Volksbank blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2017 zurück

Bei der Vertreterversammlung in der Volksbank-Arena begrüßten Vorstand und Aufsichtsrat 300 stimmberechtigte Vertreter und geladene Gäste. Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 stellte der Vorstandsvorsitzende Henning Deneke-Jöhrens fest, dass die Geschäftsentwicklung und die Ertragslage sich insgesamt gut entwickelt haben. Zunächst nahm er Stellung zu den Trends im Bankenwesen.

Auch ein intaktes und vitales Netzwerk gehörte schon immer zu einer Genossenschaft. Bei der Volksbank eG sind die Vernetzung von Partnern, Mitgliedern, Kunden und Mitarbeitern obligatorisch. So stellen zum Beispiel die kompetenten Partner in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe sicher, dass alle Finanzangelegenheiten der Kunden „in einer Hand“ bleiben und die Volksbank eG ein breites Spektrum an Dienstleistungen im Angebot hat. Die digitale Vernetzung ist eine zeitgemäße Ergänzung zu den bestehenden analogen Angeboten. Deneke-Jöhrens erläuterte dies anhand eines aktuellen Beispiels: „Wir stellen nicht nur in unseren Geschäftsstellen ein kostenloses WLAN-Netz zur Verfügung. Wir richten auch Hotspots bei unseren Mitgliedern und Kunden ein. Unser Angebot heißt mySPOT. Überall, wo Menschen in unserem Netzwerk surfen, haben Geschäftsleute und Vereine die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Und da dies immer mit Ortsbezug passiert, ist der Erfolg einer positiven Resonanz ungleich höher als im anonymen, normalen Web.“

Darüber hinaus erwarten Privat- und Firmenkunden zunehmend, Finanzdienstleistungen jederzeit und überall in Anspruch nehmen zu können. Das bedeutet für Banken, dass Filiale, Servicecenter, Onlinebanking und Banking-App nicht mehr isoliert neben einander stehen, sondern alle Zugangswege technisch integriert und miteinander verbunden sein müssen. Dies erfordert eine grundlegend neue strategische Ausrichtung.

Die Online-Angebote der Volksbank werden zunehmend attraktiv für Kunden, die offen sind für neue Medien. Bei höchstem Sicherheitsstandard Geld zu sparen, Zeit sinnvoll zu nutzen bei maximaler Flexibilität sind Wünsche, die die Volksbank ihren Kunden auf diesem Wege schon heute erfüllt. Die Ergänzung der persönlichen Beratung in den Geschäftsstellen oder beim Kunden zuhause sowie die Unterstützung der Vereine und Institutionen durch Sponsoringmaßnahmen sprechen für sich.

Zahlreiche Abstimmungen waren erforderlich – Foto: Volksbank

Nahezu die Hälfte aller Banken erwartet bis 2022 eine Fusion. Die Volksbank hatte die Verschmelzung mit der Volksbank Hildesheimer Börde in diesem Jahr geplant. Das ließ sich leider so nicht umsetzen, da der Fusionspartner den gemeinsamen Zeitstrahl verlassen hat. Die grundsätzliche Richtigkeit des Vorhabens wird dadurch nicht in Frage gestellt, ein geeigneter Zeitpunkt kann sich mittelfristig ergeben.

Die Volksbank hat das neue Geschäftsstellenkonzept bereits im Jahr 2017 umgesetzt. Weitere Veränderungen sind auf Sicht nicht geplant. Bestandssicherung hat immer dort Erfolg, wo das Angebot auf rege Nachfrage trifft. Die intensive Nutzung aller angebotenen Leistungen in den Geschäftsstellen ist das richtige Erfolgsmodell.

Auf dem Immobilienmarkt stehen die günstigen Zinsen den hohen Immobilienpreisen gegenüber. Insgesamt war die Nachfrage nach Baufinanzierungen bei der Volksbank lebhaft. Auch die angebotenen Baugrundstücke in Emmerke und Algermissen werden gut nachgefragt.

42 Prozent der befragten Banken erwarten außerdem eine zunehmend starke Bedeutung der Video-Beratung. Auch die Volksbank ist auf diese Entwicklung vorbereitet. Das Thema Robotik (Beratung durch Roboter) ist noch nicht aktuell, auf lange Frist jedoch zu erwarten.

Die Bilanzsumme erhöhte sich auch im vergangenen Geschäftsjahr auf nunmehr 2,3 Milliarden Euro. Die Anlagebereitschaft der Mitglieder und Kunden in kurzfristige Bankeinlagen hält unverändert an. So stieg das von der Bank betreute Kundenwertvolumen im Jahr 2017 um weitere 102  Euro auf einen neuen Höchststand von 4,4 Milliarden Euro.

Die saldierte Ausgabe an Kundenkrediten belief sich mit 1,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Zusätzlich zur Vergabe von Krediten aus Bankeinlagen vermittelt die Volksbank Darlehen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Darüber hinaus vermittelt sie markt- und kundenorientiert zinsverbilligte Kredite, Eigenkapitalhilfen und Bürgschaften von Bund und Ländern.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die bilanziellen Kundeneinlagen um 47  Euro. Der Anstieg entfällt mit 69  Euro auf die täglich fälligen Einlagen. Spareinlagen haben sich hingegen mit 11  Euro vermindert. Die befristeten Einlagen reduzierten sich ebenfalls um 11  Euro. Insgesamt entfielen 64 Prozent auf Sicht- oder befristete Einlagen und 36 Prozent auf Spareinlagen.

Die deutliche Steigerung der außerbilanziellen Kundengelder auf 1,1 Milliarden Euro resultiert aus der Vermittlung von Investmentfonds, als Alternative zu festverzinslichen Anlageformen. Zudem sind wachsende Bestände von Bausparguthaben und Rückkaufwerten in Lebensversicherungen Treiber des Vermögenszuwachses bei unseren Volksbankkunden. Insgesamt nahmen die Kundeneinlagen um 115  Euro zu und erreichten mit 2,94 Milliarden Euro einen Höchststand.

Der Zinsertrag aus Kredit- und Geldmarktgeschäften, festverzinslichen Wertpapieren und laufenden Erträgen reduzierte sich um rund 5,9  Euro nach 5,6  Euro im Vorjahr.  Die Zinsaufwendungen reduzierten sich um insgesamt 1,7  Euro. Dieser Rückgang ist auf eine rückläufige Durchschnittsverzinsung trotz der gestiegenen Volumina von Spar- und Sichteinlagen zurückzuführen. Per Saldo hat sich der Überschuss aus Zinsergebnis und laufenden Erträgen zum Vorjahr somit um 3,3  Euro verringert. Er belief sich auf  66,1  Euro. Die Bank erwartet bis 2022 einen weiteren Rückgang von rund 4,3  Euro, falls sich an der Zinspolitik der EZB nichts ändert. Auch die Volksbank muss bei der Zentralbank für ihre Anlagen Zinsen zahlen.

Die Volksbank konnte 2017 das Niveau des Provisionsüberschusses um 1  Euro steigern. Dieser positive Trend hat sich auch im laufenden Geschäftsjahr bestätigt und wird zu einer Stabilisierung des Ergebnisses in 2018 beitragen. Die Steigerung resultierte in erster Linie aus der Vermittlung von Vermögensanlagen und Konsumentenkrediten. Insgesamt trägt das Provisionsergebnis mit 18,6  Euro zum Jahresergebnis 2017 bei. Der Personalaufwand sank um 0,4  Euro, die anderen Verwaltungsaufwendungen nahmen um 400 000 Euro zu und betrugen 15,3  Euro. Deutlich höhere Beratungsaufwendungen waren der Grund für die Erhöhung um 400 000 Euro. Gründe hierfür waren die Qualifizierung der Mitarbeiter, die Entwicklung neuer Produkte und die Optimierung von Prozessen. Insgesamt beträgt der Verwaltungsaufwand 47,1  Euro im Vergleich zum Vorjahr (47,8  Euro).

Verabschiedung der Aufsichtsratsmitglieder: Reiner Lockhausen, Heiko Söhle, Hans-Jürgen Hennies, Wilfried Meyer, Dr. Johannes Meyer, Henning Deneke-Jöhrens, Volker Böckmann (v.li.) – Foto: Volksbank

Auch aufgrund von Sonderfaktoren erreichte die Volksbank im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von 42 Millionen Euro das höchste Ergebnis vor Steuern in ihrer Geschichte. Nach der Zuweisung von 28 Millionen Euro in das Eigenkapital errechnet sich nach weitere Vorwegzuweisungen in die Ergebnisrücklagen ein Bilanzgewinn 2017 von 3 825 335,81 Euro.

Den Vertreter wurde eine sechsprozentige Dividende in Höhe von insgesamt 827 357,03 Euro, der Einstellung in die gesetzlichen Rücklagen in Höhe von 1 050 000,00 Euro und in anderen Ergebnisrücklagen in Höhe von 1 947 978,78 Euro zuzustimmen. Die Abstimmungen zum Jahresabschluss, zur Gewinnverwendung, zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Satzungsänderung und der Wahlordnung wurden einstimmig befürwortet. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Heiko Söhle, erläuterte, dass nach Beendigung der diesjährigen Vertreterversammlung turnusmäßig die Aufsichtsratsmitglieder Christian Bödecker, Hans-Jürgen Hennies, Dr. Johannes Meyer, Gerhard Müller, Wilfried Meyer, Jürgen Schulte-Schüren und Birgit Weiterer aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. Er wies darauf hin, dass die Wiederwahl von Christian Bödecker, Gerhard Müller, Jürgen Schulte-Schüren und Birgit Weiterer zulässig ist und vom Aufsichtsrat vorgeschlagen wird. Der Wiederwahl stimmten die Vertreter einstimmig zu. Aus jeweils persönlichen Gründen schieden Bärbel Kandelhardt, Michael Köster, und Andreas Sehlen aus dem Aufsichtsrat aus. Hans-Jürgen Hennies, Dr. Johannes Meyer und Wilfried Meyer konnten aus Altersgründen nicht wiedergewählt werden und schieden somit ebenfalls aus.

Eine Überraschung erlebte Hans-Jürgen Hennies im Rahmen der Vertreterversammlung: Jürgen Engelke, Wirtschaftsprüfer des Genossenschaftsverbands – Verband der Regionen ehrte das scheidende Aufsichtsratsmitglied mit lobenden Worten und einer Ehrennadel in Gold des Verbandes.

Die Wahl zur Vertreterversammlung findet alle vier Jahre statt, als nächstes im Frühjahr 2019. Für je 200 Mitglieder ist ein Vertreter zu wählen. Der Wahlausschuss bereitet die Wahl vor und führt sie durch. Er wird vor jeder Neuwahl gebildet und besteht aus den Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Genossenschaft. Vorstand und Aufsichtsrat bestehen aus 13 Personen. Es wird vorgeschlagen, 18 weitere Genossenschaftsmitglieder in den Ausschuss zu wählen, je sechs Mitglieder für die Bereiche Hildesheim – Lehrte – Pattensen. Folgende Kandidaten wurden einstimmig gewählt:

  • Hildesheim: Angela Heinemann (Algermissen), Annette Schneider (Harsum), Ute Kirchhoff (Gronau), Ernst-Martin Grote (Hildesheim), Jürgen Ruberg (Hildesheim), Werner Wente (Elze)
  • Lehrte: Anne Christiane Bönisch (Lehrte), Susanne Nordmann (Lehrte), Ulrich Henschel (Lehrte), Cord Heinrich Molsen (Lehrte), Thomas Werther (Sehnde), Ernst Wigger (Sehnde)
  • Pattensen: Nicola Kallmeyer-Hagspiel (Pattensen), Armin Knobloch (Wennigsen), Markus Rabe (Springe), Eckhard Rogge (Wennigsen), Burkhard Schaper (Springe), Rolf-Henning Wilke (Hemmingen)

 

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