Zweite Zukunftsbühne in Sehnde wieder gut besucht
Das sehr innovative und beliebte Format der „Zukunftsbühne“ in der Stadt Sehnde fand zum zweiten Mal im Forum der KGS Sehnde statt. Wieder stellten sich fünf Firmen in exakt 15 Minuten dem interessierten Publikum vor. Dabei ging es nicht nur darum, Auszubildende zu gewinnen, sondern auch für Arbeitssuchende in der Stadt und aus dem Umland ist diese Veranstaltung ein Gewinn. Hier lernt man Arbeitgeber, Ausbildungsbetriebe und Praktikumsmöglichkeiten kennen, kann sich umfassend vom Selbstbild der ersten fünf Firmen informieren und später mit insgesamt zehn Betrieben ins Gespräch kommen. Das Format wurde in Sehnde entwickelt, ist bereits einmal in der Praxis mit gutem Erfolg veranstaltet worden – und hat den Besuchern viele – auch unbekannte – Eindrücke vermittelt.
Begrüßung durch den Bürgermeister
Dieses Mal begrüßte Bürgermeister Olaf Kruse rund 120 Personen aller Altersgruppen, die sich über Jobs in Sehnde informieren lassen wollten. Die ersten fünf Unternehmen auf der Zukunftsbühne waren Exportverpackungen Sehnde, Tischlerei Wolfgang Krüger, Holcim Deutschland, Köster & Hapke sowie das Zahnärzte Zentrum Ladeholz. In der Schulstraße kamen dann noch weitere fünf Unternehmen dazu: K+S, Busse & Collegen, Klinikum Wahrendorff und die Stadt Shnde selbst.
In seiner Begrüßung wies Kruse darauf hin, dass es für Firmen im Umland der Landeshauptstadt immer schwierig sei, Arbeitskräfte und Auszubildende zu gewinnen, da viele Arbeitssuchende gar nicht wüssten, was eigentlich alles in ihrem Umfeld möglich ist. „Dem wollen wir mit dieser Veranstaltunsgreihe entgegenwirken und die hiesigen Betriebe unterstützen.“
Exportverpackung Sehnde
Als erstes stellte sich die weltweit agierenden Firma Exportverpackung Sehnde vor, die vier junge Mitarbeitende ins Rennen schickte. Nach einem kurzen geschichtlichen Abriss spielten die beiden vortragenden Mitarbeiterinnen das Video über die „EVS“ am Borsigring vor. Ausgelernte Kräfte und junge Auszubildende gaben Einblick in ihre Ausbildung und die Gründe für ihre Auswahl dieses Ausbildungsplatzes. Zuvor, so das Angebot, besteht natürlich auch die Möglichkeit zu einem Praktikum von unterschiedlicher Länge.
Dieses Mal verlosten die Unternehmen direkt nach ihrem Vortrag die gestifteten Preise. So gab es von der „EVS“ einen Gutschein über 40 Euro für die Go-Kartbahn Kart-O-Mania in Laatzen.
Zahnärztezentrum Ladeholz
Auf Platz zwei der Bühnenpräsentation folgte das Zahnärztezentrum Ladeholz – mit 37 Mitarbeitern und acht Zahnärzten Davon waren zehn Mitarbeiterinnen in die Show gekommen. Die Praxis besteht seit 1974, seitdem wird auch ausgebildet. Linda, seit 2015 an der Anmeldung tätig, hatte die Praxisangehörigen überzeugt, sich auf der Bühne vorzustellen. Jede ihrer Kolleginnen berichtete zunächst über ihr Fachgebiet in der Praxis. Damit wurden alle Gebiete im zahnärztlichen Bereich abgedeckt – und die Vielfältigkeit des Berufsbildes dargestellt: von der Empfangsarbeit über das Labor bis hin zur Arbeit am Patientenstuhl. Lehrmaterial, so wurde dargelegt, wird vom Arbeitgeber für die Azubis gezahlt und die Fahrkosten bezuschusst. Den Abschluss bildete ein munteres Video, untermalt mit der 96-Hymne „Niemals allein“.
Ganz passend verloste das Zahnarztzentrum dann zwei elektrische Zahnbürsten.
Spedition Köster und Hapke
Nach den Zahnärzten folgte die Spedition Köster & Hapke aus Höver. Das Unternehmen ist dort seit 2001 ansässig. Holger Schmidt, Leiter Internationaler Verkehr und Prokurist, stellte den Betrieb mit zwei Azubis vor. „Wir versorgen Märkte und bringen Bewegung“, so der Prokurist – und das europaweit. Dazu kommen Messe- und Kontaktlogistik. 20.500 Quadratmeter umfasst die Halle, mit drei Etagen und Bürofläche dazu, die in Höver von der Spedition mit 198 Mitarbeitern – dabei 24 Azubis – mit zweistelligem Millionenumsatz betrieben wird. Die Fahrzeugflotte besteht aus langfristig gebundenen Transportfirmen. Der Betrieb selbst ist weiterhin ein Familienunternehmen geblieben.
In Höver ist eine hochmoderne Umschlagsanlage entstanden mit Fotovoltaik auf dem Dach. Seit 2002 ist K&H dem Verbund Cargoline beigetreten, der in über 30 Ländern aktiv ist. Der Verbund erwirtschaftet 1,3 Milliarden Euro/Jahr. Zum Abschluss wurde die Ausbildung im höverschen Betrieb vorgestellt. Oberste Maxime, so die Angabe, ist dabei das „Organisationstalent“ und die Flexibilität. Der Betrieb sucht nicht nur Azubis, sondern auch Mini-Jobber bis Langzeitarbeitskräfte, so Schmidt.
Verlost wurde, dem Aktionsbereich von Köster & Hapke entsprechend, etwas „weltweites“: 2 Karten für den Zoo Hannover.
Tischlerei Wolfgang Krüger
Auf die die Spedition mit weitweitem Aktionsradius folgte der bodenständige handwerkliche Betrieb der Tischlerei Wolfgang Krüger aus Ilten. Er bietet eine handwerkliche Ausbildung und Arbeitsmöglichkeiten in einem Berufsumfeld, dass von der Treppe über die Tür bis hin zu individuellen Möbeln alles anbietet, was aus Holz herzustellen ist. Die Tischlerei trat mit Wolfgang Krüger und Sohn auf, sodass die Nachfolge in der Firma auch schon wieder gesichert ist.
Chef ist Wolfgang Krüger (59), verheiratet mit zwei Kindern Tom und Marie. Die vierte Generation wird den Betrieb weiterführen, der vom ersten Tag an in Ilten ansässig ist. „Wir sind ein klassischer Handwerksbetrieb mit einem Azubi und mehreren Arbeitskräften“, so Krüger. „Wir stellen tatsächlich noch alles handwerklich her und haben auch besondere Angebote in denkmalgeschützten Bereichen. Das kann die Industrie nicht liefern. Wir finden Lösungen, wo Standardangebote nicht reichen – und das CNC gesteuert.“
Die Vielfältigkeit der Materialien ist bei dem Beruf abwechslungsreich; Glas , Holz, Metallbeschläge, Farben und Lacke, Spanplatten – alles umweltfreundlich, hob Krüger hervor: „Tischler gestalten Lebensräume!“ Am Ende steht oftmals ein Unikat, das es so kein zweites Mal gibt. „Wir reparieren und restaurieren auch alte Möbel und Bauteile.“ Außerdem stehen Einbruchsschutz und Smart Home auf dem Programm.
Tom Krüger (25) stellte danach die Ausbildung zum Tischler vor. „Ich habe nichts falsch gemacht“, so leitete er ein. Das erste Lehrjahr ist schulisch, die restliche Ausbildung wechselt zwischen schulischer Form und praktischer Arbeit. Nicht immer ist ein Studium die Lösung, Kreativität ist auch etwas wert, betonte der Junior.
Krüger hatte zur Verlosung einen Cool Kube, ein Getränketisch für viele Gelegenheiten, mitgebracht.
Holcim AG aus Höver
Den Abschluss bildete an diesem Abend die Firma Holcim. Dabei wechselte der Werkstoff von Holz zu Beton. Seit 1973 bildet die Firma mehrere Berufe aus und rund 250 Fachkräfte wurden schon zum Abschluss gebracht, so Stephan Schickedanz, Ausbildungsmeister für Elektrofachkräfte beim Betrieb in Höver. Er legte dar, dass man heutzutage nicht planen kann, in welchem Beruf man alt werden kann. Spaß und Möglichkeiten sind so vielfältig, dass man auf vielen Berufen aufbauen könne. Beton, so Schickedanz, ist bei uns nicht alles. „Wir bieten eine Vielzahl von Berufen aus, die alle Entwicklungsmöglichkeiten in war von den Azubis des Betriebes selbst gestaltet und mit einer Drohne gedreht worden.
Bei Holcim werden verschiedene Ausbildungsberufe angeboten, hauptsächlich für Haupt- und Realschüler. Man kann dort Maschinenführer, Industrieelektriker, Baustoffprüfer und ähnliches lernen. Praktika verschiedener Länge sind im Werk ebenfalls möglich.
Holcim hatte eine JBL Bluetooth-Box für die Verlosung bereitgestellt.
Zum Abschluss der „Show Acts“ gab es dann noch einmal einen Applaus für alle. Stadtmanagerin Ines Raulf leitete dann zum „Meet und Greet“ in der Schulstraße über und dort stellten sich dann noch einmal die Betriebe den Fragen der Interessenten.
Neufreischaltung
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