Demonstration des Toten Winkels in Höver – überzeugende Tatsachen
Zu einer Vorführung zum Thema Toter Winkel an Lastkraftwagen hatten die örtliche Spedition Digo-Trans nach Anregung durch die CDU Höver auf den Schützenplatz eingeladen. Zudem hatte der Veranstalter den Sehnder Kontaktbereichsbeamten, Polizeioberkommissar Stefan Flohr, als Experten dazu geholt. Von 10 bis 13 Uhr standen auf dem Platz zwei Sattelzüge der Spedition für die Demonstration bereit. Eines der Fahrzeuge hatte alle technischen Möglichkeiten für sicheres Abbiegen eingebaut, der zweite war damit noch nicht ausgerüstet. Rund 80 Personen aller Altersklassen – und nicht nur aus Höver – nutzten das Angebot – und waren am Ende meistens sehr überrascht.
„Ich finde das sehr interessant“, sagte Natalie Hadrossek aus Höver. „Nun weiß ich, wie und wo ich mit meinem Kinderwagen an der Ampel stehen muss. Und ich werde auf jeden Fall immer die Radwege nutzen mit meinem Fahrrad mit Kinderänhänger. Hier wurde eindrücklich die Realität des toten Winkels gezeigt.“ Dazu, so Elisabeth Schärling von der örtlichen CDU, fahren gerade in Höver durch die dortige Industrie viele Lastwagen aller Art durch den Ort. Sie wolle, so fügte sie hinzu, demnächst noch Schilder im Ort aufstellen mit der Aufforderung, freiwillig nur 30 Kilometer pro Stunde zu fahren.
Wolfgang Großmann von Digo-Trans erläuterte den Besuchern in der Fahrerposition dann den Unterschied der beiden Ausrüstungen in den Lastzügen, die zwischen 15 und 16 Metern lang waren. „Man darf bei den ganzen technischen Unterstützungssystemen aber auch nicht vergessen, dass am Steuer immer noch ein Mensch sitzt“, sagte er. „Der hat auch nur eine begrenzte Leistungsfähigkeit. Manchmal ist es besser, wenn der Radfahrer in einer unklaren Situation auch mal auf seine Vorfahrt verzichtet. Das geht alles nur miteinander.“ Und dabei war der neue Lastzug mit Elektronik voll ausgerüstet: Abbiegeassistent, Abstandswarner, Geschwindigkeitsregelanlage und Zwangsbremsung bei Abstandsverletzungen.
Oberkommissar Flohr wurde oft gefragt, was denn der Tote Winkel sei und zeigte den Eltern und Kindern dann, was man eigentlich alles nicht richtig sieht. Dazu war ein Fahrrad neben einem der beiden Laster aufgebaut, dass die Besucher dann im Cockpit aus der Fahrerposition tatsächlich nicht sehen konnten – das überzeugte. Bleibt am Ende zu hoffen, dass die Veranstaltung den gemeinsamen Straßenverkehr etwas sicherer gemacht hat.
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