Dranbleiben – Sprinti auch für Ahlten gewünscht
Am 1. Juni 2021 ging das neue On-Demand-System „sprinti“ in drei Umlandkommunen der Region Hannover in Betrieb, darunter auch Sehnde. Zunächst ist es als dreieinhalbjähriges Pilotprojekt vorgesehen. Große Freude darüber herrscht grundsätzlich auch bei der SPD in Ahlten und Höver, die seit geraumer Zeit gemeinsam für eine verbesserte Anbindung für die Bürger von Höver an die Einkaufsmöglichkeiten, die ärztliche Versorgung und nicht zuletzt den Bahnhof von Ahlten gekämpft haben.
So waren die beiden SPD-Vorsitzenden Christoph Schemschat (Höver) und Timo Bönig (Ahlten) bereits im Oktober 2019 bei der Sitzung der SPD-Regionsfraktion, um massiv für eine entsprechende Verbindung zu werben. Auch als die Regionsversammlung im November 2019 eine entsprechende Linie vorerst abgelehnt hatte, blieben die beiden SPD-Ortsabteilungen dran. Grund dafür waren der Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP), in dem Ahlten als Mitversorger von Höver eingestuft wurde sowie die Tatsache, dass das Land Niedersachsen der Region Hannover jährlich rund 1,3 Millionen Euro an finanzieller Unterstützung gewährt. Dafür soll eine Weiterentwicklung des straßengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erfolgen.
„On Demand-Verkehre sind zukünftig aus dem ÖPNV nicht mehr wegzudenken“, erklärt Dirk Holsten, Fraktionssprecher der SPD im Ahltener Ortsrat und auch beruflich in diesem Bereich tätig. Überall in Niedersachsen sprießen solche Verkehre aus dem Boden und auch der Gesetzgeber hat dies zum Anlass genommen, im Personenbeförderungsgesetz ab dem 01.08.2021 einen eigenen Paragrafen für On-Demand-Verkehre aufzunehmen und deren Genehmigung somit zu erleichtern.
Natürlich haben viele Faktoren eine Rolle dafür gespielt, welche Kommunen die Region Hannover für die sprinti-Pilotprojekte ausgewählt hat, aber das „Dranbleiben“ der Ahltener und Höveraner an diesem Thema hat sicherlich einen wichtigen Teil dazu beigetragen, ist sich auch SPD-Ortsratsmitglied Mike Hoppmann aus Ahlten sicher.
Allerdings darf das Pilotprojekt nicht zu Einschränkungen im regulären Linienverkehr führen, erklärt Timo Bönig. Das ist aber offenbar geschehen, denn das neue sprinti-Angebot hat dazu geführt, dass die regulären Fahrten der Linie 371 wochentags ab 17 Uhr wegfallen und durch vorher zu bestellende On-Demand- Verkehre ersetzt werden. Was für die „Smartphone-Generation“ tendenziell weniger ein Problem ist, stellt allerdings insbesondere für viele ältere Menschen eine Hürde dar, auch wenn eine telefonische Anmeldung ebenfalls möglich ist. „Das wollen wir so nicht hinnehmen“, erklärte Bönig. „Deswegen sind wir unmittelbar an die Spitze der Regionsverwaltung und unsere SPD-Regionsfraktion herangetreten. Es wurde uns mitgeteilt, dass in den angesprochenen Gremien bereits an einer zufriedenstellenden Lösung dieses Problems gearbeitet wird. Wir bleiben jedenfalls dran, für Ahlten.“
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