Klinikum Wahrendorff behandelt seit einem Jahr in reinen Frauengruppen

Viele Kranke und ihre Angehörigen verspüren nach einer Krebsdiagnose Angst, Schwermut und Verzweiflung. Ängste und Sorgen können sich dabei in körperlichen und seelischen Symptomen ausdrücken, beispielsweise Herzrasen, Schweißausbrüche, Beklemmung mit Atemnot, Schwindel, Magen- und Darmprobleme, Schlafstörungen oder einfach eine unendliche Erschöpfung.

Anne-Marie Hillmer gehört als organisatorische Leitung zum Team und freut sich, dass die Patientinnen die lösungsorientierte Arbeit sehr schätzen – Foto: Klinikum Wahrendorff/Maciej Michalczyk

„Dabei erleben Betroffene häufig, dass ihre Beschwerden von Angehörigen und Freunden nicht akzeptiert oder verstanden werden“, berichtet Anne-Marie Hillmer, Organisatorische Leitung im tagesklinischen Bereich im Klinikum Wahrendorff. „Reiß Dich zusammen, dann wird alles besser“, mit dieser Einstellung sehen sich Frauen im Alltag oft konfrontiert und suchen daher häufig erst sehr spät Hilfe.

Seit einem Jahr bietet das Klinikum Wahrendorff in Ilten einen ganz spezifischen Behandlungsschwerpunkt nur für Frauen. In einem neuen therapeutischen Schutzraum erfahren Frauen Unterstützung, negative Erfahrungen, Schicksalsschläge und Veränderungen durch schwere Krankheiten wie zum Beispiel Krebs zu verarbeiten. Innerhalb dieses Angebotes machen die Patientinnen zum einen die Erfahrung, dass ihre Symptome und deren belastende Einflüsse auf ihr Leben verstanden werden. Zum anderen ist es für die Frauen sehr hilfreich, in reinen Frauengruppen über die eigenen Beschwerden zu sprechen. Das Team für dieses geschlechtsspezifische Angebot setzt sich daher auch zu 90 Prozent aus weiblichen Spezialistinnen zusammen.

Die Räumlichkeiten befinden sich direkt am großzügigen Parkbereich des Klinikums in Ilten. „Wunderbare, alte Bäume tragen ein Stück weit zur Gesundung bei“, ist sich Professor Marc Ziegenbein, Ärztlicher Direktor am Klinikum Wahrendorff, sicher. Daher findet auch viel Bewegung und Gespräch in der weitläufigen Parkanlage statt. „Unsere Patientinnen finden dort Bäume vor, die ihnen Schatten spenden, die Halt und Schutz geben. Viele erfahren hier Trost oder finden ihre Kraftorte.“ Mehr Informationen gibt es im Internet.

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