Volkstrauertag in Sehnde: der Opfer von Gewalt und Krieg gedacht

Zur Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages hatte die Stadt Sehnde die Bürger und Bürgerinnen am Sonntag, 18.11.2018, für 11 Uhr in die Kapelle auf dem Friedhof Sehnde eingeladen. Nach der Feier wurde dann durch die Feuerwehr ein Kranz am Ehrenmal auf dem Friedhof niedergelegt. Musikalisch wurde die Feier umrahmt vom Kirchenchor der Gemeinde. Der Volkstrauertag ist entstanden nach dem I. Weltkrieg und hat seitdem mehrere Wendungen durchlaufen. Er ist als Gedenktag 1952 in Deutschland eingeführt worden und mit seinem Sinn einmalig in Europa.

Rund 50 Besucher begrüßte Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke – Foto: JPH

Die diesjährige Feier zum Volkstrauertag in Sehnde fand zeitlich parallel zu den Feiern in den Sehnder Ortsteilen statt. So waren am Sonntagmorgen rund 50 Besucher gekommen, um den Reden und dem integrierten Gottesdienst beizuwohnen und der Opfer von Gewalt und Krieg, Unrecht und Vertreibung zu gedenken. Der Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke begrüßte die Besucher, darunter vom Stadtrat Olaf Kruse, Hartmut Völksen und Ralf Marotzke, und führte in seiner kurzen Ansprache aus, das man diesen Tag als immerwährende Mahnung an die nachfolgenden Generationen verstanden wissen muss.

Pastor Uwe Büttner von der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sehnde stellte in seinem Gottesdienst dann den Bezug von diesem Gedenktag zur Bibel her: „Wer nach Frieden fragt, kommt an Jesus nicht vorbei. Wir erleben derzeit Angst, Gewalt und Verunsicherung. Jesus dagegen sagt, wie wir mit Vertrauen und Glauben die Gewaltspirale durchbrechen können.“  Dann stellte er den Bezug zur Bergpredigt her und dem dortigen Verzicht auf Gewalt.

Die neuen KGS-Schülersprecher Massi Husen und Taylor Hoare hielten die Festansprache – Foto: JPHJPH

Die neuen Schülersprecher der KGS Sehnde, Massi Husen und Taylor Hoare gingen auf die maschinelle Tötung im I. Weltkrieg ein, betonten den Sinn dieses Tages über die Zeitenwende und zogen dann den Bogen zum Gedenken an alle Menschen, die in irgendeiner Weise Opfer von Gewalt und Vertreibung in der Gegenwart werden, man also nicht nur der Toten der beiden Weltkriege gedenke, sondern ebenfalls der Opfer der heutigen Bundeswehreinsätze sowie allen Verfolgten und Terroropfern .

Büttner ging dann vor dem Abmarsch zur Kranzniederlegung noch einmal  auf das Denkmal auf dem Friedhof ein, das als „Gedenkstein“ entworfen wurde, der nicht nur Mahnung ist gegen das, was wir mit dem I. und II. Weltkrieg verbinden,  sondern gewidmet allen Opfern und Sterbenden von Unrecht und Willkür.

Der Kranz wurde am Gedenkstein niedergelegt – Foto: JPH

Nach dem „Lied vom guten Kameraden“ sprach Ortsbürgermeister Helmut Süß nach der Kranzniederlegung durch ihn und Lehrke, die erneut von der Ortsfeuerwehr Sehnde unterstützt wurde, ein kurzes Gedenkwort. Er sagte, dass man an diesem Tag auch den Opfern der neuen Kriege, von Terror und Gewaltherrschaft gedenke, und bezog bewusst auch die gefallenen Soldaten der Bundeswehr in den Auslandseinsätzen mit ein. Zum Abschluss der Feierlichkeit sangen die Anwesenden gemeinsam die Nationalhymne.

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