Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig vor nur rund 2.500 Gästefans
Das Niedersachsen-Derby in der Zweiten Fußball-Bundesliga zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig kann trotz wiederholter Gewalteskalationen in der Vergangenheit auch in dieser Saison vor Gästefans ausgetragen werden. Die Polizeidirektion Hannover reduzierte das
Eintrittskarten-Kontingent für Gäste jedoch deutlich.
Der für die Gästefans vorgesehene Stadionbereich darf demnach nur zu maximal 60 Prozent ausgelastet werden, wie die Polizeidirektion Hannover dem gastgebenden Verein Hannover 96 am
Montag, 03.02.2025, in einer Verfügung mitteilte. Damit kann die von der Deutschen Fußball-Liga noch nicht genau terminierte, aber für den 25. Spieltag angesetzte Fußballpartie vor maximal 2.541 Braunschweig-Fans ausgetragen werden.
Pyrotechnik und Sachbeschädigungen verhindern
Die Polizeidirektion begründet die Verfügung mit dem Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, wonach sie notwendige Maßnahmen treffen kann, um Gefahren abzuwehren. Zudem verweist sie auf die Vielzahl von körperlichen Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen sowie dem massiven Einsatz verbotener Pyrotechnik in und an den Stadien durch beide Fanlager, die bei dem jüngsten Aufeinandertreffen beider Vereine in mehreren Fällen auch Verletzte zur Folge hatten.
In diesem Zusammenhang besteht die deutliche Erwartung, dass der Verein Hannover 96 ein Verbot von Intro- und Choreo-Material im Gastbereich erlässt und alle weiteren möglichen Maßnahmen zur Stärkung der Stadionsicherheit ausschöpft, um die beschriebenen Gefahren weiter zu reduzieren.
„Aufgrund der Gewalttaten bei den vergangenen Derbys sowie der gegenwärtigen Gefahr aufgrund der Rivalität der Fanlager, ist die Begrenzung des Ticketkontingents für Gästefans ein Instrument, um die Sicherheit für diejenigen Fans, die ausschließlich an einem sportlichen Kräftemessen interessiert sind, zu erhöhen. Wie bereits beim Hinspiel in Braunschweig machen wir davon als Polizei nun erneut Gebrauch“, erklärte Hannovers Polizeivizepräsident Thorsten
Massinger.
Innenministerin sieht weiterhin Änderungsbedarf
Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, erklärt dazu: „Der Teilausschluss der Gästefans ist mit mir abgestimmt worden. Auch gehe ich davon aus, dass Hannover 96 zusätzliche Vorkehrungen trifft, um für Sicherheit im Stadion zu sorgen. Das bedeutet vor allem, das Einbringen von Fanutensilien in die Gästeblocks zu untersagen und dann konsequent zu unterbinden. Hannover 96 ist es trotz Verbesserungen im Bereich der baulichen und technischen Sicherheitsmaßnahmen im Stadion Hannover nicht gelungen, ein ausreichendes Konzept vorzulegen. Insbesondere die Verwendung von Pyrotechnik, teilweise als Waffe, kann durch das vorgeschlagene Sicherheitskonzept nicht ausreichend verhindert werden.“
Behrens sieht die gravierendsten Defizite nach wie vor im Bereich der eingesetzten Ordnungsdienstkräfte und damit verbundener mangelhafter Personenkontrollen. Dadurch gelangen immer wieder erhebliche Mengen an Pyrotechnik ins Stadion. In diesem Bereich müsse sich deutlich etwas verändern, fordert die Ministerin. „Ich hoffe, dass am Spieltag ein sehenswerter sportlicher Wettstreit in stimmungsvoller Atmosphäre im Vordergrund stehen wird und wir keine neuen Gewaltexzesse beobachten müssen.“
Anzeige