Fußballweltmeisterschaft bereits entschieden: England ist Worldchampion
Am Himmelfahrtstag wurde in Ilten schon mal die Fußball-WM entschieden – Sieger wurde dieses Mal „England“, das Mutterland des Fußballs. Nun werden sie sich sicher fragen: Wie kann man das jetzt schon wissen? Die Antwort darauf wurde am Himmelfahrtstag gegeben: England gewann einen sportlichen Wettkampf – im Schützenhaus des Ortes.
Iltens Schützen schauen schon seit Jahren mit Kummer auf die regelmäßigen großen Turniere im Weltfußball: Immer wieder wurde der Verlauf des jährlichen Schützenfestes durch EM- oder WM-Spiele durcheinandergewirbelt. Das Sportereignis sorgte zuletzt gar für einen handfesten Zwist unter den Schützen. Während die einen die Spiele auch während des heimischen Festes verfolgen wollten, vertraten andere den Standpunkt, dass der traditionelle Schützenfestablauf keine Rücksicht auf den Fußball zu nehmen habe.
Der Vorstand des Vereins, unterstützt durch den Jugendausschuss des Kreisschützenverbandes Burgdorf, machte aus der Not eine Tugend und schrieb eine Fußball-WM aus. Die sollte mit Lichtpunkt-Gewehren ausgetragen werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer von fünf bis 55 Jahren traten dabei gegeneinander an. Zunächst wurde jedem der 32 Schützen eine Nation zugelost. Das Traumlos zog Noah Bode aus Eltze: Er durfte als „Deutschland“ starten. Streng nach dem Original-Spielplan fanden dann die „Vorrundenspiele“ statt. Jede 10, die von einem Sportler getroffen wurde, entsprach einem Tor.
Ein „0:0“ gab es in keinem Spiel. Und weil mit Lichtpunkt-Gewehren geschossen wurde, mit denen die Sportlerinnen und Sportler unter zwölf Jahren ihre „normalen“ Wettkämpfe austragen, waren die erfahrenen Vereinsmitglieder auch nicht im Vorteil.
Bereits in der Vorrunde schieden neben vielen anderen Nationen die großen und renommierten WM-Teilnehmer Brasilien, Argentinien und leider auch Deutschland aus. Anders als beim Turnier in Russland erhielten jedoch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hierfür Bronzemedaillen.
In den folgenden KO-Runden kam es zu packenden Duellen! Ungewohnt für die Schützinnen und Schützen war, dass die Wettkämpfer von den Fans, die unmittelbar hinter ihnen standen, angefeuert wurden. Fair wurden auch die Treffer der Gegner gefeiert. In einem der Viertelfinals kam es zu einem „Elfmeter-Schießen“ zwischen Karina Bähre für „Spanien“ und Leif Böker für „Frankreich“. Nachdem mit den ersten zehn Schuss beide Sportler jeweils viermal die 10 getroffen hatten, wurden fünf Schüsse – also fünf Elfmeter – nachgeschossen. Hier verschossen die „Teams“ jeweils dreimal. Dann ging es weiter – Schuss um Schuss. Mit dem 7. Schuss setzte sich schließlich „Frankreich“ durch.
Im anschließenden Halbfinale dann unterlag Frankreich dann jedoch Timo Schulze-Frieling, der „Tunesien“ repräsentierte. So kam es im Finale zu einer Paarung, die bereits in der Vorrunde einmal ausgespielt worden war: Tunesien und England. Für England hatte sich Finn-Luca Bähre mit starkem Siegeswillen und teils verbissenem Kampf durch die Runden gespielt. Das Finale gewann er dann auch mit 6:2 in der regulären Spielzeit und „England“ wurde zum „Fußball-Weltmeister im Lichtpunktschießen“ ausgerufen. Kommentar der Anwesenden: „Hoffentlich passiert das nicht in echt…“