Große Koalition beschließt Konzept „Fahrschein statt Führerschein“
In Dortmund, Bremen, Ulm und vielen weiteren deutschen Städten ist die Idee bereits umgesetzt und etabliert: ältere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer verzichten auf ihre Fahrerlaubnis und bekommen stattdessen für einen bestimmten Zeitraum freie Fahrt im Öffentlichen Personennahverkehr.
Anregung von Schülern
Im Rahmen des letztjährigen Planspiels „Pimp Your Town! Region Hannover“ ist diese Antragsidee zum Thema Rückgabe der Fahrerlaubnis von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern beschlossen worden. Diesen Vorschlag haben wir als Fraktion gerne aufgenommen und einen Antrag erarbeitet, der am 10. November in der Regionsversammlung verabschiedet worden ist, so die Regionsabgeordnete Claudia Hopfe (CDU).
„Der von uns gefasste Beschluss“, so Hopfe, „sieht vor, dass die Region Hannover zusammen mit der Landeshauptstadt Hannover mit Wirkung zum 1. Januar 2021 das Konzept ‚Fahrschein statt Führerschein‘ für die Dauer eines Pilotzeitraums von zunächst zwei Jahren umsetzt.“ Die Idee hinter diesem Antrag ist es, dass ältere Autofahrer, die sich nicht mehr hundertprozentig sicher im Straßenverkehr fühlen, einen Anreiz erhalten, ihre Fahrerlaubnis dauerhaft abzugeben. Dafür bekommen sie zwölf Monate im gesamten Regionsgebiet (ABC) kostenlos die Bus und Bahn Nutzung.
Nur freiwillige Abgabe
„Niemand wird gezwungen seinen Führerschein abzugeben. Wenn jemand mit dem Gedanken spielt, auf Autofahrten zu verzichten, dann wollen wir mit dieser Aktion einen Anreiz schaffen. Nichtsdestotrotz ist es wohl unstrittig, dass die Reaktionsgeschwindigkeit und das Fahrkönnen im hohen Alter nicht besser werden. Deshalb glaube ich, dass wir mit diesem Antrag einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten“, ist sich die Abgeordnete aus Langenhage sicher.
Darüber hinaus hat dieser Antrag auch einen klimapolitischen Aspekt. Die Region hat das Ziel, die Treibhausgas-Emissionen zu verringern. Dieses Ziel wird jedoch nur durch eine Vielzahl an Maßnahmen erreicht. Durch diese konkrete Idee wird der Individualverkehr verringert und der ÖPNV attraktiver. Somit wird die CO2-Bilanz der Region Hannover auch verbessert.
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