Grabung im Sehnder Ladeholz
(Bild oben: Fundstelle der Rennöfen im Kleinen Öhr – Foto: JPH/Archiv)
Im Rahmen eines Forschungsprojektes zur frühen Eisengewinnung im nördlichen Mitteleuropa werden Studenten der Universität Hildesheim den Raum Sehnde genauer untersuchen. Denn bei der Erschließung des Neubaugebietes „Kleines Öhr“ im Sehnder Norden waren Spuren von Eisenproduktionsstätten gefunden worden (SN berichtete).
Erzabbau dokumentieren
Ab 6. Mai 2022 werden dazu zwei kleine Grabungen im Ladeholz vorgenommen. Dabei werden sogenannte Bodenprofile angelegt, die etwa 60 mal 60 Zentimeter breit und lang sein werden und bis zum anstehenden Ton hinabreichen. Diese Profile können Aufschluss darüber geben, wie alt die vorgefundenen Strukturen sind und über die räumliche Ausdehnung von möglichen Erzabbaustellen.
Gesucht werden dabei prähistorische Erzabbaustellen, die sich zumeist nur noch unter Waldstandorten befinden. Erste Begehungen haben gezeigt, dass einige „verdächtige“ Strukturen im Ladeholz vorhanden sind, direkt neben dem Hauptweg.
Fauna bleibt ungestört
Es wird darauf geachtet, dass im Bereich der Profilanlage keine Tiere gestört werden. Die Arbeiten werden von Studenten der Studiengänge „Umweltsicherung B. Sc.“ und „Umwelt, Naturschutz und Nachhaltigkeit M. Sc.“ ausgeführt, die später in Bereichen des ehren- wie auch hauptamtlichen Naturschutzes tätig sein werden. Deshalb ist der schonende Umgang mit der Natur im Wald selbstverständlich. Die Löcher werden am selben Tag wieder verfüllt. Die gewonnenen Parameter sollen letztendlich der Naturschutzpraxis zugutekommen.
Die Stadtverwaltung wird die Ergebnisse der Bodenuntersuchung, also Standortqualitäten, Hydrologie und mehr, nach Abschluss erhalten.
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