Das Waldbad mit neuen Preisen – AfD-Antrag bekommt Mehrheit

Zunächst lag der Stadtratsversammlung am Donnerstag, 18.06.2020, ein Vorschlag der Stadtverwaltung vor. Damit sollten die Eintrittspreise im Waldbad von Sehnde in Zeiten von Corona mit den Zugangsbeschränkungen angepasst und gerecht geregelt werden. Dann jedoch entstand eine für Außenstehende schwer nachvollziehbare Debatte.

Neue Struktur vorgestellt

Heftige Diskussion über die Gebühren mit zwei neuen Anträgen – Foto: JPH

Die Eintrittspreise sollten für alle Nutzer gelten (siehe SN Bericht), also auch für die Ehrenamtskartenbesitzer und Feuerwehrkräfte. Für sie allerdings zu verringertem Tarif. Dauerkarten sollten entfallen und durch günstige Dutzendkarten ersetzt werden. Das sollte einen geregelten Eintritt in das Bad ermöglichen, da der Besucherumfang auf 250 Personen limitiert ist. Kommt also jemand früh und bleibt den ganzen Tag, kann kein anderer zu einem später Zeitpunkt nachrücken. Deshalb sollten alle einen Obolus an der Kasse entrichten und in der Warteschlange stehen. Befürchtet wurde nämlich, dass die „Freikartenbesitzer“ die Schlange passieren und das Bad so für die anderen Besucher blockieren.

Doch plötzlich fand dieser Verwaltungsvorschlag überraschende Gegenanträge, trotz einer Besprechung in dem geheim tagenden Verwaltungsausschuss, der Meinungsverschiedenheiten vor der Ratssitzung beseitigen soll.

Zwei Anträge zusätzlich gestellt

So wollte die SPD/Grünen-Fraktion die Gebühren für das Jahr 2020 ganz streichen und auf die zu erwartenden Einnahmen von etwa 5000 bis maximal 10 000 Euro verzichten. Zumal die Mehrwertsteuersenkung ab Juli ja auch noch im Raum stehe. Die CDU/FDP-Gruppe wiederum wollte dagegen die alte Gebührensatzung mit kostenlosem Zugang für Feuerwehrleute und Ehrenamtskartenbesitzer retten. Dauerkarten könne man ja aussetzen oder mit einem Vermerk auf das Anstellen in der Schlange versehen.

Nach heftiger Diskussion der Ratsmitglieder war für die etwa 15 Besucher der Sitzung eigentlich nicht mehr klar, was wer wollte und was warum geschehen sollte. Am Ende lagen dann drei Anträge von CDU/FDP und SPD/Grünen und AfD vor. Deshalb gab es eine Sitzungsunterbrechung, damit die Fraktionen eine Meinungsbildung herbeiführen konnten.

Drei Abstimmungen

Im Anschluss kam es dann zur Abstimmung. Die allerdings brachte ein verblüffendes Ergebnis: Während die eine Mehrheit den Antrag der SPD/Grünen auf Kostenfreiheit ablehnte und eine andere Mehrheit den Antrag der CDU/FDP ebenfalls, bekam der Antrag der AfD die erforderliche Ratsmehrheit. Die nämlich hatte gefordert, den Vorschlag der Verwaltung anzunehmen und das Waldbad im Jahr 2020 mit einer geänderten Gebührenordnung zu betreiben – ohne Dauerkarten, dafür inklusive Eintrittspreisen für Feuerwehrleute  und Ehrenamtskartenbesitzer.

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