Auf ein Wort… mit Olaf Kruse und Stefan Politze
Auf ein weiteres Gespräch traf sich Olaf Kruse, Bürgermeisterkandidat der SPD, in seiner Veranstaltungsreihe „Auf ein Wort…“ mit dem bildungspolitischen Sprecher und MdL der SPD, Stefan Politze, im Apart Hotel in Sehnde. Vor rund 35 Gästen aller Altersklassen ging es dieses Mal um die Bildungspolitik im Land und um die Möglichkeiten in Sehnde. Dabei kamen die inzwischen bekannten und beliebten „Bierdeckelfragen“ im Rahmen der Moderation durch Dr. Silke Lesemann (MdL) wieder zum Einsatz.
In ihrer Begrüßung forderte Lesemann die Anwesenden auf, sich zu Wort zu melden, Fragen zu stellen und auch persönliche Erlebnisse „mit Bildungseinrichtungen“ einfließen zu lassen, denn „Politik lebt von den Menschen“, sagte sie. Dann gab es einleitende Statements von Kruse und Politze, damit die Gäste wussten, in welchem Spektrum der Abend sich bewegen würde. So hob Kruse zunächst die verfügbaren Einrichtungen für die Bildung in Sehnde hervor, von den Krippen über die Horte bis zur KGS als abschließende Bildungseinrichtung. Aber auch die von Sehnde mitfinanziert Volkshochschule Ostkreis blieb dabei nicht unerwähnt und ebenfalls die Förderschule der Region in Ilten und die von Sehnde genutzten externen Träger, wie beispielweise proRegio.
Die ersten Fragen über die roten Deckel befassten sich mit dem Fachkräftemangel im Bildungsbereich. Als Landessache antwortete dazu Stefan Politze, der darauf hinwies, dass das Land nicht nur die Kosten für die Ausbildung der Fachkräfte kostenfrei gestellt habe, sondern auch zusätzliche 4500 Ausbildungsstellen geschaffen habe. Durch gesetzliche Regularien sei allerdings eine Ausbildung im dualen System nicht möglich, weshalb man die Fachkraftquoten hoch halten müsse. Kruse ergänzte, dass man vor allem jetzt den Bedarf in die Zukunft projizieren müsse, um rechtzeitig die erforderlichen Azubis gewinnen zu können. Und dabei sei durchaus auch die Kommune gefordert, wie dies Sehnde mit den Stipendien bereits tue.
Zu den Öffnungszeiten der Betreuungseirichtungen, da war man sich weitgehend einig, müsse man Anpassungen finden, da sich die Arbeitswelt wandele und die Betruung des Nachwuches dabei Schritt halten müsse. Aber, so betonte Kruse, 2es darf kein Abschieben daraus entstehen. Kinder müssten zuhause erzogen werden.“
Die Anzahl der Lehrerstellen in allen Bereichen kam ebenso zur Sprache wie die nachschulische Betreuung. Bei der Bereitstellung von Lehrkräfte sei das Land verantwortlich, so Politze, Kruse ergänzte, dass die Stadt Sehnde dabei nur unterstützen könne durch Schaffung eines möglichst günstigen Umfeldes, vom ÖPNV bis hin zur Wohnsituation. Zudem verwies er auf das anlaufende Modell in Höver, wo eine kombinierte Ausbildung und nachschulische Betreuung – nicht durch Lehrkräfte – in der Erprobung sein wird. Dabei erklärte Kruse, dass er eher für die verpflichtende Ganztagsschule ist, doch werde man ganz sicher den Elternwunsch berücksichtigen, denn der Bedarf bestimme das System.
Bezüglich der Schulbegleitung durch Erzieher war man sich zwar einig, dass das wünschenswert wäre, aber das dabei noch viele Hindernisse derzeit bestehen. Politze unterstützte das, machte in dem Zusammenhang sogar die Aussage, dass man „über einen Bildungs-Soli“ nachdenken könne – und sprach sich für eine bundeseinheitliche Lösung aus.
Die Digitalisierung, ein weiteres Thema dieses Abends ist auf dem Weg, das Bundesgeld ist unterwegs. Nun müsse man dafür sorgen, dass es auch in den Schulen ankomme. Sehnde hat dabei einen Medienplan, der fortgeschrieben wird, die KGS benötigt Geld für besseres WLAN und man solle prüfen, ob die Forderung nach Tablets in Grundschulen und Kitas wirklich sinnvoll sind. Eine Beseitigung von Mängeln im Bildungssystem ist beiden Referenten zufolge nicht möglich, aber sie sind eine sinnvolle Ergänzung des Angebotes. Dabei darf man die Ausbildung der Lehrkräfte aber nicht vergessen.
In der Schlussrunde sah man die Stadt Sehnde auf einem guten Weg mit einem breit gefächerten Angebot, die viele Chancen eröffne. „Bildung ist und bleibt ein Kernthema unserer Gesellschaft, vor allem für die Wirtschaft, für die ‚Wissen und Können‘ als rohstoffarmes Land einen wesentlichen Faktor in der Volkswirtschaft darstellen“, so schloss Kruse diese Veranstaltung, die ob ihrer Bedeutung für die Zukunft der Stadt sicher mehr Beachtung durch die Eltern verdient gehabt hätte..
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