Radschnellweg soll her – Lehrte will ihn nicht

Die Region Hannover will den „Individualverkehr per Rad“ fördern und plant daher seit längerem einen sogenannten Radschnellweg aus der Stadt nach Lehrte. Die Stadt Lehrte aber lehnt diese Planung ab und will sich nicht an den Kosten und der Ausführung beteiligen. Das sagte einmal mehr der Lehrter Regionsabgeordnete, CDU-Regionsfraktionsvorsitzende und Stadtratsmitglied von Lehrte, Bernward Schlossarek.

Bernward Schlossarek betont nochmals die ablehnung der Stadt Lehrte – Foto: CDU

„Wir sind nicht gegen Radschnellwege. Sie können ein echter Bestandteil der Verkehrswende sein. Nur die derzeitige Herangehensweise zur Realisierung der Fahrradschnellstraße von Hannover nach Lehrte macht mich fassungslos“, so stellt Schlossarek in einer Pressemeldung fest. Die Aussagen der CDU-Fraktion in der Vergangenheit sind nach seiner Ansicht aktueller denn je. Die Partei bleibt dabei: Wenn man Radschnellwege als echte Alternative etablieren möchte, dann müssen bestimmte Standards und Rahmenbedingungen erfüllt sein, sonst ergibt der Bau keinen Sinn. Die wichtigste Voraussetzung bleibt demnach, dass beide Kommunen der betroffenen Trasse diesen Radschnellweg wollen und bereit sind, die bauliche Umsetzung finanziell und personell zu  unterstützen. „Da die Stadt Lehrte erklärt, dass sie dazu nicht bereit ist und keine Fahrstrecke bauen möchte, sollte man den Sinn des Fahrradweges überdenken“, so der Fraktionsvorsitzende weiter. Eine solche  „Zwangsbeglückung“ erscheint auch aus Sicht des Steuerzahlers eher kontraproduktiv.

Dazu kommt, dass für Radschnellwege ein baulicher Standard definiert ist, der eingehalten werden sollte, damit wirklich eine schnelle und unterbrechungsfreie Fahrt für die Nutzer garantiert ist. „Dies zu gewährleisten scheint selbst auf dem Gebiet der Landeshauptstadt schwierig zu sein, welchen Sinn ergibt dann diese Planung? Zusammengefasst kann ich sagen, lieber keinen Radschnellweg bauen, als einen schlechten Radschnellweg bauen“, erklärt Schlossarek.

Generell ist die CDU-Fraktion davon überzeugt, dass ein Radschnellweg nach Garbsen, wo der Maschinenbau Campus mit über 4000 Studierenden bald fertig gestellt sein wird, deutlich sinnvoller ist. „In der Planung und Realisierung des Radschnellweges nach Garbsen wären die finanziellen und personellen Ressourcen besser investiert, als in den holprigen Weg nach Lehrte“, so Bernward Schlossarek abschließend. Und die Stadt Garbsen hat auch schon ihren Wunsch nach der „Zweiradautobahn“ geäußert.

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