Trägervielfalt in der Kindertagesbetreuung für Sehnde gewünscht
Die Gruppe SPD/Bündnis 90-Grüne macht sich stark für ein ausreichendes, aber auch abwechslungsreiches Betreuungsangebot der Kinder in den Kitas in Sehnde. Dazu hat sie jetzt einen Antrag auf den Weg gebacht, indem sie die Festschreibung von „Vielfalt“ bei dem Betreiben von Kitas festlegen will.
Mehr Kitas „outsourcen“
Danach soll die Stadt Sehnde möglichst bei allen in der Zukunft neu zu errichtenden Kindertagesstätten die Trägerschaft nicht selbst übernehmen. Vielmehr soll sie auf freie oder gemeinnützige Träger übertragen werden. Bislang werden die existierenden Kitas in der Stadt Sehnde fast alle in öffentlicher oder kirchlicher Trägerschaft betrieben. Das entspricht der Auffassung der Gruppe jedoch nicht dem im Achten Sozialgesetzbuch-Paragraphen 3 Absastz 1 SGB VIII verankert en Grundsatz.
Darin heißt es, dass die Jugendhilfe „gekennzeichnet ist durch die Vielfalt von Trägern unterschiedlicher Wertorientierungen und die Vielfalt von Inhalten, Methoden und Arbeitsformen“. Auf diese Weise soll es Eltern ermöglicht werden, aus zahlreichen Angeboten, die sich in Bezug auf Rahmenbedingungen und pädagogischer Ausrichtung unterscheiden, das passende für Ihr Kind zu wählen.
Öffentliche Kitas nur dann, wenn nötig
Damit seien die Kommunen aufgefordert, nur dann den Bedarf durch eigene Einrichtungen zu decken, wenn sie keinen freien Träger für eine Einrichtung finden können.
Um eben diese Trägervielfalt in der Stadt Sehnde zu erweitern oder herzustellen, möchte die Gruppe, dass möglichst für alle in der Zukunft neu zu errichtenden Kindertagesstätten ein freier Träger gesucht und möglichst gefunden wird. Die Stadt dagegen soll die Trägerschaft nur dann übernehmen, wenn dieser Grundsatz nicht erreichbar ist.
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Späte Erkenntnis!
Als die CDU/FDP im Jahr 2001 die Mehrheit im Rat erlangte, gab es im gesamten Stadtgebiet nur eine Kita mit einem freien Träger (Dorfkindergarten Dolgen). Alle Ansätze, freie Träger in die Kinderbetreuung einzubinden, wurden von der damaligen Mehrheit unter SPD-Führung verhindert!
Erst unter der CDU-Mehrheit wandelte sich die Situation: das Spatzennest, der Waldkindergarten und kirchliche Trägerschaft von Krippe und Kita bereicherten das Angebot der Kinderbetreuung.
Mit freundlichen Grüßen
Carl Jürgen Lehrke