Streusalzschutz für Baumbeete: Eigenentwicklung der Stadt Sehnde – Neues Bild
Einigen Bürgern der Stadt Sehnde sind sie schon aufgefallen: Schwarze Folienzäune um Baumbeete in Sehnde, aufgestellt an der der B 65 im Bereich der Aral-Tankstelle sowie in der Nordstraße vor dem Rathaus. Was wie ein überdimensionierter Krötenzaun anmutet, dient dem Schutz der Bäume und Stauden. Diese Barrieren sollen verhindern, dass Streusalz in die Baumbeete gelangt.
Streusalzeintrag verhindern
Winterdienst ist eine öffentliche Aufgabe und dient der Sicherheit für die Benutzung öffentlicher Straßen und Wege. Dazu gehört auch, bei Schnee, Frost und Eisglätte die Rutschgefahr möglichst gering zu halten.
Dabei wird leider immer noch auf Streusalz zurückgegriffen. Bei der Ausbringung in trockener Form bleibt nur ein Teil des Streusalzes auf der Fahrbahn liegen. Erhebliche Mengen werden durch Wind und vorbeifahrende Fahrzeuge verweht und gelangen so direkt auf die benachbarten Grünflächen. Einerseits als Salzstaub, andererseits als Suspension in feuchter Luft mit der seitlich versprühten Gischt der Fahrzeuge.
Wurzelwerk und Bodenorganismen sichern
Streusalz beeinträchtigt die Bäume gleich in mehrfacher Hinsicht. Bei direktem Kontakt mit dem im Spritzwasser enthaltenen Chloriden, kann es zu Verätzungen kommen. Sickern gelöste Salze in das Erdreich, werden sie nicht zersetzt, sondern reichern sich über viele Jahre im Boden an. Dort verändern sie massiv das Bodenleben. Viele für Bäume und Pflanzen lebensnotwendigen Pilze und Kleinstlebewesen werden stark geschädigt oder sterben ab.
Der Boden wird verdichtet, seine Durchlüftung wird gestört und die Wurzeln werden durch das Salz geschädigt. Das wiederum führt zu einer gestörten Nährstoff- und Wasseraufnahme und zerstört Zellstrukturen. Sogenannte Blattnekrosen sind die Folge, zu erkennen an braunen, abgestorbenen Blatträndern. Diese Schäden sind erst im Frühjahr und Sommer der Folgejahre zu erkennen und enden in einem schleichenden Tod der Bäume als letzte Konsequenz.
Eigenentwicklung der Stadt Sehnde
Um das zu verhindern hat die Stadt Sehnde an einigen neu angelegten sowie bepflanzten Baumbeeten diese mechanischen Barrieren aufstellen lassen. Sie wurden vom Fachdienst Stadtentwicklung und Straßen, Grünflächen und Klimaschutz entwickelt und dürften relativ einzigartig sein, denn zu kaufen gibt es solch einen Schutz gegen Streusalz bisher nicht. Die Barrieren werden im Frühjahr wieder abgebaut damit freie Sicht auf die blütenreiche und bienenfreundliche Unterpflanzung der Bäume entsteht. In den kommenden Wintern können sie dann wieder aufgestellt und so über Jahre genutzt werden.
Anzeige