Vernissage in Sehnde mit gutem Zeck verknüpft

Erneut hat Bernhard „Bernie“ Reimann eine erfolgreiche Vernissage in den Räumen der Kanzlei der Sehnder Rechtsanwältin Sabine Regehr-Skopnik in der Ladeholzstraße abgehalten. 15 Werke seiner neuesten Schöpfungen unter dem Titel „Der  Schein trügt“ in Acryl-Spachtel-Technik hatte er mitgebracht und den rund 40 Besuchern erschloss sich der verklärende Titel der Exhibition schnell. Die Werke zeigten in sich die Zerrissenheit und einen Bruch, den man auf den ersten Blick nicht wahrnahm. Bewusst machte der Künstler aus stimmigen Farbkreationen einen versetzten Anblick, der sich auf ein Thema bezog, dass „Bernie“ in den Blick der Öffentlichkeit rücken wollte: Viele Menschen sind nicht in sich geschlossen, sondern viele von ihnen leiden unter übertünchten Depressionen – in verschiedensten Ausprägungsgraden.

Bernhard Reimann mit dem für die Stiftung gespendeten Bild „Agentum“ – Foto: JPH

Deutlich machte es der Künstler auch durch die an diesem Abend erstmals geplante Versteigerung eines Werkes zugunsten der Teresa Enke-Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die psychische Krankheit von ihrem vermeintlichen „Makel“ der Schwäche zu befreien und den Betroffenen die Angst zu nehmen, darüber zu sprechen. „Dass man den Betroffenen die Depressionen nicht ansieht, hat auch das Motto des Abends geprägt – der äußere Schein trügt“, so Reimann in seiner Begrüßung. „Das ist auch die Aussage des Bildes ‚Agentum‘ in der Versteigerung. Nicht das Silber ist das Tragende, aber auch nicht der schwarze Riss – alles ist ein Gesamtkonstrukt. So ist es auch bei Menschen mit Depressionen. Das will ich bewusst machen, dass soll in der Gesellschaft ankommen, da sind auch wir Künstler gefordert.“ Das war das Anliegen von Reimann, der mit seinen Bildern auf dieser Vernissage dabei helfen möchte, etwas zu bewegen – und zu verbessern.

Auch beim Schmuck verwenden Reimann und Manuel Eichler hochwertige Materialien – Foto: JPH

Die Bilder an diesem Abend waren  preislich im erschwinglichen Bereich und lagen zwischen 89 und 299 Euro, der ebenfalls von ihm und seiner Lebensgefährtin Manuela Eichler designte Schmuck kostete zwischen sechs und 39 Euro. Im Schmuckbereich arbeitet Eichler nach Reimanns Vorlagen mit Silber, Leder und Nylon, Hämatit, Onyx und Achat. „Wir haben auch eine neue Schmucklinie für Männer aufgelegt, die wir heute zum ersten Mal hier präsentieren“, so Eichler. Und die fand auch guten Anklang, wie das Interesse im Schmuckbereich zeigte.

Auktionator Oliver Kühn und Bernie Reimann bekamen den Scheck und Manuela Eichler übergab das Bild an Kai Freese (v.re.) – Foto: JPH

Höhepunkt des Abends war dann jedoch die Versteigerung des Werkes „Agentum“ zugunsten der Stiftung von Teresa Enke, die leider an diesem Abend doch nicht anwesend sein konnte. Auktionator war Oliver Kühn von der Gruppe „Repeat the Beat“, der mit 100 Euro als Minimum startete. Die Schritte im Gebot waren nicht vorgegeben und am Ende erhielt Kai Freese, gesetzlich  bestellter Berufsbetreuer aus Sehnde, den Zuschlag bei 170 Euro. Freese, der ebenfalls in der Kanzlei am Ladeholz seine Arbeitsräume hat, stockte das Gebot dann für den guten Zweck noch auf 200 Euro auf. Er will das Bild in seinem Büro aufhängen – und hat sich deshalb noch für andere Werke des Künstlers interessiert.

Bevor dann die Band die Regie übernahm, betonte Reimann, dass der Abend für ihn mehr ist, als „nur ein Abend“: „Ich möchte betroffenen Menschen mit meiner Kunst helfen, aus dem kaschierten Lebensumfeld herauszutreten und sich zu ihrer Krankheit zu bekennen. In diesem Sinn freue ich mich über Ihren Besuch und Ihr Interesse am heutigen Angebot.“

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