Delegiertenversammlung 2022 des Feuerwehrverbandes Region Hannover
(BIld oben: Die Delegiertenversammlung tagte in Neustadt – Foto: A. Jeschonnek)
„Feuerwehr – Team – Talent -Technik“ – so lautet das Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 2022, unter das der Verbandsvorsitzende Karl-Heinz Mensing seinen Jahresbericht bei der Delegiertenversammlung 2022 des Feuerwehrverbandes Region Hannover stellte. Rund 175 Delegierte und Gäste kamen am Sonnabendvormittag, 07.05.2022, pandemiebedingt in der großen Fahrzeughalle der Ortsfeuerwehr Neustadt, die dieses Jahr 125 Jahre besteht, zusammen.
Dort ging Mensing besonders auf die gute und wichtige Zusammenarbeit der Region Hannover mit der Landeshauptstadt Hannover und die Notwendigkeit der Reorganisation des Katastrophenschutzes aufgrund der Kriegslage in Europa und immer häufigere Extremwetterlagen ein. Neben Vereinsregularien fanden mehrere Ehrungen statt.
Als Gäste begrüßte Karl-Heinz Mensing den Bürgermeister der Stadt Neustadt a. Rbge. Dominic Herbst, die stellvertretende Regionspräsidentin Michaela Michalowitz und den Polizeipräsidenten Volker Kluwe sowie 151 Delegierte der 21 Stadt- und Gemeindefeuerwehren der Region Hannover. In Ihren Grußworten bedankten sich die Gäste für die stete Einsatzbereitschaft der 12.384 Einsatzkräfte der Feuerwehren in der Region Hannover und gingen auf die gute regionsweite Zusammenarbeit ein.
Zusammenarbeit gefestigt
Als Gastgeber begrüßte Ortsbrandmeister Florian Heusmann alle Anwesenden und ging auf das 125-jährige Bestehen der Ortsfeuerwehr Neustadt ein. Das neu geschaffene Feuerwehrzentrum, in dem auch die für den Bereich Garbsen, Neustadt und Wunstorf zuständige Feuerwehrtechnische Zentrale der Region untergebracht ist, hat der Motivation der Einsatzkräfte einen weiteren Schub gegeben, so dass er sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss.
Nach der Ehrung der Verstorbenen, gemeinsam mit Pastor und Notfallseelsorger Tim Kröger, ging der Vorsitzende auf die besonderen Aufgaben für die Feuerwehren in der Pandemie ein und zollte allen Einsatzkräften seinen Respekt. Er stellte fest, dass aufgrund guter Hygienekonzepte und der sehr hohen Impfbereitschaft der Einsatzkräfte kaum Corona-Infektionen im Freiwilligen Feuerwehr-Dienst aufgetreten sind.
Mensing hob die gute Zusammenarbeit der Vertreter der Regionsfeuerwehr und der Feuerwehr Hannover im Feuerwehrverband hervor, die auch auf die Kooperation auf der dienstlichen Ebene zwischen Region und Landeshauptstadt ausstrahlt. Hier seien beispielhaft die gemeinsame Regionsleitstelle, die gemeinsame Einführung des Digitalfunks, die konzertierte Aktion zur Impfung der Einsatzkräfte, die Unterstützung bei der Unterbringung von Schutzsuchenden aus der Ukraine und die gegenseitige Unterstützung bei der täglichen Gefahrenabwehr zu nennen.
Katastrophenschutz als Schwerpunktthema
Der Vorsitzende ging auch auf die neuen Aufgaben im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ein. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat zu einem nicht für möglichen gehaltenen Krieg in Europa geführt und hat zu einer grundsätzlich veränderten Gefährdungsbeurteilung geführt. Hinzu kommen die in den letzten Jahren zunehmenden Einsätze aufgrund von Extremwetterlagen, die die Feuerwehren immer stärker beanspruchen. Daher fordert der Feuerwehrverband eine Reorganisation des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes, der nach dem Ende des Kalten Krieges in den 1990er-Jahren deutlich heruntergefahren wurde. Dies unterstrich auch der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Dieter Rohrberg, Direktor der Feuerwehr Hannover, zu der die Berufsfeuerwehr und 17 Freiwillige Feuerwehren in der Landeshauptstadt gehören.
Angefangen über ein wirksames Warnsystem gehören Aufklärung und Informationen für die Bevölkerung, eine Verbesserung der technischen Ausstattung hinsichtlich Fahrzeugen und Geräten, eine damit verbundene Weiterentwicklung der Ausbildung und eine Vernetzung der Kommunikation der beteiligten Einheiten auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene zu den erforderlichen Maßnahmen. Wichtig ist bei allem, so Rohrberg, eine klare Strategie und Kommunikation von Bund und Ländern, was gewollt und was machbar ist.
Rohrberg gab auch einen Ausblick auf den Re-Start der INTERSCHUTZ 2022. Die Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit wird vom 20. bis 25. Juni 2022 auf dem Messegelände in Hannover stattfinden. Parallel zur Interschutz mit dem Leitthema „Teams, Taktik, Technik – Schutz und Rettung vernetzt“ findet der 29. Deutsche Feuerwehrtag unter dem Motto „Sicherheit.Leben“ in Hannover statt. Er wird in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen, dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, der Stadt Hannover sowie der Feuerwehr Hannover in der niedersächsischen Landeshauptstadt organisiert. Der Deutsche Feuerwehrtag (DFT) ist das Event der Feuerwehrszene und findet alle zehn Jahre statt. Eingeläutet wird das Mega-Ereignis durch die Blaulichtmeile in Hannovers City am Sonntag, 19. Juni 2022, an der sich sämtliche Organisationen der Gefahrenabwehr der Region Hannover beteiligen.
Ehrungen zum Schluss
Zum Abschluss der Delegiertenversammlung hatten Mensing und sein Stellvertreter Rohrberg die Aufgabe, sechs Feuerwehrkameraden für ihre besonderen Verdienste zu ehren.
- Das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Gold gab es für Eric Pahlke, den Brandschutzabschnittsleiter III in der Region Hannover mit den Feuerwehren Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Springe.
- Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen erhielt Friedrich Kanjahn, Pastor und Notfallseelsorger aus Uetze
Eine Ehrenmitgliedschafte im Feuerwehrverband Region Hannover gab es für
- Ersten Hauptbrandmeister Robert Krenz – Stadtbrandmeister a. D. Neustadt
- Ersten Hauptbrandmeister Dieter Engelke – Stadtbrandmeister a. D. Barsinghausen
- Ersten Hauptbrandmeister Roland Frey – Stadtbrandmeister a. D. Hemmingen
- Ersten Hauptbrandmeister Jörg Posenauer – Stadtbrandmeister a. D. Lehrte