Regeln für Derby in Braunschweig festgelegt: mehr Sicherheit und reduziertes Gästekontingent
Die Innenministerin des Landes Niedersachsen hat mit den Vertretern der Vereine Eintracht Braunschweig und Hannover 96 über die Absicherung der Derbys in der 2. Bundesliga gesprochen. Dabei ging es um ein schlüssiges Sicherheitskonzept – oder ein vollständiges Verbot von Fankontingenten und -besuchen für die Spiele.
Innenministerin Behrens sagte zu Beginn der Gespräche mit den Vereinen und einer neuen Vorlage zum Sicherheitskonzept von Eintracht Braunschweig am Dienstag: „Eintracht Braunschweig hat den Gästefanausschluss buchstäblich in der letzten Minute der Nachspielzeit abgewendet. Jetzt haben es der Verein und insbesondere die Fans in der Hand, diese allerletzte Bewährung zu rechtfertigen.“
Reduzierung des Gästekontingents
Das bevorstehende Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 am Sonntag, 6. Oktober 2024, wird mit einer erheblichen Reduzierung des Gästefankontingentes um 40 Prozent und auf Grundlage zahlreicher weiterer von dem Verein Eintracht Braunschweig zugesagter Sicherheitsmaßnahmen stattfinden. Einem entsprechenden Vorschlag des Vereins vom Dienstagabend haben die für den Einsatz zuständige Polizeidirektion Braunschweig und das Ministerium für Inneres und Sport am Mittwoch zugestimmt. Insgesamt werden damit 1.260 statt 2.100 Gästefans zum Niedersachsen-Derby in Braunschweig zugelassen.
Letzte Chance für Fans
Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, erklärt: „Das Niedersachsen-Derby ist nicht nur für die Fans beider Vereine das absolute Highlight der Saison, sondern leider auch für die Chaoten, die diese Spiele als Vorwand für ihre Gewalt- und Randale-Exzesse nutzen wollen. Bei den Begegnungen der vergangenen Saison ist die Grenze des Verantwortbaren – unter anderem durch den immensen Einsatz von Pyrotechnik als Waffe und den extremen Vandalismus mit Gefahren für unbeteiligte Zuschauer – deutlich überschritten worden. Das Resultat waren mehrere verletzte Personen und es war ausschließlich dem Zufall zu verdanken, dass es nicht zu noch mehr oder schwereren Verletzungen gekommen ist. Wir haben in einem intensiven Dialog mit den Verantwortlichen der beteiligten Vereine und der Polizei deutlich gemacht, dass wir eine solche Situation nicht noch einmal tolerieren werden. Das Mittel des kompletten Ausschlusses der Gästefans war dabei eine sehr reale Option, die für das kommende Spiel auch noch bis einschließlich gestern Abend im Raum stand. Eintracht Braunschweig hat den Gästefanausschluss buchstäblich in der letzten Minute der Nachspielzeit abgewendet. Der Verein zeigt sich nun zu Maßnahmen bereit, die er bisher immer abgelehnt hat. Ein wichtiger Baustein ist dabei, dass die Gästeblocks bei diesem Derby mit einer deutlich geringeren Zahl an Fans besetzt werden. Das heißt, das Gästekartenkontingent wird um 40 Prozent reduziert. Zusätzlich dürfen bis auf wenige Ausnahmen keinerlei Fanutensilien in den Gästeblock mitgebracht werden. Der Veranstalter wird außerdem den Ordnerdienst deutlich stärken und die Einlasskontrollen intensivieren. Darüber hinaus werden weitere bauliche Maßnahmen im Stadion umgesetzt und die Videoüberwachung verbessert. Jetzt haben es der Verein und insbesondere die Fans in der Hand, diese allerletzte Bewährung zu rechtfertigen. Wenn sie diese Chance nicht nutzen, ist der Gästefanausschluss beim nächsten Mal die logische und letzte Konsequenz.“
Nur für das Hinspiel entschieden
Grundsätzlich betrifft die nun getroffene Entscheidung das Spiel am 6. Oktober in Braunschweig. Für die Polizei Niedersachsen und das Ministerium für Inneres und Sport stellen die für dieses Spiel zu treffenden Maßnahmen jedoch auch den Maßstab für das Rückspiel in Hannover dar. Dazwischen aber steht die Umsetzung des Konzeptes und das Auftreten der Fans während der Partie, davor und danach – sonst wird neu entschieden.
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