Verkehrsentwicklungsplan 2035+: Alternativen in der Mobilität, fordert die CDU

Verkehrsentwicklungsplan 2035+: Alternativen  in der Mobilität, fordert die CDU
Oliver Brandt (CDU) hält den Plan 2035+ für nicht umfassend genug - Foto: JPH/Archiv

Eine ausschließliche Ausrichtung auf Verbote oder Auto-Einschränkungen mit Blick auf den Dienstag, 07.02.2023, veröffentlichten Verkehrsentwicklungsplan 2035+ hält die CDU-Regionsfraktion um den Burgdorfer Regionsabgeordneten und Verkehrsausschussmitglied Oliver Brandt für nicht zielgerichtet.

Zwar habe der vorgestellte Verkehrsentwicklungsplan „Aktionsprogramm Verkehrswende“ die Zielsetzung, den Autoverkehr bis 2035 zu halbieren und den Anteil des ÖPNV und Fahrradverkehrs jeweils zu verdoppeln sowie die CO2-Emissionen um 70 Prozent zu reduziert, doch die Zeitschiene sei wirklichkeitsfremd.

Zeitplan unrealistisch

Nicht nur den Stadtverkehr in den Blick nehmen – Foto: JPH

Brandt sagt dazu: „Die Ziele im Verkehrsentwicklungsplan sind richtig, aber der Zeitplan ist illusorisch. Vieles davon ist im geplanten Zeitraum nicht realisierbar, die Finanzierung unklar. Angesichts der angespannten finanziellen Lage der Region Hannover ist fraglich, woher das ganze Geld für die Vorhaben kommen soll. Der Verkehrsentwicklungsplan erweckt bei den Menschen Erwartungen, die so nicht erfüllt werden können und vergisst den ländlichen Raum.“

Verkehrspolitik, die die Ziele des Verkehrsentwicklungsplans umsetzt, muss laut Brandt allen Bürgern in der Region ein attraktives Angebot machen. Dafür muss aber zunächst im Regionsgebiet der ÖPNV ausgebaut und die Taktung erhöht werden. Zudem muss der ÖPNV zu den Leuten kommen und auch zu späterer noch verfügbar sein. Nur so kann man die Bürger im Regionsgebiet überzeugen, ihr Auto öfter stehenzulassen. Denn gerade auf dem Land wird das Auto für viele Menschen noch lange eine große Rolle spielen – auch trotz des individualverkehrsähnlichen Sprinti-Angebots.

Pendler und ländlichen Bereich einplanen

Das Nahverkehrsangebot muss auch den ländlichen Bereich betrachten – Foto: JPH

Um auch die vielen Pendler aus dem ländlichen Raum nicht im Regen stehen zu lassen und gleichzeitig die Verkehrswende zu schaffen, hilft nur der schnelle Ausbau von P&R-Anlagen und der Ausbau des Liniennetzes der üstra, von regiobus sowie der S-Bahn-Taktung. Typische Pendlerströme müssen mit guter Erreichbarkeit von Nahverkehrsangeboten abgegriffen werden. „Bevor Maßnahmen – wie die jährliche Streichung von 3.000 Parkplätzen – umgesetzt werden, müssen erst ausreichend attraktive ÖPNV-Alternativangebote her“, fordert der Regionsabgeordnete. Da schaffen auch Radschnellwege keine wetterunabhängige Alternative, sondern können nur ergänzend helfen.

„Die beste Aussicht auf Erfolg hat die Verkehrswende, wenn wir positive Anreize schaffen und die Menschen mitnehmen. Dieses gelingt aber nur, wenn wir den Schienen- und Busverkehr so gestalten, dass Zeit und Aufwand in einem angemessenen Verhältnis stehen. Wir sind dagegen, den Menschen das Autofahren durch regulierende Maßnahmen wie Parkgebühren oder Tempolimits abzugewöhnen. Rot-Grüne Ideologie gegen das Auto bringt die Region nicht voran“, bewertet Brandt den Verkehrsplan 2035+.

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