CDU-Regionsfraktion fordert die bestmögliche Versorgung in der Ost-Region und nicht Schließungen

CDU-Regionsfraktion fordert die bestmögliche Versorgung in der Ost-Region und nicht Schließungen
Die Gesundheitsversorgung in der Ostregion bleibt umstritten, überfüllt und lückenhaft - Foto: JPH

Die medizinische Versorgung im Osten der Region Hannover bleibt ein dringendes Thema. Am 11. Februar wurde im Gesundheitsausschuss der Region erneut über die Notfallversorgung in Lehrte diskutiert. Die Gruppe CDU/FDP hatte beantragt, die chirurgische Notfallversorgung in Lehrte auf eine 24/7-Versorgung auszuweiten – doch die Mehrheitsfraktionen von SPD und Grünen lehnten diesen Antrag ab.

„Die vorgeschlagene ambulante chirurgische Notfallversorgung für lediglich einige Stunden werktags ist völlig unzureichend“, kritisiert Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Regionsversammlung. „Die Menschen in Lehrte und Umgebung brauchen eine verlässliche Notfallversorgung – rund um die Uhr und wohnortnah.“

Versorgungslücken – RGZ kein Ersatz

Die Schließung des Klinikums Lehrte im Rahmen der Medizinstrategie 2030 der Klinikum Region Hannover GmbH (KRH) hinterlässt deutliche Versorgungslücken, wie auch Lehrter Hausärzte in einem offenen Brief betonen. Besonders besorgniserregend sei der Wegfall der kassenärztlichen Notdienstpraxis voraussichtlich im Jahr 2026. Die Ärzte fordern daher eine dauerhafte chirurgische Notfallversorgung im geplanten Regionalen Gesundheitszentrum (RGZ) sowie eine internistische Notfallversorgung in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende.

„Wir stehen an der Seite der Lehrter Ärztinnen und Ärzte“, betont Schlossarek. „Ihr offener Brief verdeutlicht, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen. Wir fordern, dass die Region Hannover endlich handelt und eine verlässliche Notfallversorgung sicherstellt.“

Rettungsdienst überdehnt

Bernward Schlossarek fordert eine durchdachte gesundheitliche Versorgung vom KRH für den Ostkreis – Foto: CDU/Archiv

Neben der ärztlichen Versorgung gibt es auch im Rettungsdienst erhebliche Probleme: Durch längere Anfahrtszeiten zu weit entfernten Krankenhäusern sind Rettungswagen seltener im Stadtgebiet verfügbar. „Die Region muss sicherstellen, dass ausreichend Einsatzfahrzeuge bereitstehen, um Notfälle schnell versorgen zu können“, so Schlossarek weiter. Auch für Schlaganfälle, wo es auf die Zeit bis zur Behandlung ankommt, ist eine kurze Fahrstrecke wichtig.

Die CDU-Fraktion in der Region Hannover wird sich weiterhin konsequent für die bestmögliche medizinische Versorgung in Lehrte und der gesamten Region einsetzen. „Es geht nicht nur um Lehrte, sondern um eine faire und sichere Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger. Wir lassen nicht zu, dass der Osten der Region abgehängt wird“, stellt Schlossarek klar.

Auch Geriatrie in Langenhagen fraglich

Auch die Entscheidung der KRH, den geriatrischen Bereich in Langenhagen zu schließen, stößt in bei der CDU-Fraktion in der Regionsversammlung auf massive Kritik. Besonders problematisch ist, dass dieser Schritt zusammen mit der Medizinstrategie 2030 der KRH aus Sicht der Opposition zu einer weiteren Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Umland der Region Hannover führen wird.

„Wir haben die Medizinstrategie 2030 von Anfang an abgelehnt, weil wir eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Umland befürchtet haben – genau das tritt jetzt ein“, erklärt Oliver Brandt, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Regionsfraktion. „Die Geschäftsführung des KRH hat diesen massiven Einschnitt in die Gesundheitsversorgung nicht offen thematisiert. Das ist ein Vertrauensbruch gegenüber der Bevölkerung.“

Laut KRH soll die geriatrische Rehabilitation künftig bei Diakovere in Kirchrode gebündelt werden, während das KRH sich auf die stationäre Akutgeriatrie konzentriert. Diese Argumentation überzeugt die CDU jedoch nicht. „Statt für eine starke, dezentrale Versorgung im gesamten Regionsgebiet zu sorgen, werden immer mehr Angebote abgebaut. Die Geschäftsführung des KRH scheint die Bedürfnisse der Menschen in der Region Hannover auszublenden“, so Brandt weiter – auch mit Blick auf den Kreis Ost.

Nicht erreichbar

Oliver Brandt verlangt „Erreichbarkeit“ der Versorgung für Senioren – Foto: JPH/Archiv

Zudem sieht die CDU die wohnortnahe Versorgung von Senioren gefährdet. Viele ältere Patienten und ihre Angehörigen hätten bisher von kurzen Wegen zur geriatrischen Rehabilitation in Langenhagen profitiert. Der Umzug nach Kirchrode bedeutet für sie längere Anfahrtszeiten und eine zusätzliche Belastung. Außerdem wurde auch schon mit der Medizinstrategie 2030 eine Abkehr des Ausbaus der Geriatrie in Lehrte beschlossen, wofür sogar Fördergelder bewilligt waren.

„Die Verlagerung der geriatrischen Rehabilitation zu Diakovere mag für die Geschäftsführung des KRH wirtschaftlich sinnvoll erscheinen, aber sie geht auf Kosten der Patientinnen und Patienten“, kritisiert Brandt.

Die CDU-Fraktion fordert die Region Hannover als Trägerin der KRH GmbH auf, auch hier endlich aktiv zu werden und sich für eine wohnortnahe, zukunftsfähige Krankenhausversorgung einzusetzen. „Es muss dringend gegengesteuert werden, bevor weitere Fachbereiche ersatzlos gestrichen werden und sich alle medizinische Versorgung ausschließlich auf einen Punkt in der Region konzentriert“, betont Brandt mit Blick auf die Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung.

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