Johanniter leisten 3400 Stunden Stauhilfe
Die Ehrenamtlichen der Johanniter zogen jetzt zum Saisonabschluss Bilanz: In diesem Jahr legten die Stauhelfer auf ihren Motorrädern rund 91 000 Kilometer zurück, um Fahrern und ganzen Familien auf der heißen Autobahn im Stau zu helfen.
Ob den Weg für Einsatzfahrzeuge freimachen oder Getränke an Autofahrer ausgeben, die im Stau verharren: Auch in diesem Jahr trugen die Motorradstaffeln der Johanniter in Niedersachsen und Bremen wieder dazu bei, die Straßen ein stückweit sicherer zu machen. Nun ist die Saison beendet. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung ließen sie die vergangenen Monate Revue passieren. „Wir sind froh, dass wir Sie haben“, bringt es Wolfgang Horn, Leiter des Zentralen Verkehrsdienstes in Hannover auf den Punkt. „Die Johanniter können sich um die Sorgen der Verkehrsteilnehmer kümmern, während wir andere Schwerpunkte bei der Aufnahme eines Unfalls setzen müssen.“ Beim Saisonabschluss der ehrenamtlichen Stauhelfer aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen gab es einige dieser anerkennenden Worte.
Rund 3400 Stunden leisteten die freiwilligen Helfer – um im Stau stehenden oder verunfallten Menschen zu helfen. Dabei legten die Johanniter der Motorradstaffeln aus den Ortsverbänden Northeim, Hildesheim, Salzgitter, Hannover-Wasserturm, Aller-Leine und Ahlhorn rund 91 000 Kilometer zurück. „Besonders in diesem Sommer mit seinen ungewöhnlich hohen Temperaturen war das eine große Leistung unserer Ehrenamtlichen“, sagt Hans-Günther Hackmann, Fachberater Motorradstaffeln im Landesverband Niedersachsen/Bremen. „Viele der Helfer sind zum Beispiel erst jetzt in den Urlaub gefahren und haben sich während der Sommermonate in der Stauhilfe engagiert.“
Gerade in den Ferien und während der Feiertage wie Himmelfahrt oder Pfingsten seien die Helfer vermehrt im Einsatz gewesen, da viele Autofahrer im Stau gestanden hätten. Die meisten Hilfeleistungen seien sozialer Natur gewesen, berichtet Michael Scholz, Mitglied der Motorradstaffel im Ortsverband Hannover-Wasserturm. So hätten die Helfer zum Beispiel einmal eine Seniorin angetroffen, die Probleme hatte, mit ihrem Handy die Familie zu kontaktieren. Auch hier unterstützten die Johanniter. Aufgrund des heißen Wetters hatten sie vermehrt Getränke an im Stau stehende Verkehrsteilnehmer verteilt. Dazu kamen übliche Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Probleme bereiten den Einsatzkräften nach wie vor das Fehlen einer Rettungsgasse und das Gaffen an Unfallstellen. Aufgabe der Stauhelfer ist es daher ebenfalls, für nachrückende Einsatzkräfte den Weg zur Unfallstelle freizumachen. „Das geht mit dem Krad besser als zum Beispiel mit unseren Streifenwagen“, sagt Wolfgang Horn. „Und die Ansprache ist deutlich leichter.“ Unterstützung gibt es auch vom ADAC. Der unterstützt die Stauhilfe finanziell und mit Sicherheitstrainings für die Fahrer. Trotz aller Frustration über Gaffer aber macht Michael Scholz sein Ehrenamt gern. „Die Dankbarkeit der Menschen und ein ehrliches Lächeln entschädigen für vieles.“
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