Hohe Zahl von Corona-Fällen in Burgdorf und Sehnde: lokaler Ausbruch

Die Regionsverwaltung der Region Hannover hat am Donnerstag, 13.03.2021, auf zwei besonders betroffene Bereiche mit erhöhtem Ausbruchsgeschehen an Corona-Fällen hingewiesen. Sie nennt dabei einerseits die Lebenshilfe Peine-Burgdorf mit derzeit 65 Fällen, davon 28 beim Personal. Andererseits ist die Stadt Sehnde mit dem Bereich des Klinikums Wahrendorff betroffen. Hier hat das Gesundheitsamt aktuell insgesamt 74 Fälle registriert, davon 18 beim Personal. Dadurch sind die Inzidenzwerte der beiden betroffenen Orte stark erhöht.

Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse unterrichtete den Stadtrat über die Corona-Lage am Donnerstagabend – Foto: JPH

Das Gesundheitsamt steht in beiden Fällen in engem Kontakt mit den Einrichtungen. Weitere Testergebnisse stehen noch aus, sodass die Zahl der registrierten Infektionen möglicherweise steigen könnte. Das Ausbruchsgeschehen an diesen Gemeinschaftseinrichtungen beeinflusst trotz der Beschränkung auf einen lokalen eingrenzbaren Bereich den Inzidenzwert der jeweiligen Kommunen und damit auch der gesamten Region.

Heide Grimmelmann-Heimburg, Geschäftsführerin im Klinikum Wahrendorff, teilt dazu mit: „In Sehnde sind einzelne Bereiche des Klinikums Wahrendorff betroffen. Wir haben 55 Fälle bei den Bewohnern im Heimbereich und 1 Patienten-Fall in der Klinik. Ein Großteil der Erkrankten ist symptomfrei, niemand derzeit lebensbedrohlich erkrankt. Durch unsere offene Gebäudestruktur konnten notwendige Quarantänemaßnahmen und Isolierungen gut umgesetzt werden. Wir stehen in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Bundesweit steigen die Zahlen, da wo Menschen zusammenkommen (müssen).

Bisher sind wir mit sehr scharfen Hygienemaßnahmen mit unseren 2600 Mitarbeitenden, Bewohnern und Patienten am Standort Sehnde sehr gut durch diese Pandemie gekommen. Die Virusmutante B 1.1.7 ist jedoch deutlich ansteckender. Wir bedauern jeden einzelnen Fall und hoffen sehr stark, dass wir unser mit viel Eigeninitiative aufgebautes Impfzentrum, dass wir durch den AstraZeneca-Stopp in eine Zwangspause nehmen mussten, zeitnah wieder aktivieren können.

Wir hatten durch vielfältige Maßnahmen eine außerordentlich hohe Impfbereitschaft. Innerhalb von zwei Tagen konnten wir bereits 500 Mitarbeitende impfen. Gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen wollen wir den Impfdampfer zum Impfschnellboot werden lassen. Das ist aus unserer Sicht zwingend erforderlich. Insgesamt müssen wir in der Gesamtbevölkerung von hohen Dunkelziffern ausgehen, wie auch die Modellrechnungen des Max-Planck-Institutes zeigen. Es wäre also fatal, Einrichtungen des Gesundheitswesens pauschal zu verurteilen. Und ein hoher Testlauf führt selbstverständlich auch zu ’scheinbar‘ höheren Zahlen.“

AstraZeneca ist wieder verfügbar – Foto: JPH

Inzwischen ist auch der Impfstoff von AstraZeneca von der EMA, der europäischen Arzneimittelfbehörde, wieder zugelassen worden, sodass die außerhalb des Impfzentrums  vom rki zugelassen Stellen – darunter das Klinikum Wahrendorff – auch erneut impfen dürfen, sobald das Vakzin von der Region Hannover wieder bereit steht.

Auch der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse unterrichtete Öffentlichkeit in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend von der Entwicklung. Er betonte, dass in der Stadt Sehnde keine erhöhte oder gar auffällige Zahl von Corona-Fällen zu registrieren war und somit keine erhöhte Gefahr in den Ortsteilen bestehe. „In Sehnde sind derzeit 103 Fälle erfasst, insgesamt sind in der Stadt bisher 705 Personen erkrankt oder krank gewesen, davon sind 631 wieder genesen und 31 leider verstorben. Wegen der Fälle im Klinikum gibt es in Sehnde selbst keine besondere Gefährdung“, führte Kruse aus. Gleichzeitig rief er die Bürger Sehndes dazu auf, die Hygieneregeln zu beachten und nicht leichtsinnig zu werden.

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