Freude ins Leid bringen: Sehnder Schulkinder spenden für ukrainische Kinder
Derzeit ist den Kindern in der umkämpften Ukraine sicher nicht nach fröhlichem Leben zumute. Das haben die Kinder der Astrid-Lindgren-Schule (ALG) in Sehnde erfahren und sich spontan dafür engagiert, einen kleinen Lichtblick in den Alltag der dortigen Kinder zu schicken. Am Freitag war die Sammlung dazu beendet und sie ging auf den Weg in das Kriegsgebiet.
Auch Kinder machen sich Gedanken
„Die Aktion, die wir diesmal mit den Kindern gemeinsam organisiert haben, ist ein völkerverbindender Ansatz. Darüber hinaus erhoffe ich mir, dass sich vielleicht Nachahmerinnen und Nachahmer finden“, sagt Susanne Reinert, Lehrerin an der ALG.
Viele Kinder schnappen derzeit Informationen auf und sehen Bilder, die den Krieg betreffen. Ihr Mitgefühl und Mitleid ist groß und sie wollen helfen, wie Reinert und die Rektorin der Schule, Marina Woywodt, bestätigen. Oftmals bleiben sie jedoch bei den großangelegten Aktionen der Hilfsorganisationen als hilfsbereite Kinder außen vor. Viele Erwachsene können mit der Situation eines Krieges, dem Leid der Menschen dort und dem laufenden Unrecht besser umgehen, wenn sie selbst aktiv mit Spenden werden. Doch Kindern geht es ähnlich, betont Reinert. Leider bleiben sie meistens mit ihren Vorschlägen unberücksichtigt – und damit oft allein.
Kinder wollen Kindern helfen
Auch in der Astrid Lindgren Grundschule wurde der Krieg in der Ukraine zum Thema gemacht. Die Kinder haben sofort überlegt, wie sie helfen können. Viele von ihnen hatten konkrete Ideen, was sie spenden könnten – Kuscheltiere, kleine Spiele, Süßigkeiten und Buntstifte. Daraus ist die Idee erwachsen, dass jedes Kind eine verschließbare Tüte in der Größe von etwa DIN A 4 bekommt und dort das für ein ukrainisches Kind hineinlegt, was ihm geeignet erscheint.
Im Kunstunterricht haben die Kinder zusätzlich Bilder gemalt, die den Kindern in der Ukraine Hoffnung geben und sie vielleicht ein wenig trösten sollen, wenn sie wissen, dass auch woanders an sie gedacht wird – von Kindern wie sie selbst.
Außerdem wurde den Tüten noch jeweils ein Hygieneartikel beigefügt. Die Aktion hat so großen Anklang gefunden, dass am Ende die ganze Schule mitgemacht hat. Die Spendenbereitschaft war überwältigend, betont Woywodt.
Über Polen nach Lwiw Am Freitag waren mehr als 120 Tüten zusammengekommen. Einige Eltern haben noch zusätzlich haltbare Lebensmittel und Verbandszeug gespendet, was gesondert gepackt wurde. Zudem sind bei der Schule auch Geldspenden eingegangen. Diese gesamten Spenden gehen nun an die ukrainische Gemeinde St. Wolodymyr in Hannover. Von dort, so Reinert, werden sie dann über Polen an die ukrainische Grenze gebracht und anschließend weiter nach Lwiw. Dort werden sie dann an die Kinder verteilt, um sie für einige Zeit abzulenken und ihnen Freude zu geben.
(Bild oben: Die Kinder der Astrid-Lindgren-Schule haben für die Kinder in Lwiw gesammelt – Foto: JPH)
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