Gedenkstätte Ahlem: Online-Vortrag über Deutsche Besatzungspolitik in der Sowjetunion
Mit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion begannen die Deutschen einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg, dessen Folgen bis heute nachwirken. Im Unterschied zu den Gegnern im Westen definierten die Nationalsozialisten die Völker Osteuropas als minderwertig – sie standen ihren „Lebensraumplänen“ im Weg.
Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem spricht der Historiker Dr. Bert Hoppe am Donnerstag, 22. April 2021, ab 19 Uhr darüber, wie die deutschen Angreifer in den besetzten Gebieten binnen weniger Wochen vom antisemitischen Terror zum Völkermord übergingen. Der Vortrag findet aufgrund der aktuellen Situation via Webex statt. Im Anschluss ist ein Gespräch mit Bert Hoppe möglich. Interessierte können den Online-Vortrag ab 18.50 Uhr über diesen Link verfolgen.
Im Zuge ihres Vernichtungskrieges ließ die deutsche Wehrmacht Hunderttausende sowjetische Kriegsgefangene verhungern. Später löschten die Deutschen hunderte Dörfer aus, vor allem im heutigen Weißrußland. Zugleich nutzten die Besatzer die bestehenden ethnischen Spannungen und die Hoffnung auf nationale Unabhängigkeit aus, um ihre Herrschaft über das riesige Territorium mit Hilfe von Kollaborateuren zu festigen. Obwohl die damals von den Deutschen aufgestellten Polizei- und Militäreinheiten schwerste Massenverbrechen begingen und es in Ostgalizien zwischen Ukrainern und Polen zu einem Krieg im Krieg kam, werden die damaligen Akteure bis heute als „Freiheitskämpfer“ verehrt.
Bert Hoppe ist Historiker und Journalist. Er forscht und schreibt vor allem über die deutsch-sowjetischen Beziehungen, die Judenverfolgung und die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts.
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