CDU/FDP-Gruppe kritisiert Eintrittspreisentscheidung fürs Waldbad
Die Gebührensatzung für das Waldbad wurde in der Ratssitzung am Donnerstag, 18.6.2020, auf Vorschlag der Verwaltung geändert. Danach stehen für die jetzige Badesaison keine Dauerkarten zur Verfügung und aktive Feuerwehrleute sowie Inhaber der Ehrenamtskarten haben keinen freien Eintritt mehr.
Alte Lösung war preisgünstiger laut CDU/FDP
Dem Antrag der CDU/FDP-Gruppe, die Satzung in der bisherigen Form beizubehalten und somit weiterhin Dauerkarten anzubieten und den aktiven Feuerwehrleuten sowie den Inhabern der Ehrenamtskarten kostenfreien Zutritt in das Waldbad zu gewähren, konnte die Mehrheit des Rates leider nicht folgen, bedauert Ralf Marotzke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU.
Er rechnet vor: Musste beispielsweise eine Familie mit zwei Kindern für den Besuch des Waldbades für die gesamte Saison bisher 60 Euro bezahlen, kostet der Erwerb von Dutzendkarten – somit maximal zwölf Besuchen – nun immerhin 77 Euro oder 24 Besuche dann 154 Euro. Für Dauernutzer wird es noch ungünstiger: Erwachsene zahlten bisher 40 Euro für die Dauerkarte und Kinder und Jugendliche 20 Euro. Wenn also „Frühschwimmer“ jetzt drei Dutzendkarten für 36 Besuche erwerben, müssen sie statt 40 Euro nunmehr 75 Euro aufwenden. Es trifft auch Kinder und Jugendliche. Sie müssen für 36 Besuche statt 20 Euro jetzt 40,50 Euro bezahlen. Konnten die Inhaber von Ehrenamtskarten und aktive Feuerwehrleute das Waldbad bisher kostenfrei nutzen, sind ab sofort wieder Gebühren fällig.
Kein Urlaub, dafür teurer in Waldbad?
Diese Regelung ist nach Auffassung von Ralf Marotzke und der CDU/FDP unsozial und ungerecht: „Gerade in der jetzigen Corona-Zeit, in der viele Familien, Schülerinnen und Schüler wahrscheinlich nicht in den Urlaub fahren können und zudem der Eintritt in das Waldbad nur eingeschränkt gewährleistet werden kann mit maximal 250 Personen gleichzeitig, halten wir den Vorschlag des Bürgermeisters und der Verwaltung für das völlig falsche Zeichen“, teilt Marotzke mit. „Warum die SPD/Grünen Gruppe erst einen Antrag auf gänzlich freien Eintritt gestellt hat und danach dem Verwaltungsvorschlag mit entsprechender Erhöhung gefolgt ist, erschließt sich uns überhaupt nicht.“
Wir hätten gern, so die CDU/FDP-Gruppe, den systemrelevanten Feuerwehrkräften und den Ehrenamtskarteninhabern weiterhin freien Eintritt gewährt und den Frühschwimmern und auch den Ferienkindern eine kostengünstige Variante mit Dauerkarten für die jetzige Badesaison angeboten. „Damit wären wir dem selbst auferlegten Slogan ‚Familienstadt‘ wesentlich näher als in der jetzt beschlossenen Gebührensatzung. Darüber hinaus sollte man den ehrenamtlich Tätigen und Feuerwehrkameraden nicht nur auf dem Papier Unterstützung zusichern, sondern dann auch bitte Taten folgen lassen“, so die Gruppe.
Es bleibt darüber nun abzuwarten, wie sich die Verwaltung die Senkung der Mehrwertsteuer ab 1.7. vorstellt. Die soll ja nun einmal an den Endverbraucher weitergegeben werden, schließt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Marotzke.
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