Ärztewarnstreik am 21. März: Marburger Bund ruft auf

Ärztewarnstreik am 21. März: Marburger Bund ruft auf
Hans Martin Wollenberger ruft die Mitglieder zum Streik auf - Foto: Marburger Bund

Der Marburger Bund Niedersachsen ruft seine Mitglieder für Dienstag, 21. März, zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf. Betroffen sind die kommunalen Krankenhäuser sowie ausgewählte Häuser der Konzerne Asklepios und Helios. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung für Ärzte der nördlichen Bundesländer findet in Hamburg statt.

Um die medizinische Versorgung der Patienten dennoch zu gewährleisten, wird die Ärztegewerkschaft nach Bedarf Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern schließen. 

Inflationsausgleich

„Die VKA zeigt nach zwei Verhandlungsrunden keine Bereitschaft zu einer konstruktiven Tarifeinigung mit dem Marburger Bund“, kritisiert Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Die Arbeitgeber lehnen die Gehaltsforderung ab, ohne einen Gegenvorschlag zu präsentieren.“ Der Marburger Bund fordert mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen sowie eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ignoriert, dass die hohe Inflationsrate der zurückliegenden Monate die Reallohnentwicklung der letzten Tarifabschlüsse weitgehend aufgezehrt hat.

Angemessenes Gehalt 

Andreas Hammerschmidt weist auf die Inflationsrate hin – Foto: Marburger Bund

Auch die Tarifverhandlungen mit den Konzernen Asklepios und Helios sind ins Stocken geraten. „Wer jeden Tag seinen Beitrag dazu leistet, dass der Krankenhausbetrieb rund um die Uhr funktioniert, wer Nachtdienste und Überstunden macht, um die Patientenversorgung auf hohem Niveau sicherzustellen, darf eine angemessenes Gehalt erwarten. Preissteigerungen treffen alle – auch angestellte Ärzte!“, fordert Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.

Nächster Warnstreik geplant 

In Niedersachsen sind rund 50 Krankenhäuser und mehrere Tausend Marburger-Bund-Mitglieder von den Tarifverhandlungen betroffen. Die Tarifverträge gelten für bundesweit rund 60.000 angestellte Ärzte. 

Am 30. März wird es eine weitere Warnstreik-Kundgebung für die Ärzte der südlichen Bundesländer in München geben.

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