Im Gespräch mit den Jungwählern: BM-Kandidaten in der KGS Sehnde
Zu einer Kandidatenbefragung hatte die Schülerverwaltung (SV) der KGS Sehnde die beiden Sehnder Bürgermeisterkandidaten, Carl Jürgen Lehrke (CDU) und Olaf Kruse (SPD) eingeladen, um sie mit den erarbeiteten Fragen zu ihren Plänen im Falle der Wahl von 11.40 bis 13.10 Uhr zu befragen. Im Forum der KGS waren eigentlich Schüler der Klassen 10 bis Q 1, doch auch jüngere Klassen waren im mit rund 250 Personen besetzten Forum dabei.
Unter der Moderation von Massi Husen aus Ilten und Taylor Hoare aus Sehnde präsentierten sich die beiden Bewerber nacheinander im Wechsel beantwortet. So drehten sich in einem ersten Durchgang die Fragen um den Verbleib der Schulcontainer, den Neubau des Schulhauses und dessen Fertigstellung. Die Diskutanten erklärten die Hemmnisse, die sich bei der Planung und Realisation ergaben, den Termin der Inbetriebnahme und die gesetzlichen Vorgaben. Auf die Frage nach den „weiteren Initiativen, um die KGS zu stärken“ hieß es von Seiten Lehrkes: „Die Schule ist stark und ein Aushängeschild Sehndes. Sie stellt das Potential für die Nachwuchskräfte der Sehnder Firmen dar und wir unterstützen alles, was die Schule voranbringt.“ Kruse hlb darauf ab, dass man dazu wissen müsse, „was die Schüler wollten“ und regte dazu eine Art von Schülerbeirat an, der mit der Politik der Stadt deshalb in Kontakt bleibt.
Die nächsten Fragekomplexe bezogen sich auf die Möglichkeiten der Jugendlichen in Sehnde und deren Weiterentwicklungen (siehe Sehnde-News Artikel). Dazu regten beide Kandidaten den Dialog an, Lehrke im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zu denen auch die Jugendlichen gehören, Kruse im Rahmen einer Art Jugendparlament, ähnlich dem Seniorenbeirat. Zudem gäbe es bereits zahlreiche Angebote, die sich auf Grund der Nähe zu Hannover natürlich limitiert darstellten. Zudem gibt es den KiJu-Treff, einen Streetworker, Vereine, die Musikschule Ostkreis und das Projekt Drösewiese.
Im Zeitalter von „Fridays for Future“ war natürlich auch der Umweltschutz Thema, wobei es um Blühwiesen, Photovoltaik, Mikroplastik und LED-Umrüstungen ging. Projekte wurden angesprochen und technische Möglichkeiten erörtert, aber auch die Mobilität kam zur Spreche. Dabei hoben beide Besucher hervor, dass man den ÖPNV nicht aus Sehnde bestimmen könne, sondern dies eine Regions-, in Teilen sogar eine Landesentscheidung sei. Dabei sprach Lehrke auch von einem möglichen Carsharing in Sehnde und der Infrastruktur-Schaffung für die E-Mobilität. Zudem baue die Stadt alle Neuanlagen nach den besten Energiestandards. Durch die öffentliche Auslegung des Verkehrsentwicklungsplans könnten sich auch die Bürger – und Schüler – an der Planung beteiligen. Viele Einzelmaßnahmen und –möglichkeiten wurden vorgestellt, und Kruse hob darauf ab, dass am Ende der ÖPNV eigentlich kostenlos werde müsse.
Die Abschlussfrage war danach interessant, denn nach der fast zweistündigen Diskussion wollten die Moderatoren wissen, worin sich die beiden Kandidaten denn unterscheiden. Dabei sprach Kruse über die angestrebte Bürgernähe auch in den Ortsteilen und betonte, er wolle „Zuhören, Entscheiden und Umsetzen“ und auch in kleinen Runden sprechen. Lehrke erwähnte die immer offene Tür seines Büros und die direkte Kontaktaufnahme. In einer Publikumsrunde konnten die Schüler dann noch eigen Fragen an die Kandidaten richten und gezielt Informationen vertiefen. Unter dem Applaus der Schüler endete eine poltische Veranstaltung, die den Jungwählern hoffentlich eine gute Entscheidungshilfe an die Hand gegeben hat.
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