Pfarrer Kurth und Pfarrteam in Sankt Bernward eingeführt

Der dreifaltige Gott, die Heiligen Drei Könige, ja die Heilige Familie selbst – die „Drei“ hat im christlichen Glauben eine ganz besondere Bedeutung. Drei Priester sind es nun auch, denen Propst Martin Tenge, Dechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover, am vergangenen Sonntag die Verantwortung für die Sankt-Bernward-Gemeinde übertrug. In einem feierlichen Gottesdienst führte er das Pfarrteam unter der Leitung von Pfarrer Franz Kurth offiziell ein, dem als Priester Pater Cherian Marottickathadathil sowie Pastor Klemens Teichert angehören. Es wird neben Sankt Bernward in Lehrte und seinen Filialkirchen Sankt Maria in Sehnde, Sankt Josef in Bolzum und Sankt Theresia in Ahlten auch Sankt Martin in Hannover-Ost betreuen. Darüber hinaus wird auf kurz oder lang Sankt Nikolaus in Burgdorf hinzukommen. Dass daher drei Priester in ihr Amt eingeführt wurden, kann bei all den Aufgaben des Umbruches geradezu als ein Zeichen des Aufbruches gedeutet werden.

Die Einführung von Pfarrer Kurth und seinem Team ist also kein Abschluss, vielmehr eine weitere Etappe auf der „Abenteuereise“, wie Propst Tenge diese pastorale Entwicklung nannte. „Ein überschaubarer Raum mit einem Pfarrer und einer Gemeindereferentin vor Ort – das ist nicht mehr“, bezeichnete der Propst die „Störung und Irritation“, die mit diesem Aufbruch verbunden sei. Dennoch war er bei der einmal mehr vollbesetzten Kirche voller Zuversicht, dass die Gemeinde „mit Engagement und Kreativität“ sich dieser Entwicklung stelle. Auch Sankt Bernwards neuer Pfarrer zeigte sich überzeugt: „Kirche hat auch in dieser neuen Form Zukunft.“ In seiner Predigt wies er am Beispiel von Abrahams Aufbruch darauf hin, dass „wir im Leben immer wieder aufbrechen – gewollt oder ungewollt. Es kommt darauf an, ob wir bereit sind, uns auf die Veränderungen einzustellen.“ Dabei helfe, wie er mit einem Fingerzeig betonte, „auf den da oben zu vertrauen.“

Pfarrer Franz Kurth (8. v. li.) und sein Team bei der Resonanz – Foto Martina Bloch

Für seine Amtsübernahme bekannte Pfarrer Kurth in der feierlichen Messe vor dem Dechanten und dem in der Kirche versammelten Kirchenvolk seinen Glauben. Als Resonanz taten ihm dies das Team der Haupt- und Ehrenamtlichen und die Gemeinde sowie in einer gesonderten Erklärung der Kirchenvorstandsvorsitzender Michael Bloch nach. Hauptamtlich sind neben den drei Priestern die beiden Gemeindereferenten Astrid Tute und Thomas Wirth und die drei Pfarrsekretärinnen Francesca Alimonti-Burandt, Melanie Friehe und Cordula Hoffmann. Ehrenamtlich unterstützen Pfarrer Kurth und sein Team außerdem aus dem Ruhestand heraus Pfarrer Xavier Kandankary sowie die beiden Diakone Werner Mellentin und Diakon Wilhelm Fleer; außerdem die ehrwürdigen Schwestern Cisily, Jossy und Lissy vom Orden der „Little Sisters of St. Therese of Lisieux“. Herzlich willkommen geheißen wurden Pfarrer Kurth und sein Team im Gottesdienst überdies vom Ersten Lehrter Stadtrat Uwe Bee sowie für die evangelischen Kirchen von den Pastoren Andreas Anke und Gesa Steingräber-Broder. Letztere wählte für ihr Grußwort das Bild der Geschwister, die doch trotz ihrer Gegensätze das Glück ihrer Eltern seien. Im Geiste der Herkunft von dem einen Vater freue sie sich auf die weitere ökumenische Zusammenarbeit. Bee begrüßte stellvertretend für die Bürgermeister der Städte Lehrte und Sehnde das Team mit einem Zitat Martin Bubers: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung. In diesem Sinne hoffen wir auf noch viele Begegnungen.“ Damit stellte die Einführung vom Sonntag einen gelungenen Aufbruch für den weiteren Weg des vom Dekanat nun „Pastoralbereich Ost“ getauften Gebietes der drei Gemeinden dar.

Einher gehen damit spürbare Veränderungen. Sie begründen sich allein in der schieren Zahl der Seelen, für die die drei Priester künftig zu sorgen haben. In Sankt Martin leben nahezu doppelt so viele Katholiken, in Sankt Nikolaus noch einmal annähernd so viele wie in Sankt Bernward. Pfarrer Teichert wird die Arbeit in dem pastoralen Raum allerdings nur mit einer halben Stelle bestreiten können. Mit der anderen Hälfte bildet er als „Spiritual“ die pastoralen Berufe im Bistum aus. Unter diesen Bedingungen stößt Seelsorge in den bisher bekannten Dimensionen schlichtweg an ihre Grenzen. Wie genau die drei Priester und die Gemeindereferenten ihre Arbeit organisieren werden, blieb am Sonntag noch offen. Im November wird das Pfarrteam sich zu einer Werkwoche zurückziehen und ausführlicher austauschen. Sicher ist aber: Selbst wenn in der Gemeinde auch kein Pfarrer mehr wohnt, wird bei Krankheit, Urlaub oder Fortbildung eines Priesters im Team ein anderer leichter als in der Vergangenheit einspringen können.

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