Fragen zu Leben und Tod – Marmelock-Figurentheater beim Ambulanten Hospizdienst
An lustige Aufführungen von Kasperle und Co. verknüpfen sich viele Kindheitserinnerungen. Die Themen im Figurentheater Marmelock sind allerdings umfangreicher: es gibt auch Stücke für Erwachsene. Das dreiköpfige Ensemble aus Hannover setzt sich in dem Stück „Hotel zwischen zwei Welten“ mit den großen Fragen von Leben und Tod auseinander und war zu diesem Thema mit seinen fünf lebensgroßen Puppenköpfen aus Latex war zu Gast beim Ambulanten Hospizdienst Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze. Die Aufführung fand im Jugend- und Kulturzentrum Johnny B. statt.
Der Ambulante Hospizdienst begleitet Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Die Koordinatorinnen Manuela Fenske-Mouanga und Anette Setzepfand sorgen dafür, dass Sterbende und ihre Angehörigen Unterstützung finden. Diese intensive Begleitung übernehmen Ehrenamtliche, die in die Familien gehen. „Unsere Ehrenamtlichen sind sehr engagiert und investieren viel Zeit in diese Aufgabe“, meint Fenske-Mouanga, „daher haben wir sie anlässlich der Woche der Diakonie als `Dankeschön´ für Ihr Engagement zu dieser Aufführung eingeladen.“
In dem Stück von Eric Emmanuel Schmitt sitzen fünf Menschen in der Halle des „Hotels zu den zwei Welten“. Ihre Lebenserfahrungen sind sehr unterschiedlich, doch eines verbindet sie: ihre Körper befinden sich im Koma, während sie in der Hotellobby darauf warten, ob sie mit dem Aufzug nach unten ins Leben zurück oder nach oben in den Tod fahren. Am Ende der Aufführung gab es für die Zuschauer Gelegenheit, mit den Darstellern über die Inszenierung, ihre Eindrücke und die durchaus intensiven Gefühle, die bei dem Stück ausgelöst wurden, zu sprechen.
Die Erfahrungen der Ehrenamtlichen aus ihren Begleitungen sterbender Menschen fanden sich im Stück häufig in den Erinnerungen der Spielfiguren wieder. Es gelang den Darstellern, ihre Figuren als Komapatienten von Erfahrungen im Grenzbereich zwischen Leben und Tod erzählen und gleichzeitig Raum für persönliches Erleben der Zuschauer zu lassen. „Die starre Mimik der Figuren steht im Kontrast zu ihren Lebenserfahrungen. Durch das Spiel und die begleitende Musik wurde alles sehr lebendig. Das hat mich stark beeindruckt“, sagt Hartwig Laack, Vorsitzender der Hospizstiftung des Kirchenkreises, die die Organisation und Finanzierung der Veranstaltung übernommen hatte.
Der Ambulante Hospizdienst hat sein Büro im Haus der Diakonie in der Schillerslager Straße in Burgdorf. Anfragen für Beratung und Begleitung können unter der Telefonnummer 05136/89 73 11 gestellt werden.
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