Leserbrief zum Weihnachtsgruß des Sehnder Bürgermeisters
Die Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet Sehnde-Ost hat sich in einem Leserbrief zu den Weihnachtsgrüßen des Sehnder Bürgermeisters Olaf Kruse zu Wort gemeldet. Sie schreibt darin:
>> Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kruse,
wir beziehen uns auf Ihr Grußwort. Auch uns liegt die Zukunft Sehndes sehr am Herzen.
Wir waren verwundert über Ihre Zeilen zum Gewerbegebiet Sehnde-Ost, in denen Sie „vielfältige Interventionen“ für eine deutliche Verzögerung und Kostensteigerung verantwortlich machen. So ganz nachvollziehbar ist das nicht: Der Ratsbeschluss hat sich um zwei Monate nach hinten geschoben – von April auf Juni. Im Vergleich zu der angeführten dreijährigen Planungs- und Vorbereitungsphase erscheinen diese zwei Monate als relativ kurzer Zeitraum.
Die „kostspieligen Maßnahmen“ – bitte benennen Sie diese doch ganz offen, vielleicht auf einer Themenseite der Homepage der Stadt Sehnde – nun den Petenten anzulasten, ist zu kurz gedacht. Die durch die Interventionen verursachten kostspieligen Maßnahmen, so letztere entstanden sind, hätten vermieden werden können, wenn die transparente Aufklärung der Bürgerschaft bei einem Vorhaben dieser Größenordnung an diesem Standort nicht erst durch die Bürgerinitiative, sondern durch Sie, die Stadtverwaltung und / oder die politischen VertreterInnen zu Beginn der Planungen vor drei Jahren angestoßen worden wäre.
Die Petition hätte nie so einen Rückhalt in der Bevölkerung gefunden, wenn sich die Unterzeichnenden gut informiert gefühlt hätten und mit den Plänen zur Errichtung dieses Logistikzentrums einverstanden gewesen wären. So wie die Kommunalpolitik diese Angelegenheit vorangetrieben hat, hat sie zwar alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten – dennoch muss sie sich fragen lassen dürfen, ob die augenscheinlich intransparente Art und Weise, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden sollte, die Richtige war. Dass zum Gewerbegebiet Sehnde-Ost viel Unklarheit herrschte, hat auch die Bürgerinformationsveranstaltung am 19. April 2021 im Gutshof Rethmar eindrucksvoll gezeigt – als der Investor Pläne vorlegte, die niemandem bekannt gewesen waren.
Und nur der Vollständigkeit halber: Wenn man den Klimawandel ernst nimmt – Ihr Harald Lesch Zitat deutet an, dass Sie dies tun – hätte man viel zukünftigen, unnötigen LKW-Verkehr = CO2-Ausstoß vermeiden können, indem man ein Logistikzentrum nicht fernab einer Autobahn errichten lässt.
Die persönlichen Anfeindungen gegen Beteiligte aller Seiten haben wir bereits in der Vergangenheit mehrfach verurteilt. Wir finden es darüber hinaus schade, dass wir zeitweilig den Eindruck hatten, dass das Engagement der Sehnder Bürgerschaft in der politischen Willensbildung nicht erwünscht war oder sogar als störend empfunden wurde. Dabei geht es doch anders, wie man an der jüngst erfolgten Einrichtung von Themenseiten auf der städtischen Website und des Newsletters der Stadtverwaltung sehen kann.
Frohe Weihnachten und freundliche Grüße
Ihr Petitionsteam Gewerbegebiet Sehnde-Ost mit
Linda Delkeskamp
Inga JägerAnnika Schönaich<<
Die Redaktion weist darauf hin, dass der Inhalt des Leserbriefs die Ansicht des Einsenders wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion nicht unbedingt übereinstimmt. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.
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