, bestehend aus vierzehn Ortschaften vom zwölften Jahrhundert bis zur Aufgabe der Selbstverwaltung in Ilten, im Jahre 1859 – bekannt als „Das Große Freie“ – das rechtlich noch heute Bestand hat.
Pastor Voget führt erste Besucher
Pastor Karl-Martin Voget war von 1987 bis 2005 in Rethmar im Amt, und führte die Besucher nach einem kurzen Rückblick auf seine Amtszweit durch das Museum. Eine Schaufensterpuppe neben der Kirchturmglocke wurde von Pastor Voget persönlich mit seinem ersten Talar bekleidet, der für drei Monate im Museum als Leihgabe verbleibt. Aber auch kleiner Stücke geben winen tiefen Einblick in die Glaubensarbeit über die Jahrhunderte im Gebiet des Großen Freien.
Die neue Ausstellung ist an allen Sonn- und Feiertagen von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet und ist noch bis zum 31. Januar 2023 zu sehen. Führungen gibt es gern auch außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten nach Vereinbarung mit dem Vorsitzenden Erhard Niemann unter der Telefonnummer 05138/98 51.
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