Ahltener Ortsrat beschließt Sicherung der Streuobstwiese
Der Ahltener Ortsrat hat mit den Stimmen der SPD die Sicherung der Streuobstwiese am östlichen Ortsrand beschlossen. Ziel des dazu eingebrachten SPD-Antrags ist die weitgehende planerische Sicherung des Bereiches am östlichen Ortsrand. Damit soll die Verwaltung nun beauftragt werden, eine Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg zu bringen und die Fläche für „Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ nach BauGB festzulegen. Im derzeit gültigen Plan sind die betroffenen Flächen als Wohnbaufläche dargestellt, so die SPD-Ortsratsmitglieder Timo Bönig, Mike Hoppmann und Dirk Holsten.
Die im Eigentum der Stadt Lehrte stehende etwa einen Hektar große Fläche im Kreuzungsbereich der Straßen Am Rehwinkel und Planetenstraße wurde im Jahr 2016 dem Verein „Lebendiges Ahlten“ zur kostenfreien Nutzung überlassen. Im Pachtvertrag ist eine Laufzeit von 30 Jahren mit einer Verlängerungsoption vereinbart. Die Wiese dient damit nicht nur dem Erhalt der Bäume, sondern auch als Lebensraum von Insekten.
Der Vertrag mit dem Verein enthält leider jedoch auch eine Klausel, nach der bei einem Abbau der über die Fläche verlaufenden Freileitung ein Sonderkündigungsrecht der Stadt besteht, teilen die drei SPD-Mitglieder mit. Hintergrund dieser seinerzeit vereinbarten Klausel ist, dass ein wesentliches Hindernis für die nach dem geltenden Flächennutzungsplan zulässige Wohnbebauung mit dem Rückbau der Freileitung dann entfiele. So könnte nun die entsprechende Fläche direkt mittels eines Bebauungsplans für die Bebauung nutzbar gemacht werden – zu Lasten der Bäume und Insekten.
Die SPD sieht zwar akut die Streuobstwiese nicht bedroht und der Rat der Stadt Lehrte könnte in einem späteren Verfahren den Flächennutzungsplan auch wieder verändern. Doch: „Mit dem jetzigen Beschluss für den Antrag ist ein deutliches Signal der Politik gesetzt worden, dass wir neben den vielen Bauprojekten in und um Ahlten auch den Erhalt der Grünflächen nicht aus den Augen verlieren dürfen“, betont Timo Bönig. „Wir schaffen mit einer Änderung des Flächennutzungsplans eine weitere Hürde, die eine Bebauung in der Zukunft deutlich erschweren würde“, ergänzt Fraktionssprecher Dirk Holsten. Da sich die fünf CDU-Vertreter bei der Abstimmung enthielten, wurde der Antrag mit den drei Stimmen der SPD und der Stimme des Vertreters der Grünen angenommen. Nun ist liegt es am Stadtrat Lehrte, ob sich der gewünschte Schutz der Fläche mit ihrem Bestand an Bäumen und Insekten realisieren lässt.
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