Die Mülltonne kommt in die Regionskommunen
Erst die Tonne – dann der Sack – nun wieder die Tonne: ab dem 1. Januar 2024 vereinheitlicht die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) mal wieder das Abfuhrsystem für Restabfälle und schafft die Säcke im Umland ab. Die waren noch vor einiger Zeit als „gleichwertiges Abfuhrsystem“ den Bürger in den Regionskommunen versprochen worden von der Regionsversammlung.
Nun aber muss die graue Mülltonne auch in den Regionskommunen zur Regel werden. Hier werden die Restabfälle bislang noch sowohl in Mülltonnen als auch in Säcken eingesammelt. Für die Umstellung stellt aha rund 56.000 Behälter zur Verfügung. Die müssen natürlich bei vierzehntägiger Abholung in warmen bis heißen Sommer regelmäßig durch die Nutzer ausgewaschen werden.
„Mit der Einführung der reinen Tonnenabfuhr schließt sich das Umland der Region Hannover dem bundesweiten Trend zur Abschaffung der Säcke an“, freut sich Regionspräsident Steffen Krach, der sich bereits vor seiner Wahl für die Umstellung ausgesprochen hatte. „Die Tonne spart Plastik, schützt wertvolle Ressourcen und verbessert die Sauberkeit in den Städten und Gemeinden der Region Hannover. Auch die aha-Beschäftigten profitieren von der Sackabschaffung, entfallen doch das schwere Heben und die Verletzungsgefahr durch gefährliche Gegenstände in den Säcken.“ Aber kein Wort zur Änderung der politischen Aussage zur Gleichwertigkeit von Sack und Tonne,
Mülltonnen ersetzen Säcke
Bundesweit wird längst auf die generelle Verwendung von Abfallbehältern zur Sammlung von Restabfall, Bioabfall, Papier oder Verpackungen gesetzt, weil die Tonnen deutliche ökologische und ökonomische Vorteile aufweisen. „Mit der Abschaffung der Säcke setzt die Region Hannover einen klaren Impuls für nachhaltige Entwicklung und unterstützt damit die Transformation zur Klimaneutralität“, betont auch Jens Palandt, Umweltdezernent der Region Hannover. „Die Tonne als einheitliches Abfuhrsystem ist die beste Lösung, wenn es um die umweltschonende Sammlung von Restmüll geht und ein weiterer Schritt im Kampf gegen die Klimakrise“, legt Palandt fest.
Für die Sacksammlung sind jedes Jahr aufs Neue Säcke zu produzieren, an die Verteilstellen zu liefern, von Personal auszugeben sowie Gutscheine auszudrucken und zuzusenden. Die ungenutzten Restabfallsäcke, die jährlich allerdings oft in zu hoher Stückzahl durch die Bürger abgenommen werden müssen, werden nach Ablauf des Gültigkeitszeitraumes oftmals vernichtet, weil sie nutzlos erscheinen – sie könnten natürlich auch für andere Zwecke verwendet werden.. Eine Mülltonne hat im Vergleich dazu eine Lebenserwartung von durchschnittlich zehn Jahren und kann zu 100 Prozent recycelt werden – verbraucht in der Herstellung aber zunächst auch mehr Plastik. Darüber hinaus punktet das Standard-Sammelsystem Tonne im Hinblick auf ein sauberes Wohnumfeld und eine komfortable Abfallentsorgung für das Personal, hat aber Schwächen in heißen Sommern durch Maden und Fliegen wegen des längeren Abfuhrzyklus‘.
Mülltonne gehört zum Zukunftskonzept
„Die Einführung der Tonne als Standardsystem für alle Abfallfraktionen ist elementarer Bestandteil des Zukunftskonzeptes von aha und der Region Hannover mit Blick auf Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Entsorgungssicherheit“, ist sich aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz sicher.
Tonnengröße bleibt verbrauchsabhängig
Der Volumenanteil der Restabfallsäcke im Verhältnis zum gesamten Restabfallvolumen in der Region Hannover beträgt lediglich rund sechs Prozent. Die Zuweisung der neuen Abfallsammelbehälter erfolgt analog der aktuellen Anzahl der Restabfallsäcke und der im Haushalt lebenden Personen. „Die Grundstückseigentümer werden über die künftige Größe ihrer Restabfalltonne schriftlich rechtzeitig vor der Austeilung der Behälter informiert“, sagt Dunja Veenker, Leiterin der Abfall- und Wertstoffabfuhr bei aha. „Gerne können sich Kundinnen und Kunden eine sogenannte ‚Nachbarschaftstonne‘ teilen. Dies reduziert den Flächenbedarf auf dem Grundstück erheblich.“ Der aha-Service steht unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/999 11 99 beratend zur Seite – auch im Rahmen einer Ortsbegehung.
Bis zum 2. Juni 2023 können Immobilienbesitzer oder deren Bevollmächtigte eigene Vorschläge für die gewünschte Tonnengröße über ein Online-Portal einreichen. Die Erstaufstellung der Restabfallbehälter ist kostenfrei. Sie ist in der Zeit von November bis Dezember 2023 geplant. Übers Internet können alle Abholtermine wie gehabt jederzeit auf einen Blick online eingesehen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, über das Internet einen individuellen Jahresabfuhrkalender für jede Adresse auszudrucken. Weitere Informationen gibt es über das Internet.
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