Historiker mit eigener Historie: RMS feiert 20-jähriges Jubiläum

Das Regionalmuseum Sehnde blickte auf sich und seine Aufgabe in einer Feier am vergangenen Wochenende zurück. 20 Jahre Geschichte liegt inzwischen seit der Gründung des Vereins und dem heutigen Tag. Mehrere Standorte und viele Ausstellungen hat der Verein dazwischen realisiert und nutzte die Gelegenheit, einmal mit Gästen auf die eigene Geschichte im Kornspeocher auf dem Gutshof zurückzublicken.

Ministerin Birgit Honé wurde vom Vorsitzenden Erhard Niemann begrüßt – Foto: JPH

Mit rund 250 Gästen war der Kornspeicher auf dem Gutshof in Rethmar gut gefüllt, als der Verein zur Jubiläumsfeier geladen hatte. Mit dabei waren die niedersächsische Europaministerin Birgit Honé auf Wehmingen, der Europaabgeordnete Bernd Lange aus Burgdorf, die Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann, die Vertreterin des Sehnder Bürgermeisters Gisela Neuse und drei von vier Gründungsmitglieder des Vereins. Leider musste Heinrich Prinz von Hannover, dem Großen Freien verbunden, kurzfristig absagen, da er Göttingen nicht verlassen konnte.

Das Große Freie
Stellvertretende Bürgermeisterin Gisela Neuse brachte Blumen mit – Foto: JPH

Zunächst begrüßte Erhard Niemann, Vorsitzender des RMS und Organisator dieses Festes mit seiner Tochter Katharina, die Mitglieder und Gäste des Vereins. Die Ministerin Birgit Honé sprach dann die Laudatio auf das „Geburtstagkind“. Sie freute sich, dass man nun wieder beieinander sein könne und sich wieder aktiv treffen dürfe. „Der Verein steht in einer guten Tradition“, führte sie aus, indem er die Geschichte des Großen Freien am Leben erhält.“ Damals gab es für die Bürger des Gebietes Steuerfreiheit, Braurecht, Mühlen und Schützen – ein Privileg, das viele andere Bereiche nicht hatten. „Einiges wird bewahrt, aber ist nicht mehr in Kraft“, so Honé, „so kann ich Ihnen die Steuerfreiheit leider nicht wieder mitbringen. Aber inzwischen wird hier ja wieder Bier gebraut.“ Dann ging sie auf die Geschichte des Vereins mit der Gründungsphase, den Stationen seiner Unterbringung bis hin zum Einzug auf dem Gutshof ein und schloss mit den Worten: „Ich bin ein Fan regionaler Freiheit. Daher sind mir auch die regionalen Museen stets ein Anliegen. Schließlich heißt es als Motto der EU ja auch: In Vielfalt vereint.“

Grußworte

Gisela Neuse überbrachte anschließend die Grüße der Stadt Sehnde, seines Rates und der Stadtverwaltung, die die Mieterin der Musueumsräume ist. Als kleinen Gruß hatte Neuse für jedes Vorstandsmitglied eine Rose mitgebracht.

Dietrich Vollbrecht, Karl-Heinz Schönrock und Heinz-Siegfried Strelow (v.li.) bekamen die Ehrenurkunden von Erhard Niemann (re.) – Foto: JPH

Heidrun Golenia überbrachte die Grüße der evangelisch-lutherischen Kirche für die Pastoren und stellte die Frage, was Museum und Kirche gemeinsam haben. Sie bewahren die Tradition und nehmen Trauungen vor, so ihr Antwort mit Beztug zum Trauzimmer im Museum, dort, wo bisher 100 Eheschließungen erfolgten. „Dann kommen danach viele Paare auch noch zu uns in die Kirche“, schloss sie.

Rückblick und Ehrungen

Als stellvertretender Vorsitzender des Vereins blickte dann Heinz-Siegfried Strelow in die Entwicklung des Vereins seit seiner Gründung. Wie jedes Märchen begann alles mit „es war einmal…“. 1999 stand Strelow vor einem Bild vom Schloss und Gutshof und hatte die Vision, dass das Museum dort doch gut aufgehoben wäre. Und so kam es, dass man sich im Herbst des Jahres zu einem ersten Treffen mit dem Bauherren Rainer Digwa traf und sich einig wurde. Dann reiste das Museum zunächst von Sehnde über Ilten nach Rethmar, wo 2006 die erste Sonderausstellung eröffnet wurde.

Rund 250 Gäste waren gekommen, um mitzufeiern – Foto: JPH

Als erster Vorsitzender war Dieter Borsum gewählt worden. Nach zehn Jahren übernahm dann Erhard Niemann den Vorsitz, womit die Vereinsarbeit Fahrt aufnahm. Es gibt die Sonderausstellungen, Filme, Bücher und Ferienpassaktionen – um nur einige zu nennen. Dazu kamen Unikate, wie die Fahne des Großen Freien als Dauerleihgabe des Historischen Museums in Hannover in die Ausstellung.

Nachdem Strelow seinen Abriss der Entwicklung vorgetragen hatte, ehrte der Verein die noch lebenden drei Gründungsmitglieder Dietrich Vollbrecht, Karl-Heinz Schönrock und Heinz-Siegfried Strelow mit der Ehrenmitgliedschaft und einer Urkunde dazu.

Zum Abschluss gab der Männergesangverein Rethmar den Gästen zunächst ein Ständchen, anschließend kam das Festessen und ein gemütliches Beisammensein unter den Klängen irischer Volksmusik.

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