Überraschende Nachricht für die Sehnder Schützen
Sie sind eigentlich auch dem Bereich der Sportverein zuzurechnen, doch da sie keine kurzen Hosen tragen, vergisst man das öfter. Nun aber will die CDU im Stadtrat die Schützenvereine, die im Übrigen auch im Stadtsportring mitorganisiert sind, finanziell den Sportvereinen gleichstellen. Immerhin bekommen die Sportvereine Zuschüsse für die Pflege der Anlagen und Plätze von der Stadt. Diese Ansage machte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Sehnde und Vorsitzende des Stadtsportrings, Ralf Marotzke, am Sonnabend, 27.07.2019, bei seinem Grußwort anlässlich des Schützenfestes in Rethmar.
Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Hintergrund, so die anwesenden Mitglieder der anderen Parteien. Denn diese Ansage ist weder in einer Entscheidungsvorlage an den Stadtrat bislang erfasst, noch zwischen den Ratsfraktionen abgeklärt, teilt der überraschte und erfreute Vorsitzende des Stadtschützenverbandes und SPD-Ratsmitglied, Christoph Schemschat, mit. „Seit vielen Jahren kämpfen die kommunalen Schützenvereine um die Anerkennung der Sportart selbst und die Sportstätten, welche sie größtenteils in Eigeninitiative betreiben“, so Schemschat. Und nun kommt die plötzliche Wendung in der Sportpolitik der Stadt. Danach wollen die CDU-Stadtratsmitglieder die Schützenvereine intensiver unterstützen, die immerhin gewisse Flächen – auch städtische – rund um die Schießanlagen unterhalten.
Die mit dem Stadtrat offensichtlich nicht abgeklärte Ankündigung überraschte auch den anwesenden designierten Bürgermeister der Stadt, Olaf Kruse (SPD). „Solch eine politische Ankündigung während eines Schützenfestes in Funktion des stellvertretenden Bürgermeisters zu treffen, überrascht mich. Aber sie ist dann wohl mit Carl Jürgen Lehrke abgestimmt. Es blieb allerdings offen, wie die intensivere Unterstützung aussehen soll“, sagte er nach dem Grußwort.
Das Thema dürfte daher nicht nur im nächsten Sportringtreffen, sondern auch im Rat der Stadt zur Sprache kommen, um die Details hinter der Ankündigung zu erfahren. Schützenvereine und Bürger dürften die Entwicklung interessiert verfolgen.
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