Neue Sehnder Sporthalle übergeben – Betriebsbeginn ab Donnerstag
Nun ist es soweit: die Stadt Sehnde hat ihr erstes als ÖPP-Projekt er5stelltes Gebäude übernommen. In der neuen Sporthalle, Kernstück des Sehnder Sportzentrums an der Chausseestraße, wird am Donnerstag dieser Woche erstmals Sport stattfinden. Am Freitag, 28.01.2022, war feierliche Schlüsselübergabe und anschließende Besichtigung der Halle mit insgesamt sechs Spielfeldern. In der Region dürfte es derzeit keine vergleichbare Sporthalle geben. Damit ist Sehnde, dank einer mutigen Finanzierung durch den Stadtrat, einen guten Schritt vorangekommen auf dem weiteren Weg zu einer Familienstadt mit zahlreichen Freizeitangeboten.
Kleine Übergabefeier
Nur 28 Personen durften Corona-bedingt an der Übergabe teilnehmen, darunter die Erste Stadträtin Bettina Conrady, Ratsvorsitzender Ralf Marotzke, Ortsbürgermeister Sandy Choitz und der Aufsichtsratsvorsitzende der Infrastruktur Sehnde, Edgar Bäkermann. „Nach dem Brand der alten Halle an der Waldstraße am 23.06.2016 sind viele Schritte notwendig gewesen, um dieses Zentrum mit Erweiterungsmöglichkeiten zu erstellen“, so der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse bei der Übergabe. So hatte der Rat 2017 den Neubau beschlossen und den Ersatzbau für die grundrenovierungsbedürftige Halle Feldstraße I mitgeplant, einen Flächentausch organisiert und da neue Terrain der Öffentlich-Privaten Partnerschaft betreten. Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahre hat die Firma Goldbeck mit Architekt Hilmar Albrecht und Projektmanagerin Alicia Keil die imposante Anlage der Stadt übergeben.
Albrecht wies bei der Übergabe auf die sportliche Aufgabe, die Halle kostenrichtig und zeitlich pünktlich in der schwierigen Lage bei den Materialien hinzubekommen. „Der sportliche Wettkampf um die Halle hat am 12.05.2019 begonnen und endete zielgenau am 28.01.2022“, sagte er und hoffte, „dass vielleicht hier dann auch mal zukünftige Olympia-Talente trainieren.“ Danach übergab er den symbolischen Schlüssel an den Bürgermeister. Für rund 19 Millionen Euro – inklusive Betrieb – steht allen Sporttreibenden nun in Sehnde eine exzellente Möglichkeit dafür zur Verfügung.
Das Gebäude, das eine Geschossfläche von rund 6735,8o Quadratmetern bietet, verfügt nicht nur über die Spielflächen, sondern auch einen großzügigen Gymnastikraum mit Schwingboden und Spielwand, einen Raum für Sporttheorie, eine Balkonfläche und zahlreiche Geräteräume. Nachgelegt hat der Stadtrat dann noch die Kletterwand für rund 100.000 Euro. Der Zugang zur Halle ist zweigeteilt. Von außen geht es in die zwölf Umkleideräume – zwei je Spielfeld – mit Schließfächern und den Sanitärbereichen und dann erst in die Halle. Zudem sind eine Teeküche, ein großes Foyer und der Hausdienst verfügbar.
Energetisch und technisch Top
Energetisch ist das Gebäude auch auf dem neuesten Stand. Fußbodenheizung, „Wärme dort wo der Sportler ist“, sagt der Bürgermeister, Luft-Wasser-Wärmepumpen für beide Hallenbereiche und noch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach – mit der Leistung des Bedarfs von 100 Einfamilienhäusern. Flächendeckendes WLAN und eine zentrale Lüftungsanlage für bestimmte Bereiche komplettieren die Anlage. Für die Feuerwehr gibt es eine Umfahrung und ein Löschwasserreservoir. Für Sportfeste und Wettkämpfe haben beide Hallen eine Tribüne. So können auch wieder gut besuchte Handballspiele des TVE stattfinden. Der hausinternen Sicherheit dient zudem eine Sprechanlage im gesamten Gebäude und das Gebäude ist weitgehend barrierefrei mit taktilen Elementen und einem Farbleitsystem.
Ab Donnerstag Sport der KGS
Die Stadtverwaltung wird nun die Anlage der KGS und den Sehnder Vereinen mit deren Sportring zur Nutzung ab Donnerstag zur Verfügung stellen. „Am Mittwoch gibt es zunächst eine Einweisung unserer 26 Sportlehrer in die Technik der Hallen und Spielfelder“, sagt Rüdiger Streilein, Fachbereichsleiter Sport an der KGS. „Ab Donnerstagmorgen wird dann hier Unterricht stattfinden. Immerhin haben wir in den zurückliegenden Jahren nur etwa 70 Prozent des Sportunterrichts anbieten können.“ Und nun stehen neben der Halle Feldstraße II sechs weitere Felder zur Verfügung. Zudem, so Streilein, hat die KGS ab Mittwoch zusätzlich sechs neue Sportler im Kollegium. Streilein gehörte zu der Planungsgruppe, die das Projekt von Anfang an begleitet hat. „Es war toll, dass ich den Prozess begleiten konnte, und dass fast alle unsere Wünsche hier realisiert werden konnten. Das ist Zusammenarbeit, wie man sie sich wünscht“, lobt er die Entwicklung der Halle und das Planungsteam. Grundsätzlich ist ein Hausmeister vor Ort, der die Halle im Auftrag der Firma Goldbeck in Stand hält. Die Anlage wird bis zum Januar 2042 von der Firma betrieben und geht dann in die Verantwortung der Stadt über.
Außenanlagen noch in Planung
Die Sehnder Bürger haben sich auch an der Planung beteiligt. Für die Gestaltung der Außenanlagen hatte die Stadt aufgerufen, Vorschläge einzureichen. Die werden derzeit ausgewertet und dann vom Stadtrat begutachtet – und auch umgesetzt. Dazu kommt noch die Planung für die Weiterentwicklung des Sportzentrums am Trendelkamp mit verschiedenen weiteren Möglichkeiten. Außerdem soll noch in diesem Jahr die Planung für die Grundsanierung der Chausseestraße anlaufen, die dann in den Haushalt 2023 einfließen soll.
Auch die Sehnder Vereine können sich freuen. „Die Nutzung der Halle bleibt für unsere Vereine kostenlos“, versprach Kruse am Freitag. „Damit unterstützen wir sie auch finanziell.“ Auch für die Übungsleiter der Vereine wird es Einweisungen in die Technik geben – und zudem entsprechende Schlüssel, die dann ab 2. Februar die Übungsmöglichkeiten eröffnen.
Tag der offenen Tür
Für die Sehnder Bürger und Bürgerinnen, die die Halle mit ihren Steuern erst ermöglicht haben, wird die Stadt gemeinsam mit den Vereinen am 26. März einen Tag der offenen Tür gestalten, wo die Anlage gezeigt und die wesentlichen Sportangebote darstellen werden sollen. Also: den Tag schon einmal vormerken.
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