Gelungener Start: Hannover 96 besiegt den SSV Jahn Regensburg

Das Auftaktspielt von Hannover 96 gegen den Aufsteiger SSV Jahn Regensburg war schon vor dem Anfang geprägt von Meckerei: Das Football-Spiel in der Woche vor Saisonstart hatte nicht nur die Yard-Zahlen und ein blaue „Flecken“ auf dem Rasen hinterlassen, sondern auch „einen katastrophalen Platz“ für das Spiel, wie es Cheftrainer Stefan Leitl am Donnerstag in der PK konstatierte. Von einem optimalen Spielfeld in einen Rübenacker in nur 60 Minuten – so muss man sich das vorstellen. Und das nicht nur einmal. Das zweite Spiel der Hamburg Sea Devils steht terminlich auch schon fest – und vorher lohnt sich ein neuer Rasen überhaupt nicht. Aber – so die alte Weisheit – mit dem Platz mussten beide Mannschaften klarkommen.

Bei bestem Fußballwetter – Sonne unter 30 Grad Celsius – wollten rund 31.800 Zuschauer den Auftakt in der Heinz von Heiden Arena in Hannover sehen. Dazu kamen in der Startaufstellung als Neuzugänge auch gleich Joshua Knight und Jannik Rochelt zum Einsatz, die mit viel Vorschusslorbeeren nach Hannover gekommen waren. Die Gäste aus Regensburg wurden von rund 450 Fans in ihren Auftakt zurück in der zweiten Liga begleitet. Mitgebracht hatten sie auch den Ex-96er Sebastian Ernst.

Anpfiff lang erwartet

Unmut erregte jedoch gleich die Seitenwahl, bei der Hannover zunächst in der Ostkurve starten musste. Dann aber gings los – Anpfiff für das Spiel und für die Zweitligasaison 2024/2025 in Hannover.

Der Jahn störte früh und wollte Hannover gar nicht erst in eine Kombination kommen lassen. Doch der erste Schussversuch gehörte dann den Roten über links, wo es schnell nach vorn ging, doch Torwart Gebhardt war da – ebenso, wie bei der ersten Ecke der Gäste im Anschluss Zieler aufgepasst hatte.

In der 11. Minute kam dann eine schöne Kombination über rechts, angefangen von Sei Muroya über Nielsen auf Tresoldi, der zentral vorm Tor stand und unbedrängt das 1:0 erzielte. Ein Start nach Maß für den 19-Jährigen, der nun der Torjäger sein soll.

Dem schloss sich in der 23. Spielminute nach einem langen ergebnislosen Mittelfeldgeplänkel dann ein schneller Vorstoß der 96er durch die Mitte an, dem die Gäste nicht folgen konnten, und den Jannik Dehm mit dem 2:0 abschloss. Auch aus der zweiten Reihe ging nun was, wie Marcel Halstenberg bewies, dessen Schuss aus rund 20 Metern knapp über die Querlatte der Regensburger das Spielfeld verließ.

Einen von außen klaren Elfmeter verwehrte der nicht immer verständliche Schiri Michael Bacher dann den Roten, als gleich zwei Gegenspieler Havard Nielsen im Strafraum in die Zange nahmen und zu Fall brachten. Nielsen blieb liegen, Bacher ließ das Spiel aber weiterlaufen, ohne sich zunächst um den Verletzten zu kümmern.

Kurz danach lenkte Zieler einen Schuß der Gäste auf die untere kurze Ecke ins Toraus. Dann gab es in der 42. Minute noch einen guten Schuss auf das Tor von Zieler, den er ebenso gut parierte, wie den folgenden in der 45.+1 Minute. Nach einem missglückten Rückpass musste Gebhardt dann auch noch einmal vor Tresoldi retten, aber dann pfiff Bacher zur Pause und damit war dann die erste Hälfte unter Dach und Fach.

Zweite Halbzeit „Sommerfußball“

Beide Teams starteten nach der Pause ohne Wechsel. Noch in der ersten Minute hatte Nielsen mit einem Hackentrick beinahe Gebhardt überlistet. Doch der kam gerade noch rechtzeitig an den Pfosten runter. 96 als zwischenzeitlicher Tabellenführer der 2. Liga wollte jetzt mehr!

Während der Jahn jetzt nicht mehr so früh störte, schob Hannover die Abwehr weiter nach vorn und gewann nun auch die zweiten Bälle. Die Gäste wurden erkennbar müder. Deshalb wechselte Gästetrainer Joe Enochs Andreas Greipl gegen Rasim Bulic (57.) aus. Leitl zog nach und brachte Andreas Voglsammer für Havard Nielsen – ein Offensivwechsel.

Dass Regensburg noch nicht ganz aufgesteckt hatte, zeigte Noah Ganaus mit einem Kopfball, der knapp übers Tor von Zieler strich. In der 68. Minute kam dann der Doppelwechsel bei Regensburg: Dominik Kother und Noah Ganaus verließen den Platz für Mansour Ouro-Tagba und Eric Hoffmann. Hannover legte mit drei Neuen nach: Jessic Ngankam, Lars Gindorf und Max Christiansen übernahmen von Nicolo Tresoldi, Jannik Rochelt und Fabian Kunze (70.). In der 81. Minute ersetzte Leitl dann noch Sei Muroya, einen Leistungsträger des Spiels, durch Brooklyn Ezeh. In der 84. Minute sah dann Max Christiansen noch gelb von Bacher – der hatte seine Karten offensichtlich doch nicht vergessen. In der 87. Minute brachte der Jahn dann Dejan Galjen und Robin Ziegel noch für Benedikt Saller und Sebastian Ernst. Von Ernst waren über die Spielzeit gesehen keine entscheidenden Impulse ausgegangen. Aber auch der Neuzugang Jannik Rochelt auf hannoverscher Seite hatte noch nicht die Bindung zum Spiel, hatte viele Fehlpässe und wurde in der 71. Minute ausgewechselt.

Regenburg wurde jetzt erkennbar müde, doch reichte es immer noch für den einen oder anderen Angriff, wobei die spätestens bei Zieler endeten.

Doch auch Hannover kam noch zu aussichtsreichen Möglichkeiten, aber am Ende hatten auch sie kein Glück mehr und spielten die zweite Halbzeit etwa ab der 75. Minute mit vier Minuten Nachspielzeit mehr oder weniger als „Trainingsspiel“ zuende.

Nach dem Spiel sprach Gästetrainer Joe Enochs dann von respektvollen 20 Minuten, die man zunächst hatte und war zufrieden, dass man „nicht 7- oder 8:0 verloren hat“. Auch Leitl war über weite Strecken zufrieden nach der „erkennbaren Anfangsnervosität“ und dass man nach dem 2:0 etwas das Tempo rausgenommen habe – wodurch Regensburg zurückgekommen ist. Schließlich hätte man bis zur 60. Minute das Spiel entscheiden müssen – dazu hatten einmal Muroya und zweimal Nielsen die Chance gehabt. Immerhin aber ist Hannover 96 jetzt – mit drei anderen Teams – Tabellenzweiter.

So starteten die Mannschaften

SSV Jahn Regenburg

Felix Gebhardt, Bryan Hein, Florian Ballas, Benedikt Saller, Andreas Geipl, Christian Viet, Sebastian Ernst, Louis Breunig, Noah Ganaus, Dominik Kother und Kai Pröger.

Auf der Bank saßen Julian Pollersbeck, Rasim Bulic, Eric Hottmann, Alexander Bittroff, Robin Ziegele, Jonas Bauer, Max Meyer, Dejan Galjen und Mansour Ouro-Tagba.

Hannover 96

Ron-Robert Zieler, Joshua Knight, Yannik Neumann, Fabian Kunze, Enzo Leopold, Nicolo Tresolde, Jannik Rochelt, Havard Nielsen, Jannik Dehm, Sei Muroya und Marcel Halstenberg.

Bereit standen noch: Leo Weinkauf, Jessic Ngankam, Hyun-ju Lee, Max Christiansen, Husseyn Chakroun, Eric Uhlmann, Lars Gindorf, Andreas Voglsammer und Brookly Ezeh.

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