Doppelfehler verursacht Stromausfall in Sehndes Süden

Zu einem Stromausfall von rund zehn Stunden Dauer ist es am Sonnabend von 13 bis rund 24 Uhr gekommen. Dabei wurden die Ortsteile Bolzum, Wehmingen, Wirringen, Müllingen und Wassel von der Stromversorgung abgeschnitten. Der Doppelfehler trat einerseits an der Rethener Straße in Wassel wie auch an der Leitung zwischen Am Adenberge und der Schleuse Bolzum auf. Welcher der beiden Fehler den anderen auslöste, wie Avacon vermutet, kann nicht mehr rekonstruiert werden.

Ein komplettes Kreissegment war ausgefallen – Grafik: SN

Gegen Mittag ging plötzlich in den Orten Bolzum, Wehmingen, Wirringen , Müllingen und Wassel gar nichts mehr, was auf elektrischen Strom aus dem Netz angewiesen war. Von einem Moment auf den anderen waren die fünf Ortsteile Sehndes von der Stromzufuhr abgeschnitten. „Was die Unterbrechung ausgelöst hat, können wir nicht mehr analysieren. Fest steht, ein Kabelendverschluss an der Trafo-Station in Wassel ist durchgeschmort und die Leitung zwischen Am Adenberge und der Schleuse Bolzum wurde unterbrochen“, sagte Avacon-Sprecher Ralph Montag den SN. „Und das unterbrach das eigentlich umschaltbare System in dem Segment der fünf Orte.“ Die Versorgung der Ortschaften erfolgt aus einer mit 20 000 Volt betriebenen Ringleitung, die vom Umspannwerk in einer Schleife zu ihm zurückführt, und von deren eingebauten Trafo-Stationen dann mit 400 und 220 Volt die Leitungen in die Orte führen. Fällt dabei ein Stück zwischen zwei Trafo-Stationen aus – oder eine Station selbst -, dann schaltet Avacon den Strom lediglich auf die beiden nun getrennten Halbstrecken bis zur Unterbrechung um und die Orte werden wieder versorgt. „In diesem Fall war jedoch die Trafo-Station Wassel des Ringes ausgefallen und von der anderen Seite ein Teilstück zwischen Am Adenberge und der Schleuse Bolzum auf freier Strecke. An dem damit ausgefallenen kompletten Ringanteil dazwischen war von keiner der beiden Seiten eine Versorgung möglich“, so Montag. Auch eine Versorgung mit bereitstehenden Notstromaggregaten von Avacon war auf Grund des großflächigen Ausfalls nicht durchführbar.

Die Techniker von Avacon entschlossen sich dann, den Kabelendverschluss in Wassel zu umgehen und so den Ring bis zur zweiten Unterbrechung wieder betriebsfähig zu machen. Dazu waren an der Trafo-Station Erdarbeiten erforderlich und dann das Schließen der Leitung. Das war dann gegen 23.53 Uhr abgeschlossen und für alle betroffenen Ortsteile floss der Strom sukzessive wieder in Heizungen, Steckdosen und Herde.

Das THW unterstützte die Sehnder Feuerwehr mit Strom – Foto: JPH/Symbolbild

„Ein solcher Ausfall von zwei Stellen im Ring gleichzeitig ist außerordentlich selten“, so Montag, „und wir nehmen an, dass ein Fehler den anderen ausgelöst hat. Welcher jedoch zuerst da war, können wir nicht mehr feststellen.“  In den nächsten Tagen wird sowohl die Trafo-Station Wassel wie auch die andere Fehlerstelle behoben werden Dabei ist die Station in Wassel auch innen zu reinigen, da der Kabelendverschluss das Bauwerk verrußt hat. Wie Montag mitteilte, kann der Kabelendverschluss wie auch der Kabelfehler an der Schleuse schon längere Zeit existiert und sich ständig verschlechtert haben, bis es dann zur endgültigen Unterbrechung kam.

„Die Reparatur an der Trafo-Station in Wassel wird keine Kunde bemerken und auch die Wiederinbetriebnahme des Teilstückes an der Schleuse hat keine Auswirkungen aus die Verbraucher“, verspricht Montag, der bei den Kunden für den Ausfall um Entschuldigung und Verständnis bittet – und die Maßnahmen der Sehnder Feuerwehren ausdrücklich lobt (siehe SN Bericht).

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