Die Unverzagten Ahlten gestalten die „Plattenkiste“ von NDR 1 Niedersachsen
Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 29. August zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Klaus-Dieter Garms, Olaf Stolte und Regina Lehnert mit Moderatorin Martina Gilica über die Arbeit des Unverzagten Ahlten.
Die Theatergruppe „Die Unverzagten“ besteht schon seit langer Zeit – 1933 wurde sie gegründet als eine Sparte vom Sportverein. Allerdings wurde während der Kriegszeit kein Theater gespielt. 1947 fing es langsam wieder an, aber die offizielle Wiedergründung fand 1954 statt. Seitdem ist der Verein aktiv am Theaterspielen. Bei ihren Theaterstücken werden sie jedes Mal von 2000 bis 2500 Zuschauern besucht, erzählt Regina Lehnert stolz. Die Gruppe ist bunt gemischt – von 15 bis 70 Jahren ist alles dabei. Alle haben Spaß daran, mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu proben, einfach mal aus dem Alltäglichen auszubrechen und in komplett andere Rollen zu schlüpfen.
Klaus-Dieter Garms ist vor ungefähr 25 Jahren zum Theaterspielen gekommen. Er war in Obhut eines Mentors, der ihn viel gelehrt hat. Durch ihn wurde auch seine Liebe für das Theater entwickelt denn es gibt einfach so viele verschiedene Möglichkeiten dabei: die Kreativität wird gefördert, der Kopf wird angestrengt, beim Bühnenbau ist man sogar auf das handwerkliche Geschick angewiesen und einfach mal in eine ganz andere Rolle schlüpfen – davon schwärmt er am meisten. Klaus-Dieter Garms ist bei den Unverzagten inzwischen der „Künstlerische Leiter“, wird aber nicht gerne so betitelt. Lehnert erzählt, dass er zwar auch mal streng sein kann in seiner Leitungsfunktion, dies aber auch nötig sei, denn schließlich sollen ja die Schauspieler und Zuschauer mit dem Endergebnis zufrieden sein.
Ebenfalls zu den Unverzagten dazugestoßen ist Olaf Stolte. Er hat damals angefangen mit Fernsehschauspiel, wo er oft als Bösewicht zu sehen war. Er selbst war dann als Zuschauer bei den Unverzagten und das für viele Jahre. Anfangs hat er sich nie wirklich getraut, die Gruppe anzusprechen, erzählt er, aber irgendwann fasste er den Mut dazu. Dann war er erst im Bühnenbau tätig, und ein Jahr später stand er auf der Bühne. Lampenfieber hat er bis heute, doch das gehört einfach dazu, denn das Publikum soll ja begeistert werden und man weiß nie, wie die Zuschauer reagieren.
Am 19. Oktober 2019 treten die Unverzagten mit ihrem nächsten Stück auf: „Residenz Schloss & Riegel“. Garms fasste das Stück kurz zusammen: Es geht um ein älteres Ehepaar, das von ihrem Enkelkind das Versprechen bekommt, dass es für die beiden eine Seniorenresidenz sucht. Leider hat das Enkelkind dies vergessen, und als das Ehepaar aus der Reha zurückkommt, landen sie, statt in einer schönen Residenz, in dem Gefängnis, wo das Enkelkind arbeitet. Alles Weitere kann man sich dann vor Ort von den Unverzagten anschauen. Das und auch die anderen Stücke werden immer sorgfältig ausgesucht. Derjenige, der die Regie übernimmt, fängt unmittelbar nach dem letzten Stück an, neue Stücke zu lesen. Dafür wird eine Liste angelegt für die, die überhaupt Lust haben, zu spielen und anschließend wird geschaut, wie viele Leute gebraucht werden. Garms hat bei der Auswahl des jetzigen Stücks zwischen 30 bis 40 verschiedene Stücke gelesen, wovon 3 bis 4 in die engere Auswahl gekommen sind. Eine kleine Gruppe von vier Leuten liest diese Stücke dann noch einmal quer und anschließend wird entschieden, welches für die Gruppe geeignet ist.
Jetzt steht ein neues Projekt vor der Tür: das Unverzagten TV. Olaf Stolte ist einer derjenigen, die dieses Projekt ins Leben gerufen haben. Geplant ist, dass außerhalb der Saison verschiedene Kurzfilme produziert werden sollen. Dahinter steht der Gedanke, auch mehr männliche Schauspieler anzuwerben, da es in der Vergangenheit von denen eher negative Rückmeldungen gab. Stolte erklärt, dass es schon ein Unterschied ist, vor einer Kamera oder einem Publikum zu stehen, aber dennoch soll es einmal ausprobiert werden.
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