Kirche zu Gast bei der Ortsfeuerwehr Burgdorf

60 Gäste blicken bei „angeklopft + nachgefragt“ hinter die Kulissen. Bei der Veranstaltungsreihe „angeklopft + nachgefragt“ des Kirchenkreises Burgdorf blicken die Gäste stets hinter die Kulissen von Orten und Organisationen, die zum Leben gehören. Rund 60 Besucherinnen und Besucher nutzten am Sonnabend, 16. November, die Gelegenheit, bei der Ortsfeuerwehr Burgdorf hinter die Kulissen zu schauen und gemeinsame Werte von Feuerwehr und Kirche kennenzulernen.

Kai-Thomas Katzberg vermittelt Kenntnisse über die technische Hilfeleistung durch die Ortsfeuerwehr – Foto: Stefan Heinze
38 Menschen wurden gerettet

Der Leitspruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ war zugleich der Titel der Veranstaltung. Dieses unterschiedslose Dasein für die Nächsten verbinde den Einsatz der Feuerwehr mit dem Handeln der Kirche, verdeutlichte Superintendentin Sabine Preuschoff in einem Podiumsgespräch. Auch die Notfallseelsorge mache keine Unterschiede bei den Menschen in schweren Lebenslagen, sagte Pastor Dirk Jonas, Beauftragter für die Notfallseelsorge in der Stadt Burgdorf. „Religiöse Aspekte stehen dort nicht an erster Stelle“, betonte Jonas. Allein im Jahr 2018 haben die rund 90 Aktiven der Ortsfeuerwehr in rund 4850 Einsatzstunden 38 Menschen gerettet, erfuhren die Gäste zuvor von Ortsbrandmeister Florian Bethmann.

Dirk Jonas, Beauftragter für die Notfallseelsorge und Superintendentin Sabine Preuschoff in der Podiumsdiskussion mit Ortsbrandmeister Florian Bethmann. Dr. Matthias Schorr moderiert (v.li.) – Foto: Stefan Heinze
Feuerwehr hat soziale Funktionen

Die Feuerwehr habe aber insbesondere auf den Dörfern auch eine wichtige soziale Funktion. Nachwuchssorgen hat die Ortsfeuerwehr nicht. Dank gut aufgestellter Kinder- und Jugendarbeit gibt es genug Interessierte, die mit 16 Jahren in den aktiven Dienst wechseln können, verdeutlichte Bethmann in der von dem Vorsitzenden des Burgdorfer Kulturvereins Scena, Dr. Matthias Schorr, moderierten Diskussion. Was es bedeutet, ehrenamtlich bei der Feuerwehr aktiv zu sein, brachte Bethmann mit zwei Sätzen auf den Punkt: „Der Eintritt und Austritt ist freiwillig. Dazwischen gibt es eine Dienstverpflichtung.“ Einsatzkräfte müssen vom Arbeitgeber freigestellt werden. Die Ortswehr achtet aber darauf, beispielsweise Feuerwehrleute mit weiterer Anfahrt vom Arbeitsplatz nicht unnötig bei kleinen Einsätzen zu alarmieren. „Wer eine Alarmierung bekommt, ist verpflichtet, sie wahrzunehmen“, sagte Bethmann jedoch.

Gaffer ein Problem

Durch gezielte Nachfragen der Gäste ging es auch um weitere Themen: vom Umgang mit neugierigen Zuschauern beim Einsatz bis hin zur Bedeutung von Gefahrgutkennzeichnungen an Tankfahrzeugen. Zuvor war Gelegenheit, in sechs Kleingruppen unter Anleitung von Feuerwehrleuten Einblicke in die Einsatzfahrzeuge, die Beschaffenheit der Schutzkleidung, die Aufgaben der Wasserrettung und zu anderen Themen zu bekommen. Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit zum Austausch bei einem Teller Suppe. Musikalisch begleitet wurde angeklopft + nachgefragt dieses Mal von dem Saxophonisten Heechul Kimi Kim.

Stefan Heinze/JPH
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