Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke kandidiert wieder für die CDU
Gestern ist die erste Nominierung für die im Mai kommenden Jahres anstehende Bürgermeisterwahl der Stadt Sehnde bekanntgegeben worden: Die CDU hat sich in der Vorstandssitzung am Donnerstag gegenüber dem Stadtverbandsvorstand wieder zur Verfügung gestellt. Am gestrigen Freitag, 5.10.2018, hat er nun gemeinsam mit dem Stadtverbandsvorsitzenden Lutz Lehmann die Öffentlichkeit darüber informiert. Noch allerdings ist die Kandidatur, die dritte für Lehrke, allerdings nicht endgültig in trockenen Tüchern: Am 16.11.2018 entscheiden die rund 220 Mitglieder des Stadtverbands in einer Urwahl definitiv über den Kandidaten. Rechtlich allerdings könnte Lehrke als Amtsinhaber bei einer von Lehmann nicht erwarteten Ablehnung noch als eigenständiger Bewerber kandidieren.
Der 61-jährige Lehrke, der seit 38 Jahren in der Sehnder Kommunalpolitik aktiv ist, würde im Falle der Wiederwahl dann seine dritte Amtszeit bis Oktober 2026 antreten. Angefangen hat er – gemeinsam mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen – im Jahr 2001. Gemeinsam angetreten damals zur Wahl haben die beiden dann 2001 die bisherige SPD-Hochburg „Grubenstadt“ Sehnde für die CDU eingenommen und Lehrke wurde damals ehrenamtlicher Bürgermeister mit einem beamteten Stadtdirektor an seiner Seite. Mit der Änderung der damaligen niedersächsischen Gemeindeordnung wurde aus dem Ehrenamt eine Art Wahlbeamter und so ist Lehrke nun der festangestellte, gewählte Verwaltungschef.
„Das war die schwerste Entscheidung meines Lebens“, sagte Lehrke bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur. „Immerhin bin ich am Ende der Zeit 68 Jahre alt und habe mir auch von Blickpunkt der Lebensqualität und der Rente aus überlegt.“ Denn bereits jetzt ist Lehrke mit 18 Jahren der am längsten im Amt befindliche Bürgermeister der Stadt seit der Gebietsreform 1974. „Wenn ich antrete, dann natürlich für die gesamte Wahlperiode“, versichert er. „Und dann ist der Ruhestand mit 65 Jahren natürlich irrelevant.“ Lehrke betont auch, dass er stets direkt gewählt wurde und bisher nie in eine Stichwahl musste. Denn seine Stärke ist das Zugehen auf den Wähler, ihn von sich zu überzeugen durch das, was er plant – und nicht die oft übliche Diffamierung der Gegenkandidaten, wie er betont. „Die Politikziele dürfen nicht von oben herab erfolgen. Man muss die Bürger, die Stadtverwaltung und den Stadtrat mit einbeziehen und gemeinsam arbeiten. Alle müssen mitmachen wollen.“
So wurden die 16 Haushalte, die er in seinen Amtszeiten eingebracht hat, immer von der großen Mehrheit akzeptiert worden. „Wir arbeiten hier für die Menschen in den 15 unterschiedlich strukturierten Ortsteilen mit ihren Wünschen, nicht für Parteien“, hebt er hervor. Aber ihm ist auch klar, dass alles, was nun passiert, unter dem Titel „Wahlkampf“ betrachtet werden muss.
Auch der Stadtverbandsvorsitzende Lutz Lehmann ist mit der Entscheidung seines Parteifreundes und Bürgermeisters zufrieden: „Als Carl Jürgen Lehrke gestern im Stadtverbandsvorstand seinen Wiederantritt angekündigt hat, hat der Vorstand einstimmig dafür votiert. Er hat bisher hervorragende Arbeit geleistet, die Projekte sind zukunftsweisend – von der Schule bis zur Feuerwehr. Und er ist ein Fachmann mit über 30-jähriger kommunalpolitischer Erfahrung. Außerdem ist er in Sehnde verwurzelt und hier beheimatet.“
Für seine mögliche neue Amtszeit gibt es bereits näher zu definierende Schwerpunkte. Der erste ist die Fortsetzung der Digitalisierung der Stadtteile ohne dabei Steuergelder der Stadt für die Anbieter einzusetzen. „Auch über freies WLAN in der Stadt könnte man dann nachdenken. Und der Zuwachs von Arbeitsplätzen soll fortgesetzt werden. Immerhin haben wir jetzt schon mehr Ein- als Auspendler“, so Lehrke. Für den ÖPNV müssen man dann mindestens den Status Quo erhalten und eine bessere Verzahnung der Mittel schaffen. „Wenn wir das Klima schützen wollen, müssen wir den ÖPNV als Alternative attraktiver machen“, sieht er den weiteren Weg Sehndes.
Auch die SPD wird für die Wahl einen Kandidaten aufstellen. Dieser soll aber erst in einer Stadtverbandssitzung am 2. November mit Dr. Matthias Miersch formell bekanntgegeben werden. Zudem tritt, wenn sie die erforderliche Anzahl der Unterschriften beibringen kann, die 22-jährige Jurastudentin Christina Lütkebohmert für Die Partei in Sehnde an. Dagegen wollen die Grünen auf einen eigenen Kandidaten verzichten und dafür den SPD- Bewerber unterstützen. Die Linke und die FDP haben derzeit keine Chance und auch die AfD dürfte wohl mit keinem Bewerber antreten – so dass es maximal auf einen „Dreikampf“ hinauslaufen dürfte
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. . . nun – bei allen so schönen Rück- und Ausblicken sowie guten Vorsätzen und Absichtserklärungen ist aber nicht zu vergessen wie Verwaltung, Rat und Bürgermeister mit den Thematiken B65 Umgehung Ilten und der Assewasser-Problematik umgegangen sind. Zugehen auf Bürger sieht anders aus.