Photovoltaik-Offensive der Landesregierung: auch auf der JVA Sehnde

Die Photovoltaik-Offensive der Landesregierung geht voran. Davon konnten sich am Mittwoch, 30.10.2024, der Niedersächsische Finanzminister Gerald Heere, Justiz-Staatssekretär Dr. Thomas Smollich und enercity-Vorstand Dr. Marc Hansmann bei der Justizvollzugsanstalt (JVA) Sehnde überzeugen. Auf den Dächern der JVA-Hafthäuser ist seit August 2024 der erste von drei Bauabschnitten einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) umgesetzt worden. Mit einer Gesamtleistung von über 560 Kilowatt Peak (kWp), knapp 2.700 Quadratmeter PV-Fläche und rund 1.380 Modulen handelt es sich um die größte Anlage, die bisher im Rahmen einer Kooperation mit der enercity AG im Raum Hannover errichtet wurde.

Netzanschluss steht noch aus

Zwar ist die Anlage bereits installiert, wird aber erst demnächst an das Stromnetz angeschlossen. Den in Sehnde erzeugten Solarstrom wird enercity aus Hannover vermarkten. Wenn die Anlage am Netz ist, kann damit der durchschnittliche Stromverbrauch von 220 Single-Haushalten jährlich abgedeckt werden.

Ein weiterer Bauabschnitt soll voraussichtlich bis Jahresende 2024 fertiggestellt sein und dann die Anlage um rund 800 Quadratmeter PV-Fläche erhöhen. Dies entspricht einer Leistung von rund 170 kWp, die dann aus 410 zusätzlichen PV-Modulen erzeugt wird.

Planung geht weiter

Der dritte Bauabschnitt befindet sich in der Planung und umfasst als letztes zahlreiche Funktionsgebäude der JVA Sehnde. In die vorherige energetische Sanierung der JVA investiert das Land Niedersachsen mehr als 3,5 Millionen Euro. Am Ende sollen mehr als 6.000 Quadratmeter Dachfläche der JVA Sehnde Strom liefern.

„Ich freue mich, dass sich der niedersächsische Justizvollzug aktiv an der Energiewende beteiligt“, sagte Staatssekretär Dr. Thomas Smollich bei der Besichtigung. „Unsere Justizvollzugsanstalten gestalten die Zukunft nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Mauern mit. Ich bin mir sicher, dass das, was hier auf den Dächern der JVA Sehnde entsteht, Vorbild für weitere Justizstandorte sein kann.“

Land und enercity kooperieren

Niedersachsen und die enercity AG aus Hannover hatten im Juli 2022 einen Kooperationsvertrag über die Nutzung von Dachflächen der Gebäude des Landes in der Region Hannover abgeschlossen. Der Energiedienstleister mietet sukzessive alle geeigneten Landesdächer an, um darauf auf eigene Kosten PV-Anlagen zu errichten und selbst zu betreiben. Es ist davon auszugehen, dass in der Region Hannover rund 100.000 Quadratmeter Dachfläche in den kommenden Jahren mit PV belegt werden können.