Mitgliederversammlung und Fahrzeugübergabe der Feuerwehr in Evern
Die Ehrungen und Beförderungen langjähriger und verdienter Mitglieder standen bei der Ortswehr Evern, vor der Fahrzeugübergabe standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Everner Feuerwehr. Die fand am Sonnabend, 28.08.2021, Corona-bedingt auf dem Dorfplatz in Evern statt.
Zu 17 Einsätzen rückte die Ortsfeuerwehr Evern im vergangenen Jahr aus, berichtete Ortsbrandmeister Matthias Söchtig in seinem Jahresrückblick. Es erfolgten noch einige normale Dienste im Jahr 2020 – und dann ging für eine lange Zeit fast nichts mehr. Das war der Sachstand, den die Mitglieder der Ortsfeuerwehr bis vor kurzem selbst erfahren haben.
Für 40-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden danach Arno Brix, Detlef Eigner und Heinrich Söchtig mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen durch den Stadtbrandmeister Jochen Köpfer geehrt. Über die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann durfte sich Andreas Frie freuen und als Hauptfeuerwehrfrau versieht nun Christina Liecke ihren Dienst. Wenig getan hat sich durch die Pandemie in der Aus- und Fortbildung. Der Mitgliederstand beläuft sich auf 32 aktive Mitglieder. Die Altersabteilung hat acht Mitglieder. Jana Windmann ist als Neuzugang in die Ortsfeuerwehr Evern eingetreten.
Die Wahl eines neuen stellvertretenden Ortsbrandmeisters stand ebenfalls auf dem Programm. Die Versammlung wählte Friedrich Wilke-Rampenthal zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister für sechs Jahre. Carsten Böttger wollte nach einer erfolgreichen Amtsperiode nicht erneut für das Amt antreten.
In seinem Grußwort sprach Bürgermeister Olaf Kruse den Dank des Rates und der Verwaltung den Aktiven für die geleistete Arbeit aus, vor allem auch unter den erschwerten Pandemiebedingungen. Er berichtete zudem über die laufenden Beschaffungen für die Feuerwehren in der Stadt Sehnde. Stadtbrandmeister Jochen Köpfer berichtete über das Einsatzgeschehen und die gerade noch zeitgerecht abgeschlossene Truppmannausbildung, bevor dann keine Ausbildung mehr möglich war. Ein Extra-Dank ging an die Musik, „dass Ihr so lange durchgehalten und immer noch Freude an der Musik habt“, lobte der Stadtbrandmeister.
Im Anschluss wurde das neue Tragspritzenfahrzeug-Logistik an die Ortsfeuerwehr Evern offiziell in kleinem Kreis übergeben. Rechtzeitig zum 20. Dienstjubiläum des Ortsbrandmeisters traf nach 31 Jahren der Nachfolger des alten TSF ein. Es ist das erste seiner Art in Sehnde. Das bisherige Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Evern, ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) aus dem Jahre 1990, hatte zwar in den vergangenen Jahren gute Dienste geleistet, jedoch gestaltete sich die Fahrzeugunterhaltung altersbedingt langsam schwieriger.
In seinem Resümee ging Ortsbrandmeister Söchtig auf einige Erlebnisse mit dem Fahrzeug ein. So wurde bei einem Reifenplatzer auf der Autobahn der Tank beschädigt und nach einem Auffahrunfall zu den Wettbewerben hatte das Fahrzeug einige Blessuren bekommen. Beim Starten in der Fahrzeughalle machte das Fahrzeug plötzlich einen Satz nach vorn und das Hallentor wurde beschädigt. Dagegen war der vergessene Tankdeckel an einer Tankstelle eine echte Bagatelle. Durch einen beherzten Sprung ins Fahrzeug konnte zudem im letzten Augenblick einmal verhindert werden, dass das Fahrzeug in den Straßengraben gerollt wäre. Gott sei Dank, so der Ortsbrandmeister, sei niemand bei diesen Situationen verletzt worden.
„Wir wissen, dass der Brandschutz in unserem Bereich sehr wichtig ist, und so ist die getätigte Investition von 191 300 Euro für das neue Fahrzeug gerechtfertigt!“ führte Bürgermeister Olaf Kruse bei der Übergabe des Nachfolgers aus. Er unterstrich dabei, dass die Beschaffung des TSF-L, das das erste Fahrzeug dieser Art bei der Freiwilligen Feuerwehr Sehnde ist, solche Fahrzeuge eigentlich bisher nur im Bundesland Bayern beschafft wurden. Es ist damit ein Schritt in die Zukunft getan worden.
Das neue Fahrzeug, ein Tragspritzenfahrzeug-Logistik, kurz TSF-L genannt, ist von der Firma Freytag auf einem MAN TGL 8.220 Fahrgestell aufgebaut. Das Fahrzeug besitzt am Kofferaufbau eine geteilte Ladebordwand. Es können verschiedene Rollcontainer im Heckaufbau transportiert werden. Auf den Rollcontainern ist eine Tragkraftspritze mit entsprechendem Material zur Wasserentnahme, ein Stromerzeuger und weitere technische Gerätschaften und über 600 Meter B-Schlauchmaterial verlastet, welches für den schnellen Aufbau einer Wasserförderleitung genutzt werden kann. Zur Ausleuchtung der Einsatzstelle ist ein pneumatisch steuerbarer Lichtmast montiert. Mit dem Fahrzeug können verschiedene Beladungen sowie Transport- und Logistikfahrten lageangepasst durch den Container erfolgen.
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