Späte Einsicht?
Die Grünen in Lehrte stellen jetzt Forderungen für das neue Gebilde der Gesundheitsversorgung, das das Krankenhaus Lehrte ersetzen soll. Und sie kündigen an, dass man die Entwicklung genau beobachten wolle. Das ergibt jetzt keinen Sinn mehr, meint Redakteur Jörg-Peter Hellerling.
Alea iacta est, so heißt es bei Asterix – und nun auch für Lehrte. Alle Parteien der regierenden Koalition haben die Medizinstrategie des KRH in der Regionsversammlung mitgetragen, die sich die Abwicklung des Krankenhauses Lehrte vermutlich schon von Anfang an auf die Fahnen geschrieben hatte. Mal sollte es ein medizinisches Versorgungszentrum geben, dann hieß es Regionales Gesundheitszentrum. Die Namen wechselten schnell, das Grundkonzept blieb: keine Klinik mehr in Lehrte. Versprechungen wurden gemacht und oft zurückgenommen. Am Ende wird es wohl etwas ganz anderes werden, politisch häppchenweise dem Wähler verkauft, dessen Politikverdrossenheit vielleicht zunehmen wird.
Die Grünen im Lehrter Stadtrat befürchten nun, dass das Konzept nicht annähernd zu der vom Regionspräsidenten angekündigten Verbesserung der Notfallversorgung führt und sorgen sich in einer Pressemeldung darüber. Sie wollen die Entwicklung genau beobachten. Und dann?
Für ein Umsteuern ist es nun zu spät, und so wird die Klinik Lehrte bald geschlossen, dann aber zunächst nicht wieder eröffnet, später als RGZ – wenn überhaupt – und dann doch wohl aufgrund neuer Sparzwänge beim KRH und angesichts des nahen Krankenhauses Peine in der noch mehr „abgespeckten“ Variante eines „Ärztehauses“?! Die nun nachgeschobenen Forderungen und Ansagen der Grünen aus Lehrte machen da eher den Eindruck einer politischen Volte, vielleicht angesichts sinkender Wählerzahlen – oder doch wegen eines Anfalles von akuter Besorgnis?
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