Schatzsuche und Nachtwanderung: Sehnder Schulhof wird zum Campingplatz
Vergangenes Wochenende war es wieder soweit: Der Förderverein der Astrid-Lindgren-Grundschule hatte ein Vater-Kind-Zelten auf den Schulhof vorbereitet. Dieses findet seit 2003 alle zwei Jahre auf dem Gelände der Schule statt und war nur 2017 weitgehend dem schlechten Wetter anheimgefallen. Dieses Jahr sah es ganz anders aus. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Organisatoren vom Förderverein der Schule, Holger Kunde, Ingo Brandes und vier weitere Väter, mehr als 150 Personen in 65 Zelten auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule in Sehnde begrüßen. Der Förderverein, der für das Lager von den Mitgliedern zwei Euro und von den Nichtmitgliedern vier Euro für Softdrinks, Melonen, Grillkohle und den „Schatz“ nahm, hatte für alles bestens gesorgt.
Ein umfangreiches Spaß- und Spielprogramm wartete auf die Hauptpersonen, 90 Kinder der Schulklassen 1 bis 4. Gegen 15 Uhr begann die Anreise der Teilnehmer und der Aufbau der Zelte, dann folgte die Begrüßung durch Holger Kunde und die freiwillige Einteilung der Väter in die organisatorischen Dienste. „Die Aufstellung der Arbeiten war schnell mit Namen gefüllt“, freute sich Kunde, denn bei einem solchen Gemeinschaftstreffen sind viele Funktionen zu besetzen – von der Nachtwache bis zum Tischdienst.
Nach einem freien Spielen gab es das selbst mitgebrachte Abendessen, zubereitet auf dem Grill, dann ging es an die vorbereitete Schatzsuche. Hier wurden Väter zu Schauspielern. Sechs Personen , die als Charaktere von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf verkleidet waren, mussten gefunden, eine Schatzkarte mittels erarbeiteter Edelsteine erworben und dann der Schatz in Form von Eis aus dem Versteck geborgen werden.
Nach der von Brandes ausgearbeiteten aufregenden Schatzsuche, „die ein totaler Knaller war“, so Kunde, saß man an der Feuerschale zusammen und backte Stockbrot. Dann, um 22 Uhr ging es auf die spannende Nachtwanderung. Als dann die letzten Väter und Kinder im Zelt waren, übernahm die Nachtwache. Für den Morgen war die Anlieferung von Brötchen durch die Bäckerei Klöpper bestellt, das Wecken für 8 Uhr terminiert und um 11 Uhr sollte dann der Platz wieder im Originalzustand verlassen werden. Doch dann kam es plötzlich anders.
Die Nachtwache hatte ihren Posten übernommen, als gegen 4 Uhr plötzlich die Katastrophenwarn-App „Nina“ Alarm auslöste: „Schwere Gewitter mit starkem Regen“. Es war unnatürlich windstill, dann die ersten Blitze.
Die Nachtwache weckte die Schlafenden, einige verlegten eilig nach Hause, aber die Mehrzahl sammelte sich im Gebäude und saß dort zusammen, während draußen der Regen kam. „Dann kochte einer Kaffee, der Bäcker brachte die Brötchen und wir verlegten das Frühstück auf einen früheren Zeitpunkt“, erinnert sich Kunde, „so als rollendes Frühstück.“ Inzwischen war der Regen verschwunden, die Zelte hatten meistens dem Wasser standgehalten und dann ging es ans Einpacken – nur etwas früher als geplant. Aber es war ja auch „Abenteuerurlaub auf dem Schulhof“ – und es hat trotz der kurzen Nacht allen gefallen.
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