MdL Lesemann und Hanisch besuchten AWO Frauenberatungsstelle in Lehrte

Die AWO Frauenberatungsstelle bei häuslicher Gewalt in Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze bekommt eine höhere finanzielle Unterstützung von der Region Hannover und kann ihr Beratungsangebot ausbauen. Über dieses und andere Themen haben Ute Vesper, AWO Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie, und AWO Beraterin Brigitte Mende mit den SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann und Thordies Hanisch gesprochen.

Dr. Silke Lesemann (li.) und Thordies Hanisch (2.v.l.) informierten sich bei Ute Vesper, AWO Fachbereichsleiterin, und AWO Beraterin Brigitte Mende über die Arbeit der Frauenberatungsstelle – Foto: Büro Lesemann

Lesemann ist für den Bereich Sehnde zuständig, Hanisch für Lehrte, Burgdorf und Uetze. Die beiden Abgeordneten besuchten die AWO Frauenberatungsstelle in ihren Räumen in Lehrte, um sich über die aktuelle Situation und die Umsetzung der Angebotserweiterung zu informieren. In Sehnde steigt die Sprechzeit künftig von 9 auf 18, in Lehrte von 17 auf 34, in Burgdorf von 12 auf 24 Stunden und in Uetze von 8 auf 16 Wochenstunden. Neu dabei ist: Die von Gewalt betroffenen Frauen in Sehnde, Burgdorf und Uetze müssen nicht mehr nach Lehrte kommen, sondern die Beratung erfolgt vor Ort. In Sehnde wird die AWO Frauenberatung im Rathaus untergebracht sein und im Januar starten. In Burgdorf geht es im Pflegestützpunkt und ebenfalls im Januar los. Und in Uetze startet die Beratung etwas später, der Ort steht noch nicht fest. „Der Beratungsbedarf ist vorhanden, deshalb sind wir sehr froh, dass die Politik die Stunden aufgestockt hat“, betonte Vesper.

Die erweiterten Sprechzeiten seien eine wichtige Hilfestellung für die betroffenen Frauen. „Sie bringen viel Mut auf, eine Beratungsstelle aufzusuchen, um der Gewalt zu entkommen. Wenn sie uns dann nicht erreichen, kann es sein, dass sie kein zweites Mal anrufen“, berichtet Mende. Häusliche Gewalt sei eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen: Mehr als jede vierte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt in einer Beziehung.

Die AWO Beratungsstelle Ostkreis hat im vergangenen Jahr rund 140 Frauen beraten. 40 von ihnen wurden nach einer Anzeige bei der Polizei an die Beratungsstelle verwiesen. Auch in diesem Jahr ist die Zahl der Fälle nicht gesunken. „Häusliche Gewalt betrifft Frauen allen Alters und aller sozialen Schichten“, betonte Mende. Auffällig sei, dass sich im Zuge der me-too-Debatte mehr Frauen an die AWO Beratungsstelle gewandt haben. „Häusliche Gewalt ist weiterhin ein Tabuthema – deshalb ist Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit so wichtig“, sagte Mende. Aufgabe der Beraterinnen sei es, die Frauen in ihrem Selbstvertrauen zu stärken, damit sie künftig ein gewaltfreies Leben führen können.

Aber auch Präventionsarbeit ist wichtig. Beraterin Mende betonte auch die Aufklärungsarbeit an Schulen. „Junge Frauen müssen darüber aufgeklärt werden, was in einer Beziehung normal ist und was nicht – durch Präventionsarbeit lassen sich Gewaltsituationen vermeiden“, betonte sie.

Häusliche Gewalt umfasse körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt. Zu den neueren Phänomenen gehört laut Mende beispielsweise das digitale Stalking mit Hilfe von Spyware auf dem Handy. Frauen vor Gewalt zu schützen, sei auch ein wichtiges Thema für die SPD-Landtagsfraktion, betonte Lesemann, die auch Vorsitzende der AWO Region Hannover ist. Ihre Fraktion habe im Zuge der Haushaltsverhandlungen durchgesetzt, dass die Frauenhäuser in Niedersachsen mit 400 000 Euro zusätzlich unterstützt werden. „Als Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitikerinnen werden wir uns weiterhin bei diesem Thema engagieren“, versprach auch Hanisch.

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