Ein Leben im Ehrenamt: Gisela Neuse ist erste Ehren-Ortsbürgermeisterin in Sehnde
Eine besondere Ehrung durfte der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse aussprechen: Er ernannte mit Zustimmung des Rates Gisela Neuse zur ersten Ehren-Ortsbürgermeisterin in der Stadt. Die Iltenerin war seit 1996 bis zur Wahl im September 2021, bei der sie nicht mehr antrat, durchgehend Ortsbürgermeisterin des Sehnder Ortsteils gewesen.
Erste Schritte in der Politik
„Zu dem Amt kam ich, weil die Fraktionen sich nicht einig waren und plötzlich sich eine Mehrheit für mich ergab“, blickte sie zurück auf die erste von fünf Amtsperioden als Ortschefin im zweitgrößten Stadtteil der Stadt Sehnde. „Ich hatte damals ja keine Erfahrung und habe es so gemacht, wie ich es für richtig hielt.“ Und das hat geklappt. Denn bereits in der Wahl darauf wurde sie von den Bürgern für dieses Funktion erneut gewählt – und blieb bis 2021. Der Vorschlag, sie zur Ehren-Ortsbürgermeisterin zu ernennen, kam aus der Iltener SPD-Ortsratsfraktion – und wurde erstmals vergeben.
Zusätzlich sitzt Neuse seit 2001 durchgängig als Stadtratsmitglied im Rat und ist seit 2006 auch stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt. Im Stadtrat war die 73-Jährige auch in mehreren Ausschüssen des Rates und geht auch dort in ihre fünfte Amtsperiode.
Freizeit für das Ehrenamt
Aber damit nicht genug ihrer ehrenamtlichen Arbeit in Ilten. Blickt sie zurück, kann sie ihre Freizeit eigentlich nur in Ehrenämtern berechnen. Bereits 1971 wurde sie Mitglied im Deutschen Schützenbund und gründete auch gleich 1971 die Damenabteilung – damals in der SG Anderten -, in der sie auch Schießwartin war. Sie wurde dort ab 1974 Schießsportleiterin, 1984 Fachschießsportleiterin, trat 1975 zusätzlich in den Schießverein Ilten ein und wurde dort 1976 Damenleiterin beim SV. Als erste Frau wurde sie 1986 auch hier Schießsportleiterin bis 1990, dann 1991 stellvertretende Vorsitzende und ab 1992 Vorsitzende bis 2000. Parallel leitete sie den Bau des Schützenhauses. Seit 2000 ist sie im SV Ilten Ehrenvorsitzende. Zweimal war sie Schützenkönigin und zweimal Gemeindekönigin von Sehnde.
Von 1986 bis 2007 agierte Neuse als Schießsportleiterin der Stadt Sehnde und ist seit 1996 „nebenbei“ Sprecherin der AG „Iltener Heimattage“.
Neben der Tätigkeit für die Schützen im Ort war sie auch auf Kreisebene aktiv. Zunächst von 1980 bis 1992 als Kreisdamenleiterin des KSV Burgdorf, dann stellvertretende Kreisvorsitzende des KSV von 1992 bis 1994 und ist seit 1986 bis 1996 Fachwartin Schießsport im Sportkreis Hannover-Land gewesen. Seit 1994 ist sie Ehrenvorstandsmitglied im KSV.
Auch beruflich im „Ehrenamt“
Während das „nur“ ihre privaten Engagements waren und sind, gab es auch im beruflichen Bereich zahlreiche zusätzliche Aufgaben für sie. So war sie von 1994 bis 2004 in die Betriebsratsarbeit beim Klinikum Wahrendorff, ihrem Arbeitgeber, eingebunden. Bis April 1997 war sie stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, von 1997 bis 2001 dann selbst Vorsitzende. Seit 1994 ist sie darüber hinaus auch in die Vorstandsarbeit im DGB-Ortskartell Sehnde eingebunden. Zudem saß sie von 1979 bis 1981 im Prüfungsausschuss der Fleischerinnung Burgdorf und ist – nicht nur als Ortsbürgermeisterin – die Ortsbeauftragte für den Ortsverband Ilten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Mit der Verleihung der Ehren-Ortsbürgermeisterwürde hat man eine Mitbürgerin geehrt, die nicht nur aufgrund ihrer politischen Arbeit eine besondere Anerkennung verdient hat. Sie hat seit 1971 viel für die Bürger ihres Ortes Ilten, aber auch für die ganze Stadt Sehnde geleistet. Den besonderen Dank hat sie mehr als verdient, darüber bestand bei der Übergabe der Urkunde Einigkeit.
(Bild oben: Unter dem Applaus des Stadtrates übergab Bürgermeister Olaf Kruse (re.) die Urkunde an Gisela Neuse – Foto: JPH)
Anzeige